Sie fahren mit der Rikscha über die Alpen

München - Wege, die Alpen zu überqueren, gibt es viele. Jetzt haben sich vier Spezln aus München ein neues Fahrzeug ausgesucht: die ehrwürdige Radl-Rikscha!
Gewöhnliche Menschen tun es mit dem Auto, manch einer steigt aufs Radl und Hannibal nahm ganz unverfroren den Elefanten-Express: Wege, die Alpen zu überqueren, gibt es viele. Jetzt haben sich vier Unerschrockene ein neues Vehikel ausgeschaut: die ehrwürdige Münchner Radl-Rikscha!
Ecki Achterberg (44), selbst ernannter Alpenüberquerer aus München, und drei weitere Abenteurer, Katinka Schütt (25), Leo Häberlein (29) und Steve Weinberger (38) sind am Mittwochabend mit zwei der Kult-Karossen aufgebrochen. Ihr Ziel: Torbole am Gardasee. Die 420 Kilometer – und eine ganze Menge Höhenmeter – wollen die vier Verrückten in drei Tagen schaffen.
Zwei Rikschas, vier Fahrer – zwei Radler können sich also immer auf der Rückbank erholen. Der Fahrer muss dabei ganz schön strampeln: 75 Kilo Leergewicht plus Ersatzpilot plus Gepäck. Angenehm, dass die Rikschas mit Pedelec-Betrieb laufen …
Kurz nach dem Start in München rammte eine Rikscha den Randstein: „Mega-Achter, Felge im Eimer – wir dachten, das war’s“, erzählt Achterberg. Die Jungs von Pedalhelden, die die Rikschas gebaut haben, halfen aus. Rikscha-Erfahrung hat die Reise-Gruppe nämlich nicht.
Was Alpenüberquerungen angeht, ist Ecki Achterberg nicht ganz so grün hinter den Ohren. Seit zehn Jahren überquert er schon. Dabei ist er mittlerweile häufiger auf- und abgestiegen als die Münchner Löwen – 13 Mal war er jetzt schon drüben: Mit der Vespa, mit einem Heißluftballon, einem motorisierten Drachen oder Tretroller.
Donnerstag Nachmittag, 16 Uhr: Achterbergs Atem geht verdächtig ruhig am Telefon. „Wir sind am Brenner. Im Moment tritt Steve in die Pedale, ich schieb ein bisserl an. Ziel heute: über den Brenner kommen!“ Die Sonne sei brutal heiß, sagt Achterberg, Sterzing das Ziel. Und ein kühles Bier …
Tobias Scharnagl