Klaus Buchner (ÖDP) jubelt als einziger

München - Noch ein Verlierer der Europawahl steht fest - München! Denn die bayerische Landeshauptstadt wird nach den letzten Hochrechnungen nur noch als politischer Zwerg in Brüssel vertreten sein
Und zwar mit dem Sensationskandidaten der konservativen Öko-Partei ÖDP, Prof. Klaus Buchner (73)! Die Vertreter der großen Parteien wurden abgewählt oder traten nicht mehr an. Von wegen europäische Metropolregion …
Sein Forschungsinteresse liegt in der Allgemeinen Relativitätstheorie - aber bei der Europawahl war er absolut erfolgreich: Der Physiker und frühere TU-Professor Buchner kann sein Glück kaum fassen, als er gestern im Kreisverwaltungsreferat die Hochrechnungen verfolgt. Seiner ÖDP reichen bundesweit 0,6 Prozent, damit er als deutscher Spitzenkandidat ins Europaparlament einziehen kann! Buchner strahlt, kommt aber gleich zu den wichtigen Themen und sagt dem Münchner Merkur: „Jetzt will ich das Freihandelsabkommen mit den USA bekämpfen.“
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Gleichzeitig verliert die Stadt vier Vertreter: Der Europa-Erdrutsch in der CSU reißt wohl Bernd Posselt (57) mit, der 20 Jahre im Europaparlament saß! Nach den letzten Hochrechnungen kommt seine Partei nur auf fünf Sitze in Brüssel, Posselt hatte Listenplatz sechs. „Ich möchte weiter für Europa kämpfen - auch an anderer Stelle“, gibt er sich bei der Stippvisite im KVR kämpferisch. „Ich bin Europäer durch und durch.“ Dann wettert er gegen seine Partei: „Die CSU hätte ihren pro-europäischen Kurs deutlicher machen müssen.“
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Ebenfalls abgewählt - die bayerische FDP-Spitzenkandidatin Nadja Hirsch (35): „Man muss natürlich sagen, dass man nicht von heute auf morgen das Vertrauen der Bürger zurückgewinnen kann.“ Sie war von 2002 bis 2009 Stadträtin in München und dann vom Wähler nach Brüssel befördert worden. Heuer reichte der bundesweite Listenplatz vier nicht. Bei der SPD war Wolfgang
Kreissl-Dörfler (63) und bei den Grünen Gerald Häfner (57) nicht mehr angetreten.
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