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Guardiola und Müller-Wohlfahrt haben Streit

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München - Das Verhältnis zwischen Pep Guardiola und Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt ist schon länger problematisch. Am Dienstag kam es, wie der Münchner Merkur beobachtete, zu einem Streit. Es ging um Thiago.

Sie saßen nebeneinander, und wenn sich einer der mit dem FC Bayern reisenden Fans ihnen mit der Bitte um ein Foto oder Autogramme näherte, hielten sie inne in ihrem Gespräch und blickten freundlich auf: Pep Guardiola, der Trainer, und Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der Vereinsarzt. Fußball-Koryphäe und Medizin-Koryphäe.

Es war keine sonderlich freundliche

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Pep Guardiola (r.) und Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (l.), hier mit Toni Kroos © M.I.S.

Unterhaltung, die am Dienstagmittag vor dem Gate H 40 des Flughafens München vor der Abreise des Bayern-Trosses nach Manchester geführt wurde. Guardiola gestikulierte, seine Stimme ging in die Höhe, blieb dabei keineswegs leise – es war ganz anders als bei seinen kontrollierten offiziellen Auftritten. Müller-Wohlfahrts Körpersprache: defensiv, auf Beschwichtigung seines Gegenüber aus. Er hatte Guardiola unangenehme Kunde zu überbringen: Die Heilung bei Stareinkauf Thiago Alcantara nach dessen Syndesmose-bandriss und der dadurch erforderlichen Operation verläuft offensichtlich nicht im gewünschten Zeitrahmen.

Am Montag, sagte Müller-Wohlfahrt, werde die Schraube rauskommen, dann müsse man sehen. Exakte Prognose nicht möglich. Doch es ist herauszuhören, dass die Operation nicht optimal verlaufen ist. Guardiola ist unzufrieden (auch was den Gesundungsprozess bei dem ebenfalls am Fuß operierten Bastian Schweinsteiger betrifft). Bayern-Arzt Müller-Wohlfahrt sagte zu Guardiola: „Ich habe Thiago zum besten Operateur nicht nur in Deutschland, sondern in Europa geschickt.“ Den Verlauf der Operation könne er aber nicht beeinflussen. „Pep, ich habe Verständnis für deine Probleme und deinen Druck.“

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Das Verhältnis zwischen dem neuen Trainer und dem über Jahrzehnte im FC Bayern verwurzelten Arzt ist bekanntermaßen nicht unproblematisch. Guardiola wollte, wie er es vom FC Barcelona kennt, einen Mediziner, der auf dem Trainingsgelände sofort verfügbar ist. Zu Müller-Wohlfahrt muss ein verletzter Spieler erst quer durch die Stadt gebracht werden. Die medizinische Erstversorgung ist Sache der Physiotherapeuten.

Nur 2008/09 verfolgte der FC Bayern eine andere Lösung. Für die Mannschaft zuständig war Dr. Rüdiger Degwert, der sogar eine eigene Praxis an der Säbener Straße eröffnete. Die gibt es längst nicht mehr, Degwert und FC Bayern trafen sich vor Gericht. Die Spieler gingen lieber zu Müller-Wohlfahrt. Vor einigen Wochen hatte es schon eine Aussprache gegeben zwischen Guardiola und Müller-Wohlfahrt. Der Friede hielt nicht lange.

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