Fernsehpreis: Naddel scheiterte an der Tür

München - Beim Bayerischen Fernsehpreis geben sich die Promis die Klinke in die Hand. Auch Naddel wollte sich das nicht entgehen lassen, hatte aber keine Einladung. Sie versuchte es trotzdem - und scheiterte mit einer peinlichen Aktion.
Nach tz-Informationen erschien Nadja Abd El Farrag im bodenlangen, fliederfarbenen Kleid vor dem Prinzregententheater in München. Doch trotz angemessener Gaderobe kam sie nicht rein. Denn Naddel hatte gar keine Einladung für den Bayerischen Fernsehpreis. Um die 25. Preisverleihung dennoch miterleben zu können, versuchte sie es mit einem Presseausweis, wurde aber abgewiesen. Dem Bericht eines Fotografen zufolge gab Naddel aber nicht so schnell auf, begab sich zum Hintereingang und versuchte es dort erneut - ebenfalls ohne Erfolg. Daraufhin soll sie sich in ein nahegelegenes Cafe gesetzt und sich dort etwas zu trinken bestellt haben.
Die geladenen Gäste hatten unterdessen auf dem Roten Teppich ihren großen Auftritt. Vor allem auf Ruth Maria Kubitschek ruhten am Freitagabend viele Kameras. Denn die 81-Jährige bekam am Abend von Ministerpräsident Horst Seehofer den "Blauen Panther" für ihr Lebenswerk verliehen. „Sie haben in den letzten 50 Jahren ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das seinesgleichen sucht“, sagte der CSU-Chef in seiner Laudatio. Dem bayerischen Fernsehpublikum ist sie über die Jahrzehnte vor allem mit ihren Rollen in "Kir Royal" und "Monaco Franze" ans Herz gewachsen.
Bayerischer Fernsehpreis: Die schönsten Bilder
Als beste Darsteller in der Kategorie Fernsehfilm wurden Nadja Uhl und Robert Atzorn mit dem Bayerischen Fernsehpreis geehrt. Nadja Uhl wurde für ihre schauspielerische Leistung in den Filmen „Operation Zucker“ (ARD/WDR, BR) und „Der Turm“ (ARD/MDR, BR, NDR, WDR, SWR, RBB) ausgezeichnet. Robert Atzorn erhielt den Panther für den Film „Der Fall Jakob Metzler“ (ZDF). In der Kategorie Serien und Reihen wurden Caroline Peters für ihre Rolle in „Mord mit Aussicht - Die Venus von Hengasch“ und Charly Hübner für seine schauspielerische Leistung in „Polizeiruf 110 - Fischerkrieg“ geehrt.
Atzorn war in seiner Dankesrede zu Tränen gerührt und verriet, warum er als gebürtiges Nordlicht jetzt ein echter Bayer geworden ist. Er habe die drei Aufgaben erledigt, die man dafür braucht: bei „Stars in der Manege“ mitmachen, ein Bierfass auf dem Oktoberfest anstechen und jetzt auch einen bayerischen Preis bekommen.
Oliver Welke bekommt Panther für ZDF-"heute-show"
Auch der „heute-show“-Moderator Oliver Welke erhielt einen der begehrten Panther aus Porzellan. Die Sendung im ZDF habe sich als neues Genre „News- oder Politcomedy“ etabliert, teilte die Jury zur Begründung mit. Welke moderiere mit einer ansteckenden Lust und schaffe es, „dass selbst die böseste Satire nie wirklich böse ist“. Welke konnte seinen Panther allerdings nicht persönlich entgegennehmen, weil er am Abend in seiner eigenen Show auftreten musste.
Die Jury zeichnete außerdem den Literaturkritiker Denis Scheck aus. Der Moderator der ARD-Sendung „Druckfrisch - neue Bücher mit Denis Scheck“ sei ein „Solitär im deutschen Kulturfernsehen“, hieß es zur Begründung: „Intellektuell, aber nicht akademisch, pointiert, aber nicht plump bringt Denis Scheck Bücher unter die Leute.“
Nachwuchsförderpreis für Alicia von Rittberg
Ebenfalls geehrt wurden die Autoren von „Add a Friend“, der ersten eigenproduzierten Serie eines deutschen Bezahlsenders. Der Kanal TNT Serie heimste damit bereits einen Grimme-Preis ein. „Für den Publikumserfolg entscheidend ist die Idee und das Drehbuch, für das die beiden Autoren Christian Lyra und Sebastian Wehlings stehen“, erklärte die Fernsehpreis-Jury.
Den Nachwuchsförderpreis sprach die Jury der 19-jährigen Schauspielerin Alicia von Rittberg für ihre Rolle in dem ZDF-Film „Und alle haben geschwiegen“ zu.
Mit dem bayerischen Fernsehpreis werden seit 1989 herausragende Leistungen von Fernsehschaffenden vor und hinter der Kamera geehrt. Der Blaue Panther wird in fünf Kategorien vergeben: für Informationsprogramme, Fernsehfilme, Serien und Reihen, Unterhaltungsprogramme sowie Kultur- und Bildungsprogramme. Die Moderatoren Katrin Müller-Hohenstein und Gert Scobel führten durch die Gala im Münchner Prinzregententheater.
dpa