Um die Welt gegangen waren vor allem die Bilder von Wales-Superstar Gareth Bale, der nach dem Achtelfinalsieg gegen Nordirland mit seiner kleinen Tochter Alba Viola über den Rasen getollt war. Nach dem Viertelfinale gegen Belgien spielten gleich mehrere Kinder auf dem Platz. Der walisische Verband hatte daraufhin eine Art "Ermahnung" von der UEFA bekommen. Der Verband sieht darin offenbar ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.
10.53 Uhr: Vor dem EM-Halbfinale zwischen Deutschland und seinem Heimatland fällt es Frankreichs Ex-Nationalspieler Bixente Lizarazu schwer, das eigene Team einzuschätzen. "Wir wissen noch nicht so recht, auf welchem Level sich die Mannschaft befindet. Ganz einfach weil sie sich bislang noch mit keiner großen Mannschaft messen musste", sagte der Welt- und Europameister in der tz.
Gleichzeitig räumte der ehemalige Spieler von Bayern München ein, dass der Turnierverlauf den Franzosen entgegenkam, sie aber auch nicht restlos überzeugt haben: "Was unsere bisherigen Gegner anging, können wir das Quäntchen Glück nicht leugnen. Viele Mannschaften tauen erst gegen die ganz Großen auf." Ein solch großes Duell erwartet die Equipe tricolore nun mit Weltmeister Deutschland. Eine Prognose kann Lizarazu vor dem Halbfinale offenbar nicht abgeben: "Ob wir aktuell auf dem Level der Deutschen mithalten können, muss erst in Erfahrung gebracht werden."
10.39 Uhr: Nach ihrem starken Auftritt bei der EM hoffen zahlreiche isländische Nationalspieler auf einen Transfer - am liebsten in die englische Premier League. "Ich denke, dass viele Spieler dieser Mannschaft wechseln werden", sagte Abwehrspieler Ragnar Sigurdsson, der selbst angeblich vom FC Liverpool mit Teammanager Jürgen Klopp umworben wird. Sigurdsson ist Fan der Reds und hat bereits mit seinem Berater über einen möglichen Wechsel gesprochen. Der 30-Jährige steht bis 2018 beim FK Krasnodar in Russland unter Vertrag, soll aber für rund sechs Millionen Euro zu haben sein.
Neben Sigurdsson gelten Kapitän Aron Gunnarsson (Cardiff City), Mittelfeldspieler Birkir Bjarnason vom FC Basel, Stürmer Kolbeinn Sigthórsson vom FC Nantes oder Rechtsaußen Jóhann Gudmundsson (Charlton Athletic) als die begehrtesten Isländer.
10.23 Uhr: Der frühere Nationalspieler Paul Breitner (64) ist enttäuscht vom Niveau der EM 2016 in Frankreich. "Das ist bis jetzt eine ähnlich schlechte EM wie jene 2004 in Portugal. Das ist der Tiefpunkt jeder Idee einer EM. Da waren Mannschaften dabei, die beim Turnier der Besten nichts verloren haben. Und zwar deshalb, weil die UEFA den Weg der FIFA geht: In erster Linie wird auf das Geld geschaut", wetterte der Weltmeister von 1974 im "Sport und Talk aus dem Hangar-7" bei ServusTV.
Vor dem Halbfinal-Duell zwischen Deutschland und Frankreich am Donnerstag (21.00 Uhr/ZDF) in Marseille ergänzte Breitner: "Zu viele Spiele, die EM dauert zu lange. Dass Portugal ohne Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale steht, zeugt von der Qualität dieser EM. Ich bin überzeugt, dass es diesen Modus in Zukunft nicht mehr geben wird."
9.46 Uhr: Portugals früherer Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari traut den Iberern bei der EM den Finaleinzug und den Titelgewinn zu. „Es ist möglich, weil Portugal schon immer besser gespielt hat gegen Gegner mit mehr Qualität“, sagte der 67 Jahre alte Brasilianer dem portugiesischen Sender RTP. Sollten die Portugiesen das Endspiel erreichen, rechnet Scolari mit dem EM-Gastgeber als Gegner. „Wenn man gegen Wales gewinnt, muss man im Finale gegen Frankreich spielen. Natürlich wird das schwer, aber die Portugiesen tun sich in solchen Spielen leichter“, ergänzte er.
9.35 Uhr: Die Spötteleien seines deutschen Vereinskollegen Toni Kroos sind für Gareth Bale eine zusätzliche Motivation für das EM-Halbfinale gegen Portugal. „Ich erinnere mich, dass Toni Kroos vor dem Turnier gesagt hat, dass wir nur drei Spiele vor uns haben - also wäre es schön, ihn nun im Finale zu treffen“, sagte der Waliser vor der Partie am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) in Lyon.
9.14 Uhr: Frankreichs Nationalmannschaft bestreitet ihr Abschlusstraining vor dem EM-Halbfinale gegen Weltmeister Deutschland nicht im Stade Vélodrome. Das Team von Trainer Didier Deschamps wird sich in Marseille am Mittwoch im Centre d'Entraînement Robert Louis-Dreyfus auf die Partie einen Tag später einstimmen. Da es seit EM-Beginn Probleme mit den Rasenflächen in den EM-Stadien gab, wichen die Teams öfter auf andere Plätze für ihr Abschlusstraining aus.
8.43 Uhr: Von Bayerns Juwel Renato Sanches schwärmt nicht
nur ganz Portugal. Sein Spielstil und das Talent des 18-Jährigen hat sich bis zu Real-Star Gareth Bale herumgesprochen: „Man sieht hier, dass er ein sehr guter Spieler ist. Gerade an seinem Tor.“ Für mindestens 35 Millionen Euro - durch erfolgsabhängige Variablen könnte die Ablösesumme sogar auf 80 Millionen Euro steigen - hatte sich der FC Bayern München noch vor Beginn der EM die Dienste des schnellen, zweikampfstarken Offensivspielers von Benfica Lissabon gesichert. Auch Clubs wie Real Madrid, Manchester United und der FC Barcelona waren interessiert.
„Renato Sanches ist ein besonderer Spieler“, schwärmt auch Teamkollege André Gomes vor dem Aufeinandertreffen mit EM-Debütant Wales. „Es ist keine Überraschung für mich, wie er hier spielt.“ Mit seinem Traumtor zum 1:1 gegen Polen und dem wuchtig verwandelten Elfmeter im folgenden Elfmeterschießen begeisterte Sanches gegen Polen Fans und Experten.
8.38 Uhr: Ein Blick auf die Statistik der beiden morgigen Halbfinalisten: Der Vergleich zeigt den Unterschied im Spiel der beiden EM-Halbfinalisten Portugal und Wales. Während das Team von Trainer Fernando Santos vor der Partie am Mittwoch in Lyon in fast allen Offensiv-Kategorien wie Ecken, Pässen, Ballbesitz oder Laufstrecke vorne liegt, hat Wales deutlich mehr Tore erzielt - und das bei erheblich weniger Versuchen. Zudem hat das Team von Chris Coleman mehr Bälle erobert und mehr Gelbe Karten kassiert. Und: Wales weiß, wie man in der regulären Spielzeit gewinnt. Für Portugal dagegen reichte es in allen fünf Partien nach 90 Minuten nur zu fünf Unentschieden.
8.30 Uhr: Aus der Arbeitslosigkeit zum EM-Helden: Mit seinem waghalsigen Transferpoker ist Hal Robson-Kanu jetzt schon der große Gewinner im walisischen Überraschungsteam. Vor dem Turnier ließ der Stürmer seinen Vertrag beim englischen Zweitligisten FC Reading absichtlich auslaufen - und freut sich nach starken Auftritten für das Team um Gareth Bale über reichlich Angebote. „Das war ohne Zweifel die beste Entscheidung meines Lebens“, schwärmt der 27-Jährige vor dem Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch (21.00 Uhr) in Lyon.
8.25 Uhr: Das Spiel der deutschen Elf gegen Frankreich am 13. November im Stade de France wurde von der Pariser Terrornacht überschattet. Vor dem Stadion sprengten sich Islamisten in die Luft. Der Anschlag hat bis heute Einfluss auf die EM-Stimmung. Wir klären die wichtigsten Fragen.
7.40 Uhr: Ein Blick in die Fußball-Geschichtsbücher könnte Joachim Löw vor dem EM-Halbfinale gegen Frankreich ein gutes Gefühl geben. Seit 50 Jahren hat die DFB-Elf alle Duelle gegen Turniergastgeber bei Welt- und Europameisterschaften gewonnen. Elf Mal trat Deutschland bei großen Turnieren gegen den Gastgeber an. 1958 und 1966 gab es gegen Schweden (1:3) und England (2:4 n.V.) WM-Niederlagen im Halbfinale und Finale. Seitdem legte die DFB-Auswahl eine erstaunliche Serie hin. Neun Siege gab es vom 2:1
gegen Belgien bei der EM 1972 bis zum legendären 7:1 gegen Brasilien vor zwei Jahren bei der WM in Belo Horizonte. Am Donnerstag kommt es im EM-Halbfinale in Marseille gegen Frankreich zum zwölften Vergleich mit einem Turnierausrichter.
6:45 Uhr: DFB-Präsident Reinhard Grindel will mit Joachim Löw verlängern. Der Bundestrainer besitzt noch einen Vertrag bis nach der WM 2018 in Russland. Der Bild-Zeitung sagte Grindel: "Er ist der beste Trainer, den ich mir für die Mannschaft vorstellen kann. Und ich würde mich sehr freuen, wenn er über 2018 hinaus beim DFB bleibt. Wenn er das wünscht, werden wir nach der EM in aller Ruhe über die Frage einer Vertragsverlängerung reden." Zum Halbfinale sagte der Präsident: "Wir hoffen natürlich alle auf den Titel. Aber Gastgeber Frankreich ist ebenso Favorit.
6.33 Uhr: Das überraschend starke Auftreten von Neuling Wales in Frankreich bringt gleich zwei Spieler des Teams in Hochzeitsschwierigkeiten. Mittelfeldspieler Joe Ledley wollte am Samstag in Ibiza eigentlich seine Verlobte Ruby May Ridgeway heiraten. „Er hat es offensichtlich schon vor einer langen Zeit geplant, vor der Qualifikation“, erklärte Superstar Gareth Bale vor dem Halbfinale gegen Portugal am Mittwoch in Lyon. Verteidiger Chris Gunter wird damit voraussichtlich die Trauung seines Bruders Marc am Donnerstag im mexikanischen Cancun verpassen, er war dabei sogar als Trauzeuge vorgesehen. „Ich glaube, das wäre die erste Rede eines Trauzeugen via Skype“, sagte Gunter vor einer Woche. Eine Ablenkung durch die durchkreuzten Pläne sieht Bale dabei nicht. „Die Jungs sind vollfokussiert auf ihre Aufgabe und ich bin sicher, sie werden ihre Angelegenheiten neu organisieren.“
6.30 Uhr: Portugal bestreitet bei seiner insgesamt siebten EM-Endrundenteilnahme am Mittwoch gegen Wales bereits sein fünftes Halbfinale. Aber nur einmal gelang bislang der Sprung ins Finale. Bei der Heim-EM 2004 unterlag Portugal als klarer Favorit im Endspiel der griechischen Nationalmannschaft mit Coach Otto Rehhagel 0:1. Es war die EM-Sensation schlechthin. 2012 scheiterte Portugal im Halbfinale im Elfmeterschießen an Spanien.
6.25 Uhr: Zwei Tage und ein paar Stunden bleiben Joachim Löw noch, um die Aufstellung für das EM-Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich zu finden. Sein Problem: Mario Gomez und Sami Khedira fehlen verletzt, Mats Hummels gesperrt. Und auch der angeschlagene Bastian Schweinsteiger ist derzeit noch fraglich. Die Alternativen: Mario Götze, Julian Draxler oder ein Youngster wie Leroy Sané für vorne. Shkodran Mustafi wäre einer für die Abwehr, sollte Löw mit Dreierkette spielen oder Joshua Kimmich ins Mittelfeld ziehen wollen. Dort könnte Löw allerdings auch noch auf Emre Can oder Julian Weigl zurückgreifen. „Ich werde neue Namen reinbringen und habe vollstes Vertrauen zu allen Spielern. Sie sind alle auf einem sehr, sehr guten Niveau, körperlich in sehr gutem Zustand. Da habe ich keine Bedenken“, betonte der Bundestrainer.
6.15 Uhr: So genial, wie die sympathischen Außenseiter gestern Abend in ihrer Heimat gefeiert wurden, müssen wir es nochmal aufgreifen: Die Isländer feiern ihre neuen Helden. Tausende Menschen bereiteten am Montag der Fußball-Nationalmannschaft in Reykjavik einen rauschenden Empfang. Das Team, das es bei der Europameisterschaft in Frankreich völlig unerwartet bis ins Viertelfinale geschafft hatte, wurde in einem offenen Doppeldecker-Bus durch die von Fans gesäumten Straßen der Hauptstadt gefahren. Begleitet wurden sie von begeisterten "Huh!"-Rufen - dem Schlachtruf der isländischen Fans in Frankreich.
"Ihr seid unser nationaler Schatz!", sagte der isländische Ministerpräsident Sigurdur Ingi Johannsson beim Empfang der Mannschaft. "Es gibt immer noch Märchen!" Stürmer Kolbeinn Sigthorsson dankte seinen Landsleuten für die überwältigende Unterstützung der Mannschaft. "Es war wirklich ein Traum, diesen Rückhalt zu bekommen", sagte er. "Wir erleben hier etwas ganz Wunderbares, es ist wirklich ein Traum wahr geworden."
6.05 Uhr: Guten Morgen! Auch heute tickern wir wieder fleißig und halten euch so auf dem Laufenden.
Sobald die EM in die heiße Phase geht, bedeutet das auch, dass nicht mehr jeden Tag gespielt wird: Auch der 5. Juli ist eine Ruhetag. Ruhig wird es aber bei der Euro mit Sicherheit nicht. Mittlerweile sind nur noch vier Mannschaften im Turnier: Gastgeber Frankreich, Wales, Portugal und Deutschland. Am Mittwoch treffen im ersten Halbfinale Portugal und Wales aufeinander (21 Uhr, Parc Olympique Lyonnais). Einen Tag später entscheidet sich, ob Deutschland oder Frankreich im Finale der EM 2016 stehen (21 Uhr, Stade Vélodrome in Marseille).
Wie könnte Deutschland gegen Frankreich spielen, nachdem Mats Hummels, Sami Khedira und Mario Gomez sicher ausfallen? Wir haben uns bereits Gedanken gemacht. Auch am spielfreien Dienstag versorgen wir Sie natürlich mit allen wichtigen Infos rund um die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich hier im Live-Ticker.
In unserem EM-Ticker können Sie nachlesen, was am Montag wichtig war.