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Guildo Horn im Interview: "Bin kein Fan von Pep Guardiola"

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Guildo Horn liebt auch Nussecken.
Guildo Horn liebt auch Nussecken. © dpa

München - Guildo Horn hat auch ein Herz für den Fußball. In der Bundesliga zählen der FC Bayern und Mainz 05 zu seinen Favoriten. Der Schlagersänger spricht über die Bundesliga.

Piep, piep, piep, ich hab euch lieb: Schlagersänger Guildo Horn (l.) hat ein Herz für Mainz 05 und den FC Bayern.
Piep, piep, piep, ich hab euch lieb: Schlagersänger Guildo Horn (l.) hat ein Herz für Mainz 05 und den FC Bayern. © dpa

Er ist Musiker und Entertainer, hatte 1998 einen legendären Auftritt beim Eurovision-Songcontest mit "Guildo hat Euch lieb". Die Musik ist sein Leben, doch er liebt auch den Fußball. Für Sky ist er regelmäßig in den Bundesligastadien unterwegs, checkt die Stadien auf ihre Barrierefreiheit oder dreht dort für Helden der Stars. Als gebürtiger Rheinland-Pfälzer kennt Guildo Horn den 1. FSV Mainz 05 aus dem Effeff. Den 3:1-Sieg gegen Leverkusen hat der 53-Jährige live im Stadion verfolgt, anschließend traf er FSV-Präsident Harald Strutz Im tz-Interview spricht. der charismatische Sänger über seine Leidenschaft für das runde Leder, welchen FCB-Spieler er gerne zum Songcontest schicken würde und warum er kein Freund von Pep Guardiola ist.

Herr Horn, wie lieb hat Guildo den Fußball?

Horn: Fußball packt mich derart, dass ich am liebsten den ganzen Tag vor der Glotze hängen würde. Ich bin schon als Kind begeisterter Fußballer gewesen, diese Leidenschaft ist bis heute geblieben. Auch wenn ich den Ball schon recht früh gegen das Schlagzeug eingetauscht habe, verfolge ich das Geschehen ganz genau.

Und wen haben Sie im Fußball lieb?

Horn: Ich wohne unweit von Köln und bin Mitglied beim FC, wie heißt es so schön: in guten und in schlechten Zeiten. Aber auch andere Vereine finden den Weg in mein ledriges Herz, wie zum Beispiel Mainz. Wie dort gearbeitet wird, ist bemerkenswert. Der Verein ist so bodenständig und kollegial, da wird der Fußball noch in seinen Grundzügen gelebt.

Und wie stehen Sie zum FC Bayern?

Horn: Ich bin ein echter Sympathisant der Bayern. Ich war in dieser Saison mit dem Rollwagerl e.V. unterwegs, das ist der Fanklub der Rollstuhlfahrer der Bayern. Ich finde es vorbildlich, was der FCB für und mit seinen Fans mit Behinderung alles auf den Weg bringt. Dafür hat der Verein zu Recht 2015 den BOBBY ( Medienpreis der Lebenshilfe e.V.) verliehen bekommen. Aus sportlicher Sicht finde ich den Fußball, den die Bayern spielen, oftmals traumhaft. Auch wenn ich kein Fan von Pep Guardiola bin.

Warum nicht?

Horn: Profifußball hin oder her, aber diese erfolgszerfressenen Menschen sind nicht mein Ding. Klar will man mit seinem Team Erfolg haben, man kann es aber auch übertreiben. Unter dem Strich ist es ja auch nur Fussball.

Wer gefällt Ihnen besonders bei den Roten?

Horn: Thomas Müller ist ein schweres Original. Ein Typ mit Ecken und Kanten, der den physikalisch unmöglichen Ball spielen kann. Er redet einfach frei Schnauze, der Mann hat echtes Showtalent.

Wäre er auch ein Kandidat, den Sie zum ESC schicken würden?

Horn: Absolut. Ich habe da schon ein konkretes Bild vor Augen. Müller trägt Seitenscheitel und so eine 70er-Jahre Pornobrille. Weißer Anzug mit einem langen Kragen und in der Hand einen dicken Strauß Roter Rosen. Dann kommt er auf einem Schimmel auf die Bühne geritten und es wird richtig schnulzig. Und selbst das Pferd muss weinen.

Wie viel Show steckt denn im heutigen Profifußball?

Horn: Jede Menge. Profisport ist längst zum Showbusiness geworden, da muss man sich die Bundesliga mit all ihren Geschichten doch nur anschauen, meine Lieblingsdailysoap.

Fällt Ihnen da eine ganz spezielle Geschichte ein?

Horn: Ja. Ich war im Jahr 2000 von Leverkusen gebucht, um auf der Meisterfeier zu singen. Die fiel nach der Niederlage in Unterhaching bekanntlich ins Wasser. Stattdessen spielte ich vor 5000 todtraurigen Bayer-Fans bei strömendem Regen auf der Vizemeister-Feier und musste psychosoziale Betreuung leisten.

Macht die viele Show den Fußball in gewisser Weise kaputt?

Horn: Ganz im Gegenteil. Das gehört für mich dazu und würzt den Braten erst richtig.

Können die Mainzer in München denn für eine solche Überraschung sorgen?

Horn: Im Fußball kann man nie wissen, aber ich glaube, dass die Bayern das Spiel gewinnen. Sie sind in der Allianz Arena eine Macht und wollen in dieser Woche den Sack in Sachen Meisterschaft zumachen.

Wie geht das Spiel aus?

Horn: Mainz wird sich teuer verkaufen, aber die Bayern gewinnen mit 3:1 - durch drei Tore von unserem zukünftigen ESC-Teilnehmer.

Interview: Tobias Ruf

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