Schweinsteiger-Bekenntnis hat einen großen Haken

München - Bastian Schweinsteiger hat sich in jüngst öffentlich gewordenen Aussagen klar zum FC Bayern bekannt. Doch es gibt einen großen Haken.
Er spricht von „seinem“ FC Bayern, von dem Reiz der vierten Meisterschaft in Folge. Und von der riesigen Motivation, dieses Ziel mit den Roten zu erreichen. Es ist FCB-Co-Kapitän Bastian Schweinsteiger, der am Rande eines Werbedrehs über seine sportlichen Ambitionen spricht. Es sind Sätze, wie sie jeder Bayernfan gern hört und am Montag bereits nahezu überall lesen konnte, weil sie nach Veröffentlichung dieses Videos über diverse Internetkanäle von diversen Medien übernommen wurden – garniert mit der Überschrift: Schweinis Bekenntnis zum FC Bayern. Der Haken an der Sache: Schweinsteiger hat sie vor über einem Monat gesagt!
Ganz genau 38 Tage ist der Dreh für eine Knabber-Marke her, bei dem der Nationalspieler eine der neuen Sommer-Kreationen probiert. Das Werbevideo soll nach tz-Recherchen am Dienstag vorgestellt werden, ab Juli läuft der Clip im Fernsehen. Immerhin sind es ganz aktuelle Sorten für den Gaumen. Das Gespräch am Rande der Dreharbeiten mit Schweinsteigers Bekenntnissen dürfte dagegen ganz kalter Kaffee sein…
Vor allem in den vergangenen Tagen und Wochen schien die Tendenz eher Richtung Abschied. Angeblich soll Schweinsteiger in ersten Gesprächen mit den FCB-Bossen einen Vertrag bis 2018 gefordert haben, die Klub-Führung aber andere Pläne gehabt haben. Im Statement von Ende Mai heißt es: „Ich fühle mich gut und bin auch bereit, die nächsten drei Jahre auf Top-Niveau zu spielen. Das ist mein Ziel.“ Gut möglich, dass dies beim Rekordmeister eben nicht möglich ist – und im Anschluss der Plan gereift ist, den Herzensverein zu verlassen. Die tz hatte bereits berichtet, dass Louis van Gaal und Manchester United großes Interesse am Nationalmannschaftskapitän bekundet haben. Van Gaal ist auf schnellen Erfolg aus, ein Mittelfeldspieler wie Schweinsteiger könnte direkt passen. Beide kennen sich gut, der Holländer wüsste seinen ehemaligen Superstar bestens einzusetzen.
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Noch mal zum Nebenschauplatz bei dem Werbedreh. Dort sagte er auch: „Wenn man große Titel gewonnen hat wie die Champions League oder die Weltmeisterschaft, denken viele Leute: ,Jetzt sind die Spieler satt‘. Aber ich sehe das überhaupt nicht so.“ Große Titel kann man auch mit anderen Vereinen holen, vielleicht mit Manchester United?
Beim Trainingsauftakt am Mittwoch ist Schweinsteiger jedenfalls definitiv nicht dabei. Die Nationalspieler bekommen noch einen Aufschub bis zum 11. Juli, wenn das gesamte Team offiziell in der Allianz Arena präsentiert wird. Generell sollten die Fans aber genau auf den Plan schauen, wenn sie ihre FCB-Spieler sehen wollen. Nach der ersten Einheit am Mittwochvormittag um 11 Uhr – die ursprüngliche Uhrzeit von 18 Uhr wurde geändert – gibt Pep Guardiola zunächst wieder einen Tag frei, eher er mit einem nicht-öffentlichen Training weitermacht.
Ob und wie lange Bastian Schweinsteiger dabei ist, bleibt ungewiss. Klar ist: Ein klares Bekenntnis zum FCB gibt es bisher nicht.
Michael Knippenkötter