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Neuer Bahnhof für Regionalzüge rückt näher

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Am Südbahnhof könnten Regionalzug-Pendler in die U-Bahn umsteigen – S-Bahnen sollen nicht halten.
Am Südbahnhof könnten Regionalzug-Pendler in die U-Bahn umsteigen – S-Bahnen sollen nicht halten. © Reinhard Kurzendörfer

München - Der neue Südbahnhof an der Poccistraße kommt näher – aber weiter nur für Regionalzüge. S-Bahnen sollen dort nicht halten, antworten MVV und Freistaat auf Anfrage von CSU-Stadtrat Georg Kronawitter.

Der bleibt aber dabei: „Machbar ist beides. Gleise sind genügend da.“ Nächster Halt: Südbahnhof! Der Stadtrat soll Mitte des Jahres die ersten Weichen stellen.

Eine Idee mit Geschichte: Die alte Station wurde 1871 eröffnet und 1985 wieder dichtgemacht. Doch seit Jahren fordern Befürworter des Südrings und Pendler aus dem Südosten Bayerns die Wiedereröffnung. Sie könnten direkt an der Poccistraße in die U-Bahnen 3 und 6 umsteigen – ohne Umweg über den Hauptbahnhof.

Das sehen auch MVV und Freistaat so: „Ein Regionalzughalt ist sowohl baulich möglich als auch verkehrlich sinnvoll.“ Zumal die Oberlandbahn die Trasse seit Dezember mit dem – derzeit noch pannengeplagten – Meridian stärker nutzt. Wenn die Regionalzüge einmal am Südbahnhof halten, sei eine S-Bahn-Station „nicht kompatibel“. Die Bahnsteige seien mit ihren 76 Zentimetern zu niedrig für die 95 Zentimeter der S-Bahn. Der Stopp werde nicht barrierefrei, außerdem seien Zugänge dann zu knapp bemessen – erst recht als Wiesn-Bahnhof, wie CSU-Mann Kronawitter gefordert hatte.

Der schüttelt über die Absage nur den Kopf: „Zu knappe Zugänge? Dann müsste man die Hackerbrücke zur Wiesn sperren. Außerdem sind zu der Zeit nicht gigantisch viele Rollstuhlfahrer unterwegs.“ Ein Wiesn-Halt am Südbahnhof könnte die Hackerbrücke mit ihren katastrophalen Wiesn-Zuständen etwas entlasten.

Auch außerhalb des Oktoberfests könnten laut Kronawitter bis zu jeder vierten S-Bahn über den Südring geführt werden. Von wegen Höhenunterschied: „Man müsste nur zwei Bahnsteige bauen – einen für den Regionalzug, einen für die S-Bahn.“ Das aber fürchteten die Befürworter einer zweiten Stammstrecke, denn ein zusätzlicher Südring könnte die Zwei-Milliarden-Röhre schwächen.

MVV lehnt zwei weitere Stopps ab

MVV und Freistaat lehnen zwei weitere S-Bahnhöfe ab: Die Freien Wähler hatten gefordert, das neue Viertel an der Paul-Gerhardt-Allee mit einem Halt zwischen Pasing und Laim anzuschließen. Das sei nicht sinnvoll, lautet die Antwort, weil die täglich 145 000 Passagiere an der Stelle zwei Minuten länger unterwegs wären. Zudem hätten die künftig 4500 Anwohner einen zu langen Fußweg über mehrere Brücken. Ebenfalls negativ beschieden wurde die Rathaus-CSU: Ein Stopp der S1 am Nymphenburger Park würde die 38 000 Fahrgäste am Tag bremsen. Außerdem fahren hier Bus und Tram.

David Costanzo

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