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BMW X6: Dicker Brummer auf Erfolgskurs

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BMW X6
Elegant von vorne, spritzig drinnen: Der Motor bietet 450 PS! © BMW

Ein ganz klein wenig lässt sich die Autowelt und die der Mode vergleichen. Da gibt es die Prêt-à-Porter-Schauen – jene Bühnen, auf denen gefällige, tragbare Modelle regieren.

Und dann gibt es die Haute Couture, welche die Mode inszeniert, sie feiert und dabei gern ziemlich dick aufträgt. Der BMW X6 gehört eindeutig in letztere Kategorie: Er ist nicht nur ein Auto, er ist eine Ikone, eine Ansage, ein Ausrufezeichen! Mit einem Wort: unübersehbar. Jetzt haben die Münchner die zweite Generation ihres extrovertierten SUV-Coupés an den Start gebracht. Ab dem 6. Dezember steht es bei den Händlern.

Nun kann man über diesen Albtraum aller Umweltschützer schimpfen wie ein Rohrspatz: Es hilft nichts, der Erfolg gibt dem dicken Brummer recht. Seit 2008 wurden mehr als 255.000 Exemplare weltweit verkauft. Vor allem im Reich der Mitte wird der X6 geliebt, erst danach kommen die USA und Europa als Hauptabsatzmärkte. Gebaut wird der Riese übrigens in Spartanburg, South Carolina, BMWs einzigem Werk für Nordamerika. Hier werden zudem sämtliche X-Modelle aus der Wiege gehoben, also alle von X3 bis X6.

Was ist neu beim BMW X6

Wichtigstes Kriterium der Kunden, sich einen X6 anzuschaffen, ist das kompromisslose Design, das man mag oder eben nicht. Was ist neu? Natürlich hat der BMW zugelegt – wenn gleich moderat. In der Länge wächst der Dicke um drei Zentimeter auf nunmehr 4,91 Meter, in Breite und Höhe wurde je ein Zentimeter mehr draufgepackt. Für die Breite bedeuten das knapp zwei Meter. Ohne Außenspiegel wohlgemerkt. Die Frontpartie erfuhr durch einen massiven Grill und große Lufteinlässe eine zusätzliche Betonung, am Hinterteil wurde einiges verschlankt, sogar so etwas wie eine Taille lässt sich nun erkennen. Eine neue Sicke (Einbuchtung) am hinteren Teil der Seitenlinie verleiht dem Wagen einen Hauch von Eleganz, wenngleich er immer noch gewohnt wuchtig und muskulös wirkt.

Innen fühlt man sich bestens aufgehoben. Die gewohnte BMW-Qualität in Sachen Materialien und zugehöriger Verarbeitung spiegelt sich in allen Details wider. Praktisch sind die Kniepads an der Mittelkonsole, die in Kurven das Gewicht von Fahrer und Beifahrer zusätzlich abstützen und einen guten Seitenhalt geben. Platz und großzügige Ablagen gibt es reichlich. Hintere Passagiere sollten über eine normale Körpergröße verfügen – die Coupélinie fordert eben ihren Tribut. Sie ist es auch, welche für eine äußerst bescheidene Sicht nach hinten sorgt. Kunden sei an dieser Stelle die optionale Rückfahrkamera (450 Euro) ans Herz gelegt. Zwei Dinge sind uns ebenfalls aufgefallen: Es gibt keine höhenverstellbaren Gurte. Und: Obwohl es gerade bei Regen die Sicht verbessern würde, sind für den X6 keine Heckscheibenwischer orderbar.

Testfahrt mit dem BMW X6

Für unsere Testfahrt stiegen wir in einen X6 xDrive50i mit 450 PS. Wir können es kurz machen und knipsen dafür auch schnell das grüne

BMW X6
Macht auch von hinten einen Dicken – der neue BMW X6 hat einen Zentimeter Hüftgold zugelegt. © BMW

Gewissen aus: das reinste Vergnügen. Der V8-Motor katapultiert uns völlig souverän in 4,8 Sekunden auf 100 km/h. Weil der Dicke aber auch einiges an Gewicht, nämlich gut zwei Tonnen (blieb unverändert), aufbringt und einen enormen Luftwiderstand aufbaut, gibt es einen satten Verbrauch. Am Ende unserer Testfahrt werden durchschnittliche 10,7 l auf 100 km aufgerufen. Welche Motoren kommen noch? Der kleinere Benziner xDrive35i bringt 381 PS mit. Der M50d ist der stärkste Diesel, darunter rangiert der X6 xDrive30d mit 258 PS.

Preislich geht es bei 65.650 Euro für den X6 xDrive30d los. Inklusive sind bei allen X6 eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Sitzheizung vorne, 19-Zoll-Alus, ein Tempomat mit Bremsfunktion, ein Spurverlassenswarner und Xenon-Scheinwerfer.

Servus! Das ist der neue BMW X6

Katrin Basaran

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