Til Schweiger nennt Naidoo-Kritik "Form von Terrorismus"

Köln - Nach dem Hin und Her um die Nominierung von Xavier Naidoo für den Eurovision Song Contest 2016 wettert Schauspieler Til Schweiger und vergleicht die Kritik an dem Sänger mit einer "Form von Terrorismus".
Til Schweiger ist stinksauer: "Wo kommt dieser Hass her?", "Haben wir im Moment keine anderen Probleme!?", fragt Til Schweiger in einem Facebook-Post von Freitagabend und bezieht sich auf die Kritik an Xavier Naidoos Nominierung zum Eurovision Song Contest 2016.
Wie am Donnerstag bekannt wurde, hatte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) den 44 Jahre alten Soulsänger für den kommenden ESC in Stockholm vorgeschlagen, dessen Nominierung aber bereits am Samstag wieder zurückgezogen. Der Grund: Heftige Kritik wurde laut, weil Naidoo Homophobie und Rechtspopulismus vorgeworfen wird.
Schweiger nennt Naidoo-Kritik "eine Form des Terrorismus"
"Was hier gerade von sogenannten Leitmedien abgezogen wird, das ist eine Form von Terrorismus!", schreibt Schweiger daraufhin zu einem Foto, das Michael Mittermaier zuvor auf seiner eigenen Seite gepostet hatte. Auch der bayerische Comedian hatte sich hinter Xavier Naidoo gestellt. Nach Bekanntwerden des NDR-Rückziehers schreibt dieser: "Tja, schade dass ein billig initiierter Presse-Shitstorm ausreicht, dass deutschlandweit ein Klima der Hetze entsteht, und der NDR einknickt."
Naidoo wird Homophobie und Rechtspopulismus vorgeworfen
Xavier Naidoo gehört zu den erfolgreichsten Sängern Deutschlands, seine Alben wurden millionenfach verkauft. Durch zweifelhafte Äußerungen sorgte der Mannheimer mit indischen und afrikanischen Wurzeln aber bereits mehrmals für Diskussionen. Etwa als er im Jahr 2014 am Tag der Deutschen Einheit vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach. 2012 sorgte der Text des Liedes „Wo sind“ von Naidoo und Kool Savas für Ärger. Dort geht es in sehr vulgärer Sprache um Kindermorde - Passagen wurden als schwulenfeindlich kritisiert, Homosexuelle würden mit Pädophilen gleichgesetzt.
Naidoo selbst konterte und reagierte auf seinem Facebook-Profil: „Meine Leidenschaft für die Musik und mein Einsatz für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander wird hierdurch nicht gebremst.“
vh/dpa