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Hackerangriff auf Ebay: Das müssen Sie jetzt wissen

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Von: Veronika Arnold

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Ebay-Kunden sind nach dem Hackerangriff beunruhigt. © dpa

San Jose - Ebay hat seine Nutzer aufgefordert, das Passwort zu ändern. Hintergrund ist ein Hackerangriff. Doch wie konnte es zu einer derartigen Sicherheitslücke kommen? Und was bedeutet die Cyberattacke für persönliche Daten oder hinterlegte Bankinformationen?

Die Nachricht über einen Hackerangriff bei Ebay verunsichert Millionen Menschen. Am Mittwoch verkündete das Unternehmen in einer Mitteilung, dass seine Datenbank bereits zwischen Ende Februar und Anfang März angezapft wurde. Damit hatten die sogenannten "Cyberattackers" Zugriff auf E-Mail-Adressen, Postadressen, Telefonnummern und Geburtsdaten. Aus diesem Grund wurden alle Nutzer von Ebay dazu aufgefordert ihr Passwort zu ändern.

Ebay: Kreditkarten- und Bankinformationen nicht betroffen

Der Hackerangriff bei dem beliebten Auktionsportal wirft viele Fragen auf. Wie konnte es zu einer derartigen Sicherheitslücke kommen? Das herauszufinden versuchen derzeit offizielle Ermittler und Sicherheitsexperten, versicherte Ebay am Mittwoch. Viele Kunden fragen sich, was der Diebstahl für ihre persönlich hinterlegten und höchstsensiblen Daten, wie beispielsweise ihre Bankverbindungen, bedeutet. 

In diesem Zusammenhang gibt der Handelsriese Entwarnung. Kreditkarten- oder anderweitige Bankinformationen seien nicht von der Attacke betroffen, da entsprechende Kundeninformationen getrennt und verschlüsselt gespeichert würden, so Ebay. Auch Befürchtungen um Daten der Bezahltochter PayPal seien unbegründet, da auch diese über ein gesondertes Netzwerk laufen. Außerdem gebe es keinerlei Hinweise auf vermehrte betrügerische Aktivitäten auf der Plattform.

Kritik an Ebay nach verzögertem Hinweis

Ihre Passwörter sollten natürlich dennoch alle Kunden ändern. Und zwar nicht nur die bei Ebay. Nutzer, die für mehrere Webseiten das gleiche Passwort benutzen, sollten auch für die anderen Anwendungen ein neues Kennwort wählen.

Hier können Sie Ihr Ebay-Passwort ändern

Der Hackerangriff ging auch an der Börse nicht spurlos vorbei. Nach Bekanntwerden der Sicherheitslücke fiel die Ebay-Aktie um zwei Prozent. Als wäre das nicht Dämpfer genug, muss sich das Online-Auktionshaus außerdem Kritik aus der IT-Sicherheitsbranche gefallen lassen. Ebay habe seine Nutzer zwar am Mittwoch über eine Pressemitteilung informiert, dass die Passwörter geändert werden sollen. Doch es dauerte danach mehrere Stunden, bis die Aufforderung auch prominent auf den Ebay-Websites in verschiedenen Sprachen platziert wurde.

Eine Verzögerung bei der Informationen der Kunden eröffnet Möglichkeiten für weitere Betrugsversuche. So könnten Betrüger beispielsweise mit Phishing-Mails versuchen, verunsicherten Ebay-Nutzern ihr Passwort zu entlocken. Außerdem hatte der Konzern die Unsicherheit noch befeuert, als ein unfertiger Blogeintrag erst veröffentlicht und dann wieder gelöscht wurde.

Die größten Hackerangriffe

Opfer von Hackerangriffen sind bereits die größten Webseiten weltweit geworden. In diesem Jahr sorgte vor allem die unter dem Stichwort "Heartbleed" bekanntgewordene Sicherheitslücke der Verschlüsselungstechnik OpenSSL für Beunruhigung. Vom Kurznachrichtendienst Twitter, dem Internetkonzern Yahoo, über den Mobilfunkanbieter Vodafone - sie alle sind bereits Opfer von Cyberattacken gewesen. Sogar die internationale Atomenergiebehörde wurde einst lahmgelegt. Für Schlagzeilen sorgte kürzlich auch ein Angriff auf die Server der beliebten ARD-Show Quizduell.

Über Ebay

Mit weltweit rund 112 Millionen Nutzern (18 Millionen aktive User in Deutschland) gehört Ebay zu den größten Online-Marktplätzen der Welt. Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als 75 Milliarden US-Dollar werden nach Angaben des Unternehmens mit Sitz im kalifornischen San Jose jährlich gehandelt.

So machen Sie Ihr Passwort sicher

vh/dpa

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