Adlung: Reporter für Sehbehinderte

München - Der gelbgesperrte Daniel Adlung musste nicht lange überlegen, als die Anfrage bei 1860 einging: Erstmals seit Einführung des Sehbehinderten-Service bei Löwen-Spielen gab ein Spieler den Co-Kommentator.
Der gelbgesperrte Daniel Adlung musste nicht lange überlegen, als die Anfrage bei 1860 einging. Und so kam es, dass beim Spiel der Löwen am Sonntag Nachmittag gegen den 1. FC Köln eine Premiere gefeiert wurde. Erstmals seit Einführung des Sehbehinderten-Service bei Löwen-Spielen gab ein Spieler den Co-Kommentator.
Seit fünf Jahren bietet eine vierköpfige Gruppe von studierten Sportjournalisten um Matthias Faidt (spox.com) und Philipp Pander (z-live) spezielle Kommentare für sehbehinderte Fans an. Technisch funktioniert das ganze über ein Audio-System, das man sich vorstellen muss, wie die Geräte bei Museumsführungen. „Die Leute können sich frei im Stadion bewegen und zuhören“, erklärt Pander. Leverkusen machte 2006 den Anfang in Deutschland (Vorreiter in Europa war ManU), mittlerweile bieten sämtliche Erstligisten außer Freiburg und 80 Prozent der Zweitligisten diesen Service an, die Löwen bereits in der fünften Saison.
Pleite gegen Köln: Mäßige Noten für die Löwen
Adlung war angetan nach seinem Einstand als Co-Kommentator: „Das ist auf jeden Fall eine richtig gute Sache“, sagte er zur tz. „So können auch die Sehbehinderten unter unseren Fans das Spiel live im Stadion verfolgen. Die Kommentatoren machen das super, sodass man einen tollen Eindruck vom Spiel bekommt. Deshalb finde ich das absolut gut und positiv. Es war ein coole Erfahrung heute mal selbst dabei zu sein und hat auf jeden Fall Spaß gemacht.“
lk