Noch ziemliches Neuland bei den Wohnmobilen ist das Abo-Modell, das bisher nur von Roadsurfer angeboten wird. Das Rundum-Sorglos-Paket, das mit Ausnahme der Treibstoffkosten sämtliche Nebenkosten inklusive Vollkasko und Wartungsarbeiten enthält, kann für drei, sechs oder zwölf Monate geschnürt werden – ab 850 Euro monatlich für einen VW California.
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Tatsächlich ist die Mitnahme von Hunden im Wohnmobil problematisch, oft verboten. Die Begründung: Wenn der Folge-Mieter ein Allergiker ist, könnten Hundehaare zum Problem werden. Es gibt aber Vermieter wie etwa „Hannes Camper“, die für eine solche Kundschaft extra Fahrzeuge (Kastenwagen „Hunde Hannes“) bereitstellen, oder wie die Spezialanbieter „4Pfoten-Mobile“ und „Waumobil“ sogar Teilintegrierte mit einer zur Hundehütte umgebauten Heckgarage anbieten.
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Lassen Sie sich bei der Fahrzeug-Übergabe alles genau erklären. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit dazu! Testen Sie eventuell nötige Umbaumaßnahmen an Bord selbst, etwa die drehbaren Vordersitze, ein möglicherweise vorhandenes Aufstelldach, eine zum Bett umbaubare Sitzgruppe oder eine wandelbare Dusche/Toilette. Die Gasflaschen sollten gefüllt, Stromkabel vorhanden sein. Am besten eine Kabelrolle mit den beiden Anschlusskabeln für Ladestation und Fahrzeug. Auffahrkeile zum Niveauausgleich sind hilfreich. Ganz wichtig: Lassen Sie sich sämtliche Ablasshähne und Ventile zeigen (für Abwasser, Frischwasser und Boiler), den Sicherungskasten und wie die Cassetten-Toilette zu entsorgen ist. Dass dies nur an den entsprechenden Stationen auf Stell- und Campingplätzen erfolgen sollte, versteht sich von selbst. Auch die Funktion von Heizung, Lüftung und Kühlschrank, der in der Regel mit 230 Volt, 12 Volt oder Gas betrieben werden kann, sollte man sich demonstrieren lassen. Campingmöbel gehören dagegen nicht zwingend zum Mietumfang.
Generell gilt, dass schwere Sachen am besten in Bodennähe oder – sofern vorhanden – im doppelten Boden untergebracht werden. Lose Gegenstände sollten während der Fahrt nirgends herumliegen, da sie beim scharfen Bremsen zu Geschossen werden können. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Gesamtgewicht. Markise, TV mit SAT-Anlage, Klimaanlage, zusätzliche Aufbaubatterien, vielleicht noch die E-Bikes in der Heckgarage – das alles geht mächtig ins Gewicht. Und wenn eine vierköpfige Familie für die erste Fahrt im Reisemobil etwa ein Alkoven-Modell mietet, ist der Spielraum für die Zuladung schnell erschöpft.
Überladung ist einmal ein sicherheitsrelevantes Risiko, weil Bremswege länger sowie Ausweichmanöver tückischer werden und führt zudem zu saftigen Strafen besonders im Ausland– in Österreich beispielsweise bis zu 5.000 Euro. Deshalb kann im Zweifel vor der Abfahrt in den Urlaub eine Fahrt über eine öffentliche Waage durchaus sinnvoll sein.
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Vor jeder Abfahrt sollte eine kleine Checkliste abgearbeitet werden: Alle Stromkabel abstöpseln und verstauen, ebenso mit den Auffahrkeilen verfahren, alle Fenster und alle Dachluken schließen, Trittstufe einfahren. Beim Rangieren ist es hilfreich, wenn eine Begleitperson assistiert, besonders falls keine Rückfahrkamera an Bord sein sollte. Bei Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen Gesamtgewicht daran denken, dass die Verkehrsschilder für Lkw zu beachten sind, also auch Überholverbote einzuhalten sind. Für diese Wohnmobile gilt ein Tempolimit von 100 km/h.
Auch wenn die Caravaning-Werbung gerne die grenzenlose Freiheit vorgaukelt und Wohnmobile einsam in malerischer Natur zeigt, ist freies Campen in Deutschland prinzipiell verboten. Allerdings ist eine Übernachtung auf einem regulären Parkplatz zur „Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit“, wie es offiziell heißt, erlaubt. Dabei dürfen aber weder eine Markise ausgefahren, noch Campingtisch und -stühle benutzt werden.
Stellplätze bieten sich als preiswerte, auch mehrtägige Übernachtungsmöglichkeit an - als Alternative zu Campingplätzen. 5 bis 15 Euro sind pro Nacht auf Stellplätzen zu veranschlagen, 20 bis 35 Euro auf Campingplätzen in der Hauptsaison für ein Reisemobil mit zwei Personen. In der Nähe von Hauptstädten freilich auch 50 bis 60 Euro oder gar mehr. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die für eine Reise angedachten Campingplätze zu reservieren. Durch den Camping-Boom sind viele Plätze schnell ausgebucht.
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Das möchten im Moment viele. Deshalb betragen Lieferfristen derzeit oft über ein Jahr. Erschwerend kommt aktuell hinzu, dass in Pandemie-Zeiten Zulieferer-Probleme zu weiteren Verzögerungen bei den Caravaning-Herstellern führen. Die Modellvielfalt gerade bei den Einsteigermarken ist sehr groß und ziemlich unübersichtlich. Die Preisangaben der Hersteller dürfen bestenfalls als Orientierungsmarke gelten, enthalten die Serienausstattungen doch oft nur das Allerallernötigste. Schon bei den Kastenwagen (ab ca. 36.000 Euro) sind schnell 5.000 bis 10.000 Euro oder gar mehr obendrauf gepackt. Ein gut, aber keineswegs umfänglich ausgestatteter Premium-Van von Eura Mobil liegt beispielsweise bei 60.000 Euro. Gebrauchte Reisemobile werden aufgrund der großen Nachfrage ebenfalls eher hochpreisig gehandelt. Aber auch da ist der Markt ziemlich abgegrast. Michael Lennartz/SP-X *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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