1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Berg am Laim

Wie eine Baseball-Mütze einen Großeinsatz der Polizei auslöste

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Patricia Kämpf

Kommentare

Apart Hotel München Polizeieinsatz
Eine Angestellte des Central Hotel-Apart in Berg am Laim hatte die Polizei informiert, weil ihr eine Gruppe von Gästen, die sich in das Haus eingemietet hatte, verdächtig vorgekommen war. © dpa

München - Laut eines Berichts über einen Terroralarm in München gab es am späten Donnerstagabend einen Großeinsatz der Polizei in einem Hotel in Berg am Laim: Einer Angestellten war eine "verdächtige arabische Gruppe" aufgefallen. Am Ende jedoch war alles ganz anders.

Update von 12.10 Uhr: "Ein terroristischer Zusammenhang kann nach derzeitigen Ermittlungen ausgeschlossen werden" - das teilt die Polizei mit und erklärt, wie es zu dem großen Polizeieinsatz in Berg am Laim gekommen ist.

Gegen 17.45 Uhr ging die Mitteilung bei der Polizei ein, dass einer Mitarbeiterin des Hotels mehrere Personen aufgefallen seien, die ihr verdächtig vorgekommen waren. Sie seien in einem Zimmer des Hotels, in dem sich außerdem Uniformierte aufhalten und Butangasflaschen herumliegen würden. Polizisten trafen daraufhin einen 30-jährigen Iraner vor dem Hotel an, der ihnen sagte, dass sich noch drei Männer und eine Frau in dem Hotelzimmer aufhalten würden.

Die Beamten suchten das Zimmer nach "umfangreichen taktischen Maßnahmen durch Spezialkräfte" auf und fanden dort eine 44-jährige Iranerin - jedoch keinerlei verdächtige Gegenstände. Stattdessen fanden sie drei kleine 0,5-Liter-Butangasflaschen, sowie eine Baseball-Cap mit der Aufschrift "Police" und eine schwarze Weste. Uniformen lagen keine herum.

Danach stellte sich heraus, dass die Butangasflaschen zu einem Campingkocher gehören, mit dem die iranische Familie kocht. Die Baseball-Cap war als Geschenk für einen "polizei-affinen Neffen" gedacht.

"Nach jetzigem Ermittlungsstand war das Appartement zur Familienzusammenfindung angemietet worden", teilt die Polizei mit. "Bei den Personen handelt es sich ausschließlich um Asylbewerber, die der 30-jährige Iraner dort zusammenführte."

Das war die Erstmeldung des Einsatzes

Focus.de berichtet, dass einer Angestellten des Hotels eine "verdächtige arabische Gruppe" aufgefallen war und meldet weiter, dass die Gruppe von acht Verdächtigen eine Tat geplant hatte, bei der sie Polizei-Uniformen benutzen wollten. Die hat die Polizei laut Informationen von Focus.de auf dem Zimmer eines Hotels in Berg am Laim beschlagnahmt. Dort wurden außerdem mehrere Gasflaschen gefunden. Der Sprecher des Polizeipräsidiums München bestätigte das jedoch nicht. Auch beim Lagezentrum des bayerischen Innenministeriums lagen nach Angaben eines Sprechers am Donnerstagabend keinerlei Meldungen über einen Terrorverdacht vor.

Die Angestellte des Hotels informierte die Polizei, weil ihr eine Gruppe von Gästen, die sich in das Haus eingemietet hatten, verdächtig vorkam. Das berichtet die dpa. Die Polizei rückte mit einem Spezialeinsatzkommando an und nahm einen 30-jährigen Iraner und eine 44-jährige Landsfrau vorläufig in Gewahrsam, um sie zu befragen.

"Einsatz in keinem Zusammenhang mit einem Terroranschlag"

Bei der Absuche fanden sich keine verdächtigen Gegenstände, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilt. Abklärungen ergaben, dass die Butangasflasche zu einem Campingkocher gehört und auf der Flucht als Kochgelegenheit benutzt wurde. Drei weitere Iraner, die zu dem Appartement gehören, wurden im Anschluss ausfindig gemacht und zwischenzeitlich ebenfalls befragt. Den Rest der Gruppe traf die Polizei nach Angaben eines Sprechers nicht im Hotel an.

Die Polizei dementierte bereits am Donnerstagabend auf Twitter, dass der Einsatz in Zusammenhang mit einem Terror-Verdacht steht:

"Der Einsatz steht in keinem Zusammenhang mit einem Terroranschlag", betonte ein Sprecher der Polizei. "Wir haben keinerlei Waffen gefunden." Möglicherweise gehe es um Schleuser. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war das Appartement zur Familienzusammenfindung angemietet worden. Bei den Personen handelt es sich ausschließlich um Asylbewerber, die der 30- jährige Iraner dort zusammenführte.

Auch interessant

Kommentare