Tatort-Kritik: Teuflisch gut gemacht

München - Hier lesen Sie die Kritik zum BR-"Tatort" vom Sonntag mit dem Titel "Allmächtig“. Die tz-Redakteurin meint: "Teuflisch gut gemacht"!
Wer Wind sät, wird Sturm ernten – so steht’s schon im Alten Testament. Und so verwundert es nicht sehr, dass der bitterböse Skandaljournalist Albert A. Anast (herrlich diabolisch gespielt von Alexander Schubert) blutüberströmt und mausetot im schönsten Alpenpanorama rumliegt. In seiner zweifelhaften Internetshow hat er Menschen mit Mikro und Kamera zugrunde gerichtet. Feinde hatte er also genug.
Viel Arbeit für Batic (Miro Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl), die eher auf Fakten und Faxe vertrauen, statt im Netz zu surfen. Bei hochsommerlichen Temperaturen (!) machen sich die zwei Silberrücken im sakrisch guten Tatort: Allmächtig auf die Suche nach dem Täter.
Die 20 Tatort-Teams im Überblick
Regisseur Jochen Alexander Freydank versteht es, falsche Fährten zu legen. Er inszeniert eine kraftvolle Story, in die er neben dem bösen Internet auch Neonazis, ein Messie-Opfer und noch einen guten Schuss Exorzismus packt. Reichlich Stoff für einen Krimi, der sogar dann Spaß macht, wenn die Herren Kommissare zwischendrin das Tempo drosseln.
Von tz-Fernsehredakteurin Astrid Kistner