Handbremse bei Kälte anziehen oder nicht? Worauf es laut Experten ankommt

Nicht anziehen, sonst friert sie fest? Dieser Ratschlag für den Umgang mit der Feststellbremse im Winter gilt für neuere Autos nicht mehr – für ältere aber schon.
Der technische Fortschritt bringt so manche Autofahrerweisheit ins Wanken. Beispiel Handbremse: Früher hieß es, sie solle bei Minusgraden auf keinen Fall angezogen werden, weil sie festfrieren könnte. Dies trifft heute aber nur noch auf ältere Fahrzeuge zu, erläutert die Sachverständigenorganisation KÜS.
Denn bei älteren Autos mit Trommelbremsen können kleine Wassertropfen zwischen Bremsbelag und –scheibe anfrieren. Dann loszufahren kann schwer werden und der Bremse schaden. Auch der Automobilclub von Deutschland (AvD) empfiehlt für solche Autos, die Bremse im Winter nicht anzuziehen, einen Gang einzulegen und das Fahrzeug bei Gefälle zusätzlich gegen Wegrollen zu sichern, etwa durch Unterlegkeile.
Bei modernen Autos verhält es sich jedoch anders. Weil deren Bremsteile besser isoliert seien, bilde sich weniger Kondenswasser, sagt KÜS-Sprecher Johannes Kautenburger. Die Gefahr, dass die Feststellbremse bei Minusgraden festfriert, ist deutlich geringer.
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Vor längeren Standzeiten ins Bordbuch schauen
Vorsicht kann dennoch nicht schaden - vor allem dann, wenn ein Auto länger in der Kälte abgestellt wird. Dann könne es sich empfehlen, selbst automatische elektronische Feststellbremsen zu deaktivieren, sagt Kautenburger.
Wie das funktioniert und ob der Hersteller die Deaktivierung des Automatismus' im Winterbetrieb empfiehlt, könne im Bordbuch des Fahrzeugs nachgelesen werden. (dpa/ahu)