Neue Ziele für den FC Bayern

München - In der Champions League weiter, im Pokal auch, in der Bundesliga der Konkurrenz enteilt: Welche kurzfristigen Ziele könnten die Bayern jetzt noch haben? Sehr viele, wenn man sich bei den Spielern mal umhört!
Der Wagen stand bereit, der Motor lief, die Kinder hatten schon Platz genommen. Dann endlich kam auch Jerome Boateng aus der Arena, es war schon gut 90 Minuten nach Abpfiff, fast zwei Stunden nach seiner Auswechslung. Dass der Abwehrstar des FC Bayern so spät die Heimreise antrat, hatte sicher nicht damit zu tun, dass er noch ausgiebig das 4:0 über Hoffenheim feierte. Es lag vielmehr daran, dass Boateng einen Pferdekuss abbekommen hatte und daher ein Weilchen brauchte von der Spielerlounge nach draußen. Am Sonntag dann gab es die Entwarnung: Der Nationalspieler steht für die Reise nach Manchester bereit. Und für alles, was da noch kommt in den nächsten Wochen. Es steht alles unter dem Motto: keine Geschenke bis Weihnachten!
Eines ist klar kurz vor dem ersten Advent: Viel hat der FC Bayern in dieser Hinrunde nicht mehr zu erledigen. Arjen Robben sagte: „Wir wollen weitermachen, nur weiter, weiter, weiter.“ Dann schien ihm aufzufallen, „dass wir in der Champions League und im Pokal, also in zwei Wettbewerben, schon weiter sind.“ Bedeutet: Man muss sich neue Ziele suchen. Und da wird es selbst im dritten Wettbewerb schwer, den nötigen Druck zu spüren. Sieben Punkte steht der Rekordmeister nun vor dem Tabellenzweiten, wie also motiviert man sich?
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Sebastian Rode sagte, man dürfe sich auf keinen Fall auf diesem Polster ausruhen, „wir haben das Ziel, bis zur Winterpause keinen Punkt mehr abzugeben“. Da also ist der Ansatz!
Möglicherweise kann man auch noch am Gesamtauftritt arbeiten, jedenfalls hatten sowohl Manuel Neuer als auch Arjen Robben noch Verbesserungsvorschläge. Neuer: „Wir haben teilweise Fehlpässe nach vorne gehabt aus dem Mittelfeld in der ersten Halbzeit. Da hatte Hoffenheim auch einige Chancen…“ Robben ergänzte: „Wenn man was sagen will und kritisch sein will, dann muss man sagen, in der zweiten Halbzeit haben wir das nicht so gut gemacht. Da war ein bisschen Tempo raus, wir haben die Bälle zu einfach nach vorne geschossen. Wir sind nicht mehr gut rausgekommen.“
Da gilt es anzupacken, „sich weiterzuentwickeln“, wie es auch Mario Götze forderte. Vielleicht gelingt das schon am Dienstag bei Manchester City – auch, wenn man schon als Gruppensieger feststeht.
Karl-Heinz Rummenigge erkannte weitere Gründe, warum man sich für einen Sieg ins Zeug legen sollte. Er erklärte: „Es geht ums Preisgeld, es geht um UEFA-Ranking-Punkte! Wir wollen das Spiel gewinnen!“ Zwei wichtige Aspekte. Bei einem dritten Argument lag der FCB-Chef allerdings nicht ganz richtig, als er sagte: „Außerdem habe ich irgendwo gelesen, dass es noch keiner Mannschaft in Europa gelungen ist, alle sechs Gruppenspiele zu gewinnen!“
Das schafften aber schon mehrere. Der AC Mailand, Paris SG, Spartak Moskau sowie der FC Barcelona und Real Madrid hatten sich bereits mit einer blütenreinen Weste aus der Vorrunde verabschiedet. Was er aber vielleicht meinte: Bisher konnte noch keine Mannschaft, die die perfekte Gruppenphase spielte, am Ende auch den Henkelpott holen. Das wäre nun die nächste Herausforderung – endlich wieder eine für den FC Bayern! Dafür muss man aber erst einmal in Manchester gewinnen. Das Stadion ist ausverkauft, für die Gastgeber geht es um alles! Auf Geschenke der Bayern dürfen sie nicht hoffen.
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mic, sw