Können Sie in Ihrem Verein, beim VfB, für so eine Reise werben?
Buchwald: Das werde ich sicher tun. Das ist bestimmt eine interessante Sache in naher Zukunft. Im Bereich der Kooperation mit Vereinen sowie ihrer Jugendarbeit und dann im Bezug auf das Merchandising. Im Moment ist der VfB dafür ein bisschen zu schlecht in der Liga. Um richtig Fuß fassen zu können, muss man fast schon Champions League spielen.
Zurück nach Deutschland: Wir waren zuletzt ein wenig überrascht, dass Sven Ulreich als Stammkeeper des VfB zum FC Bayern auf die Bank wechselt. Haben Sie das verstanden?
Buchwald: Nein, das hat mich auch überrascht.
Was glauben Sie steckt dahinter?
Buchwald: Der Name Bayern – in ganz Deutschland der absolut große Name. Und ansonsten ist Sven Ulreich in den letzten Jahren in Stuttgart sehr viel kritisiert worden. Er hat vom Kopf her sicher gemeint, dass er nun etwas anderes machen muss. Die Stimmung ist ein wenig gegen ihn gekippt in Stuttgart, und das Angebot kam zur rechten Zeit. Vielleicht macht er sich auch Hoffnung. Auf einmal kann er die Nummer eins sein, in einer Mannschaft, die Titel gewinnt!
Zeigt der Wechsel, dass in den letzten Jahren nicht viel gut gelaufen ist beim VfB?
Buchwald: Für ihn? Ja. Denn man darf nicht vergessen: Vor gut zwei Jahren war er sogar auf dem Weg in die Nationalmannschaft. Nun brauchte er die Luftveränderung. Warum es Bayern ist? Er wird wissen, weshalb es für ihn passt.
Glauben Sie, der FCB wird sich noch mit einem Verteidiger verstärken?
Buchwald: Ja, ich glaube schon, dass Bayern da noch was macht. Die müssen ja überall, auf jeder Position, doppelt und dreifach aufgestellt sein für die Ziele, die sie sich setzen.
Bayern ragt heraus.
Buchwald: Ja, aber was ich mich dabei frage: Ist das Niveau der anderen Mannschaften wirklich so viel schlechter geworden? Wenn ich früher mit 2:0 oder 3:0 gegen Bayern verloren hätte, wäre es mir nie eingefallen, damit zufrieden zu sein. Was ist denn das für eine Einstellung für einen Profi, der eine Million verdient?! Ich muss doch versuchen, da noch etwas draufzupacken. Stuttgart gegen Bayern, das war für uns damals fast wie ein Länderspiel! Das war etwas Besonderes!
Das heißt, die Entwicklungen der letzten ein, zwei Spielzeiten muss man kritisch betrachten?
Buchwald: Ich denke schon. Man darf nicht vor Ehrfurcht erstarren und sagen: „Gut, dann verlieren wir nur 3:0 oder 4:0 und lassen uns feiern!“ Das kann es doch nicht sein! Das verstehe ich nicht. Das gab es früher nicht. Und auch heute gilt: Man kann auch Bayern schlagen.
Interview: Michael Knippenkötter