E-Auto strandet mit leerem Akku: Wer muss für den Transport zur nächsten Ladesäule aufkommen?
Wer mit dem E-Auto aufgrund eines leeren Akkus liegen bleibt, ist in den meisten Fällen selbst dafür verantwortlich. Der ADAC kann dennoch helfen.
Stuttgart - Die meisten Autofahrer kennen das Gefühl, wenn die Tankanzeige auf Reserve springt und man nicht sicher ist, ob es noch zur nächsten Tankstelle reicht. Bei einem E-Auto ist diese Anzeige natürlich die Batterieanzeige, die ebenfalls ständig im Blick behalten werden sollte. Wenn sie sich allmählich einem kritischen Stand nähert, melden die Modelle von Mercedes-Benz, Tesla und Co. zum einen den Akkustand und zum anderen auch die Entfernung zur nächstgelegenen Ladestation.
Obwohl die Anzahl an Ladepunkten in Deutschland noch nicht denen von Zapfsäulen entspricht, wird die Infrastruktur kontinuierlich weiter ausgebaut. Ein Energie-Verband bezeichnete den angeblichen Ladesäulen-Mangel deshalb als „völlig falsches Bild“. Wenn ein E-Auto dennoch mit leerem Akku liegen bleibt, kann unter Umständen der ADAC Abhilfe schaffen. Die Frage, die sich auch ein Facebook-Nutzer stellt, ist jedoch, wer dann für den Transport zum nächsten Ladepunkt aufkommen muss.
E-Auto mit leerem Akku: Transport zur nächsten Ladesäule für ADAC-Mitglieder kostenlos
Obwohl die Ladeinfrastruktur für E-Autos immer weiter ausgebaut wird, gibt es bei gewissen Punkten nach wie vor Kritik. Besonderen Unmut erregen Ladesäulen-Blockierer, also entweder Verbrenner, die an Ladesäulen stehen, oder aber E-Autos, die nicht angesteckt sind. Auch die Reihenfolge an den Ladesäulen wird im Netz hitzig diskutiert. Wenn man dann keine freie Ladesäule mehr findet und sich entschließt, bis zur nächsten weiterzufahren, sollte man dringend die Anzeigen berücksichtigen. Sonst ergeht es einem wie einem E-Auto-Fahrer, über den ein Facebook-Nutzer berichtet.

„Ich habe beobachtet, dass ein E-Auto vom ADAC zu einer Ladesäule gebracht wurde“, schreibt der User. „Ich vermute, dass der Fahrer einen leeren Akku hatte.“ Seine anschließende Frage ist, ob ein solcher Service für Mitglieder kostenlos ist, oder ob der Automobilclub damit argumentiert, dass das E-Auto ja jederzeit über den Akkustand informiert und der Fahrer damit selbst dafür verantwortlich ist, wenn er mit leerer Batterie liegen bleibt. „So ein Service gilt ausschließlich für Mitglieder und diesen wird der Transport nicht in Rechnung gestellt“, erklärte der ADAC gegenüber BW24.
ADAC kann bei Verbrennern mit Reservetank aushelfen – ähnliche Methode für E-Autos in der Testphase
Wenn ein Benziner- oder Dieselfahrzeug ohne Treibstoff liegen bleibt, hat der Automobilclub Möglichkeiten, kurzfristig Abhilfe zu schaffen. „Ein Verbrenner mit leerem Tank bekommt vom ADAC Pannenhelfer vor Ort Abhilfe, denn die Gelben Engel haben immer einen Fünf-Liter-Kanister mit Kraftstoff an Bord“, erklärte Sprecherin Katja Legner gegenüber unserer Redaktion. „E-Autos müssen noch zum nächsten Ladepunkt beziehungsweise Werkstatt transportiert werden.“ Und eben dieser Service ist für ADAC-Mitglieder kostenlos.
In den Facebook-Kommentaren schreibt ein Nutzer, dass viele ADAC-Autos seines Wissens nach eine Art Powerbank dabei haben, um liegengebliebene E-Autos zumindest wieder ein wenig mit Strom zu versorgen. Diese Maßnahme ist laut dem Automobilclub aber noch in der Testphase. „Derzeit gibt es ein Pilotprojekt beim ADAC mit e-Boostern an Bord von ausgewählten Pannenhelfern, die damit leere Akkus vor Ort wieder so weit aufladen können, dass der Weg zur nächsten Ladesäule möglich wird.“ Auch ein Unternehmen aus London entwickelte eine Powerbank fürs E-Auto in Rollkofferoptik.