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Frankreich-Knigge: Acht Fettnäpfchen, die Sie als Tourist unbedingt vermeiden sollten

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Sie haben einen Urlaub in Frankreich geplant? Dann wird es höchste Zeit, Ihre Kenntnisse über das Land und seine Gepflogenheiten aufzufrischen.

Viele Frankreich-Urlauber zieht es zuallererst nach Paris, zu Eiffelturm und Louvre, doch auch die Bretagne entzückt mit mittelalterlichen Dörfern – während der Süden mit Mittelmeerflair lockt. Ganz abgesehen von den Sehenswürdigkeiten und Landschaften ist eine Reise aber auch immer eine gute Gelegenheit, neue Menschen und Kulturen kennenzulernen – denn obwohl Frankreich einer unserer direkten Nachbarn ist, herrschen dort doch einige andere Gepflogenheiten, wie Julia Remy, von der Online-Lernplattform Sofatutor, verrät. Sie hat vier Jahre lang dort gelebt und bereits als Französisch-Nachhilfelehrerin gearbeitet.

Frankreich-Urlaub: Sprachkenntnisse auffrischen – sonst könnte es zu Missverständnissen kommen

Das Französisch aus der Schule ist schon einige Jahre her? Dann ist es vielleicht hilfreich, die Sprachkenntnisse noch einmal aufzufrischen. Beim Zuckergebäck „baiser“ herrscht nämlich Fettnäpfchen-Gefahr: In Frankreich wird es nämlich „meringue“ genannt, während „baiser“ im besten Fall mit „küssen“ übersetzt wird. Schlimmstenfalls haben Sie die Bäckerin recht grob zu unzüchtigen Handlungen aufgefordert.

Touristen sind im Paris Viertel Montmartre unterwegs.
In Paris gibt es viel zu entdecken – aber auch viele Fettnäpfchen, in die Touristen treten können. © YAY Images/Imago

Frankreich-Knigge: Die höfliche Anrede in Frankreich kennen

Im Deutschen mag es etwas komisch wirken, jeden Gesprächspartner bei der Begrüßung mit „Herr“ oder „Frau“ anzusprechen. In Frankreich gehört das „Monsieur“ oder „Madame“ jedoch dazu, ansonsten wirkt der Gruß kurz angebunden oder gar unhöflich. Daher sollten Sie tagsüber am besten immer mit „Bonjour, Madame/Monsieur“ und ab dem frühen Abend mit „Bonsoir, Madam/Monsieur“ grüßen. Auch bei einfachen Antworten ist es höflicher, die Anrede hinzuzufügen: „Oui, Madame.“

Grüßen in Frankreich: Küsschen auf die Wange

Zu höflichem Benehmen gehört in Frankreich auch dazu, bei Begrüßung und Abschied – je nach Region – zwei bis vier Küsschen auf die Wangen zu geben, ohne sich dabei zu berühren. Die Vier-Küsschen-Variante ist laut dem Magazin Reisen Exclusiv vor allem In Paris und Nordfrankreich verbreitet, während in der Bretagne um die Hafenstadt Brest auch ein einziges Küsschen reicht. Wenn sich zwei Personen neu kennenlernen, ist hingegen ein Händedruck üblich – Händeschütteln dagegen nicht.

Warum Sie sich im Frankreich-Urlaub ein breites Grinsen verkneifen sollten

Beim Grinsen die Zähne zu zeigen – das sollten Sie in Frankreich lieber lassen. Vor allem beim ersten Treffen gilt das als zu amerikanisch und ist daher out. Stattdessen genügt laut Remy ein freundlicher Blick und ein verhaltenes Lächeln.

Welches Handzeichen Sie in Frankreich lieber vermeiden sollten

Wer bei uns mit den Händen sein „Okay“ geben will, formt mit dem Daumen und dem Zeigefinger einen Kreis. In Frankreich dürfte dieses Zeichen bei Ihrem Gegenüber jedoch Entrüstung auslösen: Es bedeutet nämlich, dass Sie ihn für eine ziemliche Nullnummer halten.

Gefahrlos die Straße überqueren

Wenn Sie in Frankreich am Zebrastreifen darauf warten, dass ein Auto für Sie anhält, kann das mitunter eine Weile dauern, wie Remy meint. Besser seien die Chancen dann schon, wenn Sie ein Handzeichen geben und schon einmal vorsichtig einen Fuß auf die Straße setzen. Noch erfolgversprechender sei es allerdings, sich einem Franzosen anzuschließen, der ebenfalls gerade über den Zebrastreifen will.

Gast im französischen Restaurant? Wie Sie sich zu verhalten haben

Wer in Frankreich ein Restaurant betritt, sollte sich nicht einfach an einen freien Platz setzen – sondern darauf warten, dass er vom Kellner zum Tisch geleitet wird. Der Vorschlag darf aber abgelehnt und stattdessen ein anderer Tisch gewünscht werden. Etwas lockerer ist es allerdings in Cafés, Bars oder Brasserien, wie Reisen Exclusiv berichtet, denn dort herrscht freie Platzwahl. Weiterhin ist zu beachten, dass das Abendessen viel später zu sich genommen und Restaurants in der Regel nicht vor 20 Uhr aufgesucht werden. Die meisten öffnen sogar erst ab 19 Uhr. Wem also um 18 Uhr schon der Magen knurrt, der muss sich wohl oder übel etwas gedulden.

Eine weitere Fettnäpfchen-Gefahr herrscht bei der Rechnung: Anders als in Deutschland zahlt nicht jeder für seine bestellten Mahlzeiten, sondern es wird der Gesamtbetrag der Rechnung durch die Anzahl der Personen geteilt. Alles andere sorgt wohl eher vor erhobene Augenbrauen.

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Frankreich-Urlaub: Tischmanieren sind en Vogue

Zu Tisch gelten im französischen Restaurant ebenfalls andere Regeln als in Deutschland: Hähnchenkeulen werden zum Beispiel – genauso wie Obst zum Nachtisch – mit Messer und Gabel geschnitten. Baguette wird hingegen gebrochen und anschließend neben den Teller gelegt. Achten Sie auch beim Trinken auf die Tischmanieren: Wein wird erst getrunken, wenn jeder am Tisch etwas eingeschenkt bekommen hat. Nach dem Leertrinken warten Sie darauf, dass der Kellner das Glas wieder auffüllt.

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