Rechtsextreme Mahnwache neben Open-Air?

München - Ist die „Mahnwache für den Frieden“ am Wittelsbacherplatz, die für kommenden Samstag geplant ist, eine rechtsextreme Veranstaltung? Der BA Maxvorstadt hat dazu eine klare Einschätzung abgegeben.
Fraktionsübergreifend hat der Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt eine Stellungnahme abgegeben. Der BA steht der Veranstaltung, die zum ersten Mal auf dem Platz stattfindet, kritisch gegenüber.
Geladen ist die Duisburger Band „Die Bandbreite“. Diese sei bereits durch radikale, verschwörerische und sexistische Tendenzen in ihren Texten aufgefallen, welche auch in der rechtsradikalen Szene Anklang finden, so der BA. Das Gremium befürchtet eine Veranstaltung, in der ein rechtsmotivierter Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann und bezeichnete diese als Zusammenkunft von „Wölfen im Schafspelz“.
„Wir sind erschüttert und empört über die Dreistigkeit von rechtsextremen Chaoten, die nun offenbar die Maxvorstadt dazu ausersehen haben, ihre Parolen zu verbreiten“, erklärt BA-Mitglied Gerhard Mittag (CSU). „Wir wissen, dass das Versammlungsrecht einen sehr hohen Stellenwert hat. Trotzdem wollen wir das klare Signal aussenden, dass diese und jede andere Veranstaltung mit rechtsextremem Hintergrund am Wittelsbacherplatz und überall in der Maxvorstadt unerwünscht ist“, so Valentin Auer, CSU-Fraktionssprecher.
Den BA stört zudem, dass gleichzeitig das vom Kreisjugendring veranstaltete „Oben Ohne Open Air“ auf dem Königsplatz stattfindet. 16.000 Münchner waren dort zuletzt. Aufgrund der räumlichen Nähe sehen die BA-Mitglieder die Gefahr möglicher Zusammenstöße. Die Polizei solle ein besonderes Auge auf die Veranstaltung haben. „Wir werden sie polizeilich betreuen“, betont ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Bisher habe man jedoch keine Erkenntnisse, dass zur „Mahnwache“ Anhänger der rechten Szene anreisen würden. Sollte die „Bandbreite“ kritische Textpassage singen, die im Bereich einer Straftat liegen, werde man entsprechend reagieren.
lf/weg