Irre Idee: Stallduft aus der Dose

Adlkofen - Die verrückte Idee einer jungen Adlkoferin wird zum Exportschlager: Daniela Dorrer packt Stallduft in eine Dose und verschickt ihn in die ganze Welt. Das Geschäft floriert.
Bayern ist das Exportland schlechthin. Ob Lederhose, Schweinebraten oder das bayerische Bier: Die ganze Welt liebt unsere Spezialitäten und Traditionen. Und seit Kurzem zählt auch eine ganz außergewöhnliche Idee zu den Exportschlagern: Stallduft aus dem Glas.
Den feinen Duftmix aus Kuhmist, Heu und Stallgeruch aus Bayern gibt’s nun auch fürs Wohnzimmer! Es war eine außergewöhnliche Idee, die Daniela Dorrer aus Adlkofen (bei Landshut) gemeinsam mit ihrem Freund, einem Landwirt, vor einem Jahr hatte: Den Kuhstall zum Mitnehmen. Doch statt eines ganzen Stalls gibt es freilich „nur“ den Geruch.
Ende 2010 packte sie zum ersten Mal den Duft der hiesigen Kuhställe in kleine Dosen und vermarktete diese über das Internet – mit Erfolg. „Es sollte eine witzige Geschenkidee für Leute sein, die nicht auf dem Land leben oder die Kühe und Ställe lieben, aber keinen in der Nähe haben“, sagt Daniela Dorrer zum Bayerischen Rundfunk.
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Doch wie funktioniert das Einfangen des Duftes? Zuerst versuchte es die junge Frau mit T-Shirt-Stoff – „weil Leute, die aus dem Stall kommen, meist ja auch nach Kuh duften. Doch allzulang hielt sich der Stallduft nicht in den Kleidern. Bis der Stoff in den Dosen war, war der Duft verflogen. Auch Kosmetik-Watte hatte nicht den richtigen Effekt. Erst als Daniela Dorrer auf spezielle Industriewatte stieß, war die Geschäftsidee perfekt. „Mit der klappt’s super und es ist genau der Duft, den wir haben wollten“, sagt die Adlkoferin lachend.
Heute hängt sie die Watte immer an einer Wäscheleine zwischen den Kühen im Stall auf. „Dort hängt die sie dann fünf bis zehn Tage.“ Länger auf keinen Fall, denn sonst wird’s „unangenehm“. Anschließend packt Daniela Dorrer die Watte in hübsche kleine Dosen und verschließt sie luftdicht. Dann verschickt sie den original bayerischen Stallduft für 5,95 Euro in die ganze Welt. „Wir haben mittlerweile viele Kunden aus Amerika und Australien, aber auch aus Bayern“, so die Adlkoferin.
Auch nach einem halben Jahr steigt beim Öffnen der Dose der Stallduft in die Nase. Sätze wie „es riecht nach Landluft“ oder „oh, das stinkt nach Kuh“ hört die junge Frau öfter. Aber genau den Effekt will sie haben: Landluft für die gute Stube daheim.
Mittlerweile sucht Daniela Dorrer nach weiteren Düften. „Wir haben uns schon überlegt, Pferdestallgerüche in Dosen zu packen.“ Doch bislang fehlt der richtige Stall. Auch an andere Gerüche wie Stroh oder Heu hat sie schon gedacht. „Das wären dann vielleicht ein bisserl angenehmere Düfte“, sagt Daniela Dorrer.
Wer weiß, vielleicht duftet’s ja dann bald auch international nach Pferd und bayerischer Landluft. Auf jeden Fall ist es eine witzige Idee für so manchen Kuhfan oder Landliebhaber. Den Stallduft gibt’s im Onlineshop im Internet unter www.stallduft.de.