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Das ist der wahre Grund für Xavier Naidoos Rausschmiss

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Eigentlich gehört Xavier Naidoo zu den beliebtesten deutschen Sängern. Doch seine Nominierung zum ESC spaltete die Gesellschaft.
Eigentlich gehört Xavier Naidoo zu den beliebtesten deutschen Sängern. Doch seine Nominierung zum ESC spaltete die Gesellschaft. © dpa (Archivbild)

Berlin - Chaos um Xavier Naidoo! Erst wurde er für den ESC nominiert, kurze Zeit später rausgeschmissen. Ein interner Brief des NDR beweist: Der Grund für den Rückzieher war nicht der öffentliche Shitstorm.

Schon lange hatte es keinen so großen Skandal mehr um den "Eurovision Song Contest" gegeben: Erst hat der NDR den deutschen Soulsänger Xavier Naidoo (44) nominiert, nur wenige Tage später wurde die Nominierung wieder zurückgezogen. Jetzt kamen laut Bild-Zeitung geheime Interna heraus, die verraten, warum der NDR Naidoo rausgeschmissen hat.

In sozialen Netzwerken war ein gewaltiger Shitstorm losgelöst worden, nachdem Xavier Naidoo als Kandidat für den kommenden ESC in Stockholm nominiert worden war. Der Grund: die teils wirren, teils bedenklichen Aussagen des Sängers. 2011 hatte er behauptetet, Deutschland sei noch immer ein besetztes Land, seinem Song "Wo sind sie jetzt" wird von manchen nachgesagt, er setze Homosexualität mit Pädophilie gleich. Aber war die öffentliche Empörung über Naidoos Blitz-Nominierung wirklich der Grund für den Rausschmiss?

NDR-Mitarbeiter: "Die Nominierung schädigt unseren Ruf"

Nach Bild-Informationen sind vor allem die Proteste in den eigenen Reihen des NDR maßgebend gewesen. 40 Mitarbeiter, auch aus führenden Positionen, sollen einen Brandbrief an die Leitung des Senders geschickt haben. In dem Schreiben, das der NDR bestätigt hat, heißt es: "Wir festangestellte Redakteure und Redakteurinnen des Bereiches Zeitgeschehen und Kultur und Dokumentationen haben die Entscheidung mit Unverständnis und Fassungslosigkeit aufgenommen".

Doch die Mitarbeiten fürchteten nicht nur um den Ruf Deutschlands, sondern auch um den Ruf des eigenen Senders. So heißt es am Ende des Briefes: "Diese Entscheidung beschädigt das Ansehen der ARD und damit unser aller Arbeit nachhaltig." Die Verfasser des Briefes warfen dem NDR offenbar ähnliches vor wie die empörten Menschen auf Facebook, Twitter und Co.: Antisemitismus, wirre Verschwörungstheorien und Homophobie.

Naidoo sollte freiwillig zurücktreten - doch er weigerte sich

Wie die Senderchefs von NDR und ARD auf diesen Vorwurf reagierten, ist bereits bekannt: Sie zogen Naidoos Nominierung kurzerhand wieder zurück. Wie die Bild berichtet, soll dem Sänger eine Frist gegeben worden sein, freiwillig zurückzutreten. Doch Naidoo ging nicht auf das Angebot ein - und wurde einfach rausgeschmissen.

Jetzt hat der NDR nicht nur seinen Ruf zu retten, es droht ihm auch ein immenser finanzieller Schaden. Denn laut Xavier Naidoo war mit dem Sender ein Vertrag geschlossen worden. Doch dazu wollte NDR-Sprecher Martin Gartzke gegenüber der Bild noch nichts sagen: "Zu vertraglichen Details möchten wir uns nicht äußern", heißt es.

Wer jetzt beim ESC für Deutschland antreten soll, ist noch unklar. Hoch gehandelt wird bereits Helene Fischer. Die teilt mit ihrem Schlagergesang zwar auch die Meinungen, ist jedoch sicher weniger skandalträchtig als Xavier Naidoo.

sb

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