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Breitner: "Zwei, drei Ergänzungen - wunderbar"

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Von: Sven Westerschulze

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München - Paul Breitner spricht über den Film "Mutter aller Fußball-Dokus", Anekdoten mit seinem Kumpel Uli und die aktuelle Lage beim FCB. Die tz war dabei.

Mehr als drei Jahrzehnte ist es inzwischen her, als die „Mutter aller Fußball-Dokus“ über die Bildschirme flimmerte. Am Freitag wird Profis, der Film mit Uli Hoeneß und Paul Breitner, in einer überarbeiteten Version mit neuen Interviews veröffentlicht. Breitner selbst nahm sich im Vorfeld Zeit, sprach über den Film, Anekdoten mit seinem Kumpel Uli und die aktuelle Lage beim FCB. Die tz war dabei.

Herr Breitner, der FCB ist – wie in den 70ern auch – zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister. Karl-Heinz Rummenigge beklagte dennoch fehlende Wertschätzung. Wurde der Titel zu wenig gewürdigt?

Paul Breitner: Von der Öffentlichkeit ja. Wenn ich all die Zeitungen lese, habe ich zwischendurch das Gefühl gehabt, der FC Bayern sei kurz vor dem Abstieg. Ich war so weit, dass ich zum ersten Mal gesagt habe: Ich lese jetzt nichts mehr. Sonst lese ich nämlich alles. Aber den Umgang mit der Mannschaft und dem Trainer fand ich unfair.

Also halten Sie die Erwartungshaltung an den FCB für überzogen?

Paul Breitner: Nein, natürlich nicht. Die Erwartungshaltung wird sich auch in den nächsten zehn Jahren nicht ändern. Als Fan des FC Bayern will ich doch am liebsten jedes Jahr das Triple gewinnen.

Seit dem Triumph von 2013 ist die Mannschaft zuletzt zweimal kurz vor dem Finale gescheitert. Zufall?

Paul Breitner: Ich muss doch nicht noch mal erwähnen, wie viele Verletzte wir hatten. Fakt ist: Wir sind mit dem besten Kader der Welt in die Saison gestartet. Und bis Februar hat er sich auch als dieser erwiesen, weil wir fast 20 gleichwertige Spieler hatten. Der Kader war ausgewogen. Dann hatten wir aber auf einmal nur noch zwölf bis 14 Spieler. Und das ist am Ende einer solchen Saison manchmal leider zu wenig, um immer wieder Kraft tanken und durchschnaufen zu können.

Pep Guardiola hat angekündigt, in der neuen Saison stärker zurückzukommen. Darf man eine Transferoffensive vom FCB erwarten?

Paul Breitner: Wenn

Paul Breitner
Paul Breitner. © dpa

Pep das sagt, beruht diese Aussage sicher nicht auf neuen Spielern. In der Hinrunde haben wir den besten Fußball gespielt, den man nur spielen kann. Wenn jetzt zur neuen Saison all diejenigen, die diesen Fußball gespielt haben, wieder zurück sind, fit sind und mit einer richtigen Vorbereitung starten, worüber reden wir dann? Dann reden wir darüber, dass der Verein genau das macht, was er in den Vorjahren auch gemacht hat. Er wird gucken, ob der ein oder andere Spieler da ist, der eine erstklassige Ergänzung für unseren Kader sein kann. Wir können uns doch nicht anmaßen, jedes Jahr vier oder fünf Verstärkungen zu holen. Das wäre doch den anderen Spielern gegenüber unfair. Wir brauchen einfach gesunde Spieler, dann ist alles wieder im Reinen. Wenn wir dazu noch zwei, drei optimale Ergänzungen bekommen – und die werden wir bekommen –, ist es wunderbar.

aufgezeichnet von sw

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