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So berechnen Sie den Bremsweg – was Autofahrer bei Schnee und Eis beachten sollten

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Von: Anne Hund

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Schnee auf den Straßen
Auf schneebedeckter Straße verlängert sich der Bremsweg entsprechend. © Tobias Hase/dpa

Die Faustformel für den Brems- und Anhalteweg sollte jeder Autofahrer kennen. Was Sie außerdem beim Bremsvorgang speziell im Winter beachten sollten.

An diese Prüfungsfrage aus der Fahrschule werden sich viele Autofahrer noch erinnern: Beim Bremsvorgang kommt es nicht nur auf den reinen Bremsweg an, sprich die bloße Strecke, die das Auto vom Tritt auf die Bremse bis zum Stillstand zurücklegt. Sondern auch auf die Reaktionszeit. Um den Anhalteweg zu berechnen, sprich die realistische Strecke, die ein Auto bis zum Stillstand noch fährt, empfehlen Fahrlehrer deshalb die Faustformel Anhalteweg ist gleich Reaktionsweg plus Bremsweg.

Wie berechnet sich der Anhalteweg? Faustformel für Autofahrer

Der Anhalteweg für einen normalen Bremsvorgang errechnet sich laut Formel konkret so, wie es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zum Thema heißt: (Geschwindigkeit ÷ 10) x 3 ergibt den Reaktionswert. Diesen addiert man mit dem Bremsweg: (Geschwindigkeit ÷ 10) x (Geschwindigkeit ÷ 10). Am Beispiel einer Geschwindigkeit von 30 km/h ergibt das jeweils 9 Meter für den Bremsweg und den Reaktionsweg, zusammen also einen Anhalteweg von 18 Metern.

Bei einer Geschwindigkeit* von 50 km/h errechnet sich somit ein Anhalteweg von 40 Metern Länge, bei 100 km/h sind es bereits 130 Meter - jeweils normale Straßenverhältnisse vorausgesetzt.

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Schnee und Eis auf der Fahrbahn – wie verlängert sich der Bremsweg?

Im Winter kommen für Autofahrer erschwerend oft schneebedeckte Fahrbahnen oder gar eisglatte Stellen dazu, die den Bremsweg deutlich verlängern. Aber auch abgefahrene Reifen oder verschlissene Bremsscheiben können dazu beitragen. Autofahrer sollten also ums umsichtiger sein und ihr Tempo entsprechend anpassen. Gerade im Winter heißt es: Unbedingt genügend Abstand zum Vordermann einhalten.

So erhöht sich der Bremsweg bei schneebedeckten Straßen

Denn: Bei Schneefahrbahn beträgt die Bremsverzögerung „jedoch nur mehr ca. 2,0 bis max. 3,0 m/s²“, wie das Portal autorevue.at vorrechnet. Auf schneebedeckter Straße erhöhe sich somit auch der Bremsweg um das etwa Vierfache, sprich auf rund 100 Meter, wenn man von einem Bremsweg von 25 Metern bei trockener Fahrbahn (bei Tempo 50) ausgeht. Der gesamte Anhalteweg läge somit schon bei etwa 115 Metern (abhängig auch vom Zustand des Schnees: festgefahren, griffig oder matschig), wie das Portal außerdem vorrechnet.

Bei Glatteis erhöhe sich der Anhalteweg bei der angenommenen Geschwindigkeit von 50 km/h „nochmals dramatisch“, und zwar auf bis zu 265 Meter (abhängig unter anderem von der Eistemperatur liege der Bremsverzögerungswert dann bei ca. 0,5 bis max. 2,0 m/s².), schreibt das Portal.

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Faustformel für Anhalteweg bei Schnee oder Eis

Also Faustregel können sich Autofahrer bei solchen winterlichen Bedingungen dem Bericht nach Folgendes merken: Bei einer Schneefahrbahn verlängere sich der gesamte Anhalteweg auf das Dreifache im Vergleich zu einer trockenen Fahrbahn. Bei Glatteis müsse man zudem mit einem bis zu siebenfachen Weg bis zum Stillstand des Fahrzeuges rechnen.

Vorsichtig sein sollten Autofahrer gerade im Winter zum Beispiel auch bei Brücken, Kuppen, Unterführungen und Waldschneisen. Auch hier könnten die Straßen vereist sein. (ahu) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.

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