Wurde Lady Di von britischer Armee ermordet?

London - 16 Jahre nach dem Tod von Lady Diana haben britische Ermittler neue Hinweise zum Autounfall der Prinzessin und ihrem Lebensgefährten Dodi al-Fayed in Paris erhalten.
Nach Medienberichten geht es um Angaben, wonach ein britischer Militärangehöriger die Prinzessin ermordet haben könnte. Demnach habe die Spezialeinheit Special Air Service (SAS) Dianas Tod "arrangiert" und die wahren Hintergründe "vertuscht". Der Sender Sky News berichtete, die Hinweise beinhalteten auch Bezüge zu Dianas Tagebuch.
Nach dem Bericht des britischen Boulevard-Blattes „Sunday People“ soll ein ehemaliger Soldat damit „geprahlt“ haben, die Eliteeinheit Special Air Services (SAS) sei für den „Tod von Prinzessin Diana verantwortlich“. Dies hätten die früheren Schwiegereltern des Soldaten in einem Brief an die SAS-Führung geschrieben, der über die britische Militärpolizei an Scotland Yard weitergeleitet wurde. Die SAS, deren Aktionen als streng geheim gelten, ist unter anderem für spektakuläre Einsätze bei Geiselnahmen bekannt.
Die Ermittler überprüfen diese Hinweise nun "auf Relevanz und Glaubwürdigkeit", wie die Polizei am Samstag bestätigte. Weder das Königshaus noch das Verteidigungsministerium wollten sich auf Anfrage zu den Informationen äußern. Mohammed al-Fayed, Vater des ums Leben gekommenen Dodi, sei "interessiert am Ergebnis" der Prüfung der neuen Dokumente, sagte ein Sprecher des ägyptischen Milliardärs am Samstagabend. Al-Fayed, der stets behauptet hatte, das Paar sei „ermordet“ worden, habe Vertrauen in die britischen Ermittler, dass sie "gründlich" vorgehen würden.
Es handele sich "nicht um die Wiedereröffnung der Untersuchung", erklärte Scotland Yard. Die Prüfung falle auch nicht unter die "Operation Paget", in der zahlreiche Verschwörungstheorien zum Tod Dianas untersucht worden waren - etwa, dass sie durch den britischen Geheimdienst im Auftrag des Königshauses ermordet worden sein soll. Die Untersuchung hatte 2006 ergeben, dass alle diese Vermutungen ohne Grundlage sind.
Adel zwischen Liebesglück und Scheidungsrichtern
Die Ex-Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles, ihr Freund Dodi Fayed sowie der Chauffeur Henri Paul waren am 31. August 1997 bei einem Autounfall in einem Pariser Straßentunnel ums Leben gekommen. Offizielle Untersuchungen in Frankreich und Großbritannien sind zu dem Schluss gekommen, dass Diana und ihr Begleiter auf der Flucht vor Fotografen und durch „grobe Fahrlässigkeit“ ihres betrunkenen Fahrers Henri Paul verunglückten. Einziger Überlebender des Unfalls war der Bodyguard Trevor Rees-Jones.
Diana ist die Mutter von Prinz William und Prinz Harry. Sie hatte Charles 1981 geheiratet. Das Paar trennte sich 1992 und ließ sich vier Jahre später scheiden.
AFP/dpa