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Bagida wird zu Schleichida

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Die Bagida-Demonstranten in München werden immer weniger. © Siggi Jantz

München - Die Bilanz des Demoabends in München: 500 Polizisten, 260 islamfeindliche "Bagida"-Spaziergänger und 360 Gegendemonstranten. Geht Bagida langsam die Luft aus?

Demoabend in München – bei feuchtkaltem Wetter stellte die Polizei gestern Abend mit 500 Beamten die größte Gruppe. Und weil 260 intolerante und islamfeindliche Bagida-„Spaziergänger“ immer noch 260 zu viel sind, stellten sich ihnen 360 Gegendemonstranten in den Weg.

Treffpunkt war einmal mehr das Sendlinger Tor, wo schon nach 16 Uhr die Teilnehmer langsam zusammenkamen. Wer mit Demos gleich welcher Art nichts am Hut hatte, musste trotzdem mit den Begleitumständen zurecht kommen: Allein acht Tramlinien sowie der MetroBus 62 waren betroffen, am Stachus etwa fuhr keine einzige Tram mehr.

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München bleibt bunt: Die Menschen setzten auch am Montagabend wieder ein Zeichen gegen Fremdenhass. © Siggi Jantz

Bagida-Wortführer Michael Stürzenberger (Vorsitzender der rechtspopulistischen Kleinpartei Die Freiheit) distanzierte sich zwar lauthals davon, rechts zu sein, hatte aber nichts dagegen, dass in seinem Grüppchen Leute wie der oberbayerische NPD-Funktionär Roland Wuttke sowie weitere stadtbekannte Vertreter des rechten Spektrums mitliefen.

Gegen 19.45 Uhr setzten sich die Demonstrationszüge schließlich in Bewegung, um kurz nach 20 Uhr am Stachus anzukommen. Dort wurde bei Bagida ein Transparent mit Leuchtdioden und der Forderung „Volksentscheid“ gesichtet – es blieb allerdings unklar, worüber denn das Volk entscheiden solle.

Unflätige Sprüche der Islamgegner wurden von den Gegendemonstranten mit gellenden Pfeifkonzerten quittiert, und als es gegen 20.45 Uhr zu regnen begann, hofften nicht wenige, dass „aus Bagida schnell Schleichida werden“ möge…

dop/mdu

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