Wirtshaus am Hauptbahnhof: Rein in die gute Stubn

München - Endlich hat München ein gepflegtes, bayerisches Wirtshaus direkt am Hauptbahnhof: die Münchner Stubn auf der Südseite in der Bayerstraße 35 bis 37, Ecke Goethestraße.
Zwei echte Münchner Kindl, Kathrin Wickenhäuser-Egger (39) und Alexandra Egger (36), haben aus dem ehemaligen Hendl- und Schnitzelhaus eine Wirtschaft gestaltet, bei dem es jedem traditionell verwurzelten Menschen warm ums Herz wird: Helles vom Holzfass aus der Paulaner Brauerei (0,5 l, 4,30 Euro). Wer will, kann sich sogar ein Fass (20 l, 30 l, 50 l) per eingebautem Lastenzug an den Tisch bringen lassen – und sein Bier selbst zapfen.
Nicht die einzige originelle Idee, die sich die Unternehmerfamilie (siehe Kasten rechts) hat einfallen lassen: Stammgäste können ihr eigenes Kriagerl erwerben und bekommen ein extra Fach mit Namen und Schlüssel.
Insgesamt 300 Leute können Platz auf Holzbänken -und -stühlen nehmen. Neben dem Hauptraum (180 Plätze) gibt es zum einen die edle Ludwigsstubn, die für Familien- oder Firmenfeste gedacht ist. Zum anderen die urige Jagdstubn. Eine sehr geschmackvolle Inneneinrichtung mit hochwertigen Materialien und dezenten Farben, die ohne bajuwarischen Kitsch auskommt.
Freilich wird hier auch regional gespeist: von sauren Knödel (9,50 Euro) über Schweinekrustenbraten (14,30 Euro) bis hin zu geschmorten Ochsenbackerl (20,70 Euro). Und die Soß‘, die Salate, die Suppen, die Knödel und die Desserts sind hier selbstgemacht. Tipp: der Kaiserschmarrn (9,80 Euro) – ein Gaumenschmaus!
Am Mittwochabend wurde die Wirtschaft mit Grußworten von Bürgermeister Josef Schmid offiziell eröffnet und durch die Pfarrer von Sankt Matthäus, Gottfried von Segnitz und Sankt Paul, Ulrich Schäfert, gesegnet.
Die Wirtsleute
Mit der Münchner Stubn im Südlichen Bahnhofsviertel hat sich die Unternehmerfamilie von Kathrin Wickenhäuser-Egger und Alexander Egger ein langersehnten Traum verwirklicht: An einem Ort, an dem die Menschen aus aller Welt Münchner Boden betreten, die Arme auszubreiten und ihnen genauso wie den Einheimischen zu zeigen, was bayerische Gastlichkeit bedeutet. Wo geht das besser als hier, wo der Gast Bier trinken – und sofort öffentlich heimfahren kann? Eine Wand neben den Toiletten zeigt die Abfahrtszeiten an.
Als Tochter bekannter Hoteliers-Eltern hat die Wirtin genügend Erfahrung gesammelt: Seit über 100 Jahren ist die Familie Wickenhäuser im Bahnhofsviertel tätig – seit 30 Jahren mit dem Hotel Cristal in der Schwanthalerstraße und seit zehn Jahren mit dem Hotel Dolomit in der Goethestraße.
Tina Layes