Erb-Lüge: Er soll seine Freunde betrogen haben

München - Uwe L. hat von Millionen geträumt und soll Freunde um fast 300.000 Euro betrogen haben. Nun steht er vor Gericht und muss möglicherweise in die Psychiatrie.
Millionen Euro - nur für ihn. Uwe L. (57) hatte wirklich daran geglaubt, dass er von seinem Vater ein Vermögen erbt - dabei war dieser schon seit Jahren tot. Aber als der Kontakt zu seiner Schwester wieder aufkam, schöpfte Uwe L. neue Hoffnung.
Die Realität sieht für ihn viel nüchterner aus: Seit Mittwoch sitzt er auf der Anklagebank des Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Betrugs in 58 Fällen angeklagt. Die Geschichte mit dem Erbe stimmte nämlich nicht ganz - etlichen Freunden hatte L. sie aber erzählt und sich Geld geliehen. Sie glaubten ihm. Zurückgezahlt hat Uwe L. aber so gut wie nie. Und verursachte so laut Anklage einen Schaden von insgesamt 285.265 Euro.
Am 12. November 2011 soll alles angefangen haben: Am Hauptbahnhof schwatzte Uwe L. einem Spezl laut Anklage 1700 Euro ab. Bei anderen Freunden wurde es später immer mehr - bis L. sich sogar Geld für angebliche Wohnungskäufe geliehen haben soll. Offenbar sehr überzeugend! "Ich wurde immer als sehr lieb wahrgenommen", sagt L. Nur nicht vor Gericht. Ob er hinter Gitter oder in die Psychiatrie muss, ist noch unklar.