Fix! Niko Kovac übernimmt Eintracht Frankfurt

Frankfurt/Main - Der Nachfolger von Armin Veh als Trainer von Eintracht Frankfurt steht fest. Niko Kovac übernimmt die Hessen. Der Kroate bringt seinen Bruder Robert mit.
Niko Kovac ist neuer Trainer von Eintracht Frankfurt. Der 44-Jährige tritt beim Fußball-Bundesligisten die Nachfolge von Armin Veh an, vom dem sich der Verein am Sonntag nach sieben Spielen ohne Sieg getrennt hatte. Kovac erhält bei den Hessen nach Angaben des Clubs vom Dienstag einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017, der nur für die erste Liga gültig ist. Die Frankfurter belegen derzeit den Relegationsplatz 16. Als Co-Trainer bringt Kovac seinen Bruder Robert mit.
"Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit bekomme, obwohl die Situation nicht leicht ist", sagte Niko Kovac bei seiner Vorstellung: "Ich bin hierhergekommen, um die Liga zu halten. Da bin ich absolut zuversichtlich." Für Kovac ist es die erste Station als Bundesliga-Trainer.
"Es muss das Ziel von Niko Kovac sein, die Kräfte der Mannschaft zu mobilisieren, um den Klassenerhalt zu sichern. Wir sind überzeugt, dass er dies erreichen wird", sagte Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen.
Kovac seit September ohne Job
Kovac war zuletzt als Trainer der kroatischen Nationalmannschaft tätig und führte das Team zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. In der Qualifikation für die EM in diesem Jahr in Frankreich wurde Kovac im September 2015 wegen schwacher Resultate aber entlassen. Seitdem war er ohne Job.
In seiner Zeit als Profi war Kovac 15 Jahre lang in der Bundesliga aktiv. Der Defensivspieler spielte für Hertha BSC, Bayer Leverkusen, den Hamburger SV und Bayern München. Mit den Bayern wurde er 2003 deutscher Meister und Pokalsieger. Seine Karriere ließ er danach bei Red Bull Salzburg in Österreich ausklingen.
Mit der Entscheidung für Kovac gehen die Hessen ein Risiko ein. Schließlich hat der geborene Berliner bislang keinerlei Erfahrung als Chefcoach einer Club-Mannschaft. Nach seiner aktiven Zeit in Salzburg sammelte Kovac bei den Österreichern erste Erfahrungen als Jugend- und danach als Assistenz-Trainer der Profis.
Auch Keller war in der Verlosung
Bis zuletzt war bei der Eintracht auch der frühere Schalke-Trainer Jens Keller ein Kandidat. Die Verantwortlichen entschieden sich dann aber gegen den früheren Profi der Eintracht, der seit seiner Entlassung in Gelsenkirchen im Oktober 2014 ohne Job ist.
Von Veh hatten sich die Frankfurter am Sonntag einen Tag nach dem enttäuschenden 1:1 gegen den FC Ingolstadt getrennt. Die Bosse trauten Veh bei seiner zweiten Amtszeit am Main nicht mehr zu, die Krise zu bewältigen. Vor allem bei den Fans hatte Veh jeglichen Kredit verspielt. "Ich erhoffe mir aus diesem neuen Impuls eine Befriedung des Umfeldes und gleichzeitig auch eine Leistungssteigerung des Teams", hatte Bruchhagen die Entscheidung gegen den einstigen Erfolgscoach begründet.
Ex-Kollege Meijer: "Niko ist ein Stratege"
Erik Meijer sieht die Aufgabe von Kovac als Chefcoach bei Frankfurt als Reifeprüfung an. "Das ist eine schwere Aufgabe für ihn und ein guter Test, um zu sehen, ob er die Reife hat, das zu schaffen", sagte Meijer, der mit den Brüdern Niko und Robert in den 90er-Jahren bei Bayer Leverkusen spielte, bei Sky Sport News HD.
Meijer weiter: "Niko ist jemand, der überlegt zur Sache geht, als Stratege gilt. Als wir damals zusammengespielt haben, hat er noch studiert. Das sagt einiges über ihn aus. Er will sich weiter prüfen als Mensch." Den Brother Act sieht Meijer durchaus positiv: "Niko war der seriöse, Robert hat alles ein bisschen locker genommen. Er sucht das Zwischenmenschliche, geht auf die Spieler zu und sucht das Gespräch. Ich vermute, dass sie nicht so viel sagen, sondern sich nur anschauen müssen, um zu wissen, was der andere meint. Das hat sicher große Vorteile."
Trainer von Eintracht Frankfurt seit 1991
Name | Amtszeit |
---|---|
Niko Kovac | seit 03/2016 |
Armin Veh | 07/2015 bis 03/2016 |
Thomas Schaaf | 06/2014 bis 05/2015 |
Armin Veh | 06/2011 bis 06/2014 |
Christoph Daum | 03/2011 bis 05/2011 |
Michael Skibbe | 06/2009 bis 03/2011 |
Friedhelm Funkel | 06/2004 bis 06/2009 |
Willi Reimann | 07/2002 bis 05/2004 |
Armin Kraaz (interim) | 03/2002 bis 05/2002 |
Martin Andermatt | 06/2001 bis 03/2002 |
Friedel Rausch | 04/2001 bis 05/2001 |
Rolf Dohmen | 01/2001 bis 04/2001 |
Felix Magath | 12/1999 bis 01/2001 |
Jörg Berger | 04/1999 bis 12/1999 |
Reinhold Fanz | 12/1998 bis 04/1999 |
Bernhard Lippert (interim) | 12/1998 bis 12/1998 |
Horst Ehrmantraut | 12/1996 bis 12/1998 |
Rudi Bommer (interim) | 12/1996 bis 12/1996 |
Dragoslav Stepanovic | 04/1996 bis 12/1996 |
Karl-Heinz Körbel | 04/1995 bis 03/1996 |
Jupp Heynckes | 07/1994 bis 04/1995 |
Karl-Heinz Körbel (interim) | 04/1994 bis 06/1994 |
Klaus Toppmöller | 07/1993 bis 04/1994 |
Horst Heese | 03/1993 bis 06/1993 |
Dragoslav Stepanovic | 04/1991 bis 03/1993 |
dpa, sid