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Elektroauto: ADAC warnt vor hohen Ladeverlusten an der Haushaltssteckdose

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Wenn ein Elektroauto aufgeladen wird, dann geht dabei immer Strom verloren – die Verluste lassen sich aber laut ADAC deutlich begrenzen.

Nicht nur die Spritpreise befinden sich aktuell in schwindenden Höhen – auch die Strompreise sind zuletzt deutlich nach oben geklettert. Umso mehr achten aktuell nicht nur Verbrenner-Fahrer, sondern auch E-Mobil-Besitzer auf größtmögliche Effizienz. Jedoch geht beim Aufladen eines Elektroautos immer Energie verloren. Der Strom ist zwar bezahlt, landet aber nicht in der Batterie. Allerdings lassen sich diese Ladeverluste in Grenzen halten.

Ein Ladekabel steckt in einem E-Auto
Um Ladeverluste gering zu halten, empfiehlt der ADAC die Nutzung einer Wallbox. (Symbolbild) © Rupert Oberhäuser/Imago

Elektroauto: ADAC warnt vor hohen Ladeverlusten an der Haushaltssteckdose

Der ADAC hat mit vier Elektroautos einen Versuch gemacht: Ein Renault Zoe, ein Fiat 500e, ein Tesla Model 3 und ein VW ID.3 wurden beim Laden an der Haushaltssteckdose und an einer Wallbox verglichen. Das Ergebnis fiel deutlich aus: Beim Laden an der Haushaltssteckdose gab es die größten Verluste: So verschwanden beim Renault Zoe gut 24 Prozent, beim Tesla Model 3 immerhin noch 15,2 Prozent. Und auch beim VW ID.3 (13,6 Prozent) und beim Fiat 500e (12,7 Prozent) blieb eines auf der Strecke.

Ladeverluste beim E-Auto: ADAC empfiehlt Nutzung von Wallboxen

Deutlich besser sah es beim Laden an einer Wallbox mit 11 kWh aus: Die Verluste gingen klar zurück. Beim Renault Zoe waren es „nur“ noch 9,7 Prozent, beim Tesla 7,7 Prozent, beim VW 9 Prozent und beim Fiat 6,3 Prozent. Laut dem Automobilclub ist einer der entscheidenden Gründe für den Ladeverlust die Umwandlung des Wechselstroms (wie er aus der Steckdose kommt) in Gleichstrom (so wie ihn die Auto-Batterien speichern können) durch das OnBoard-Ladegerät.

Auch im 12-Volt-Bordnetz entstehen durch eine Reihe von während des Ladevorgangs aktiven Steuergeräte relevante Verluste. Ebenfalls zu nicht unerheblichen Verlusten kommt es demnach beispielsweise durch eine zu lange Zuleitung zur Steckdose. Die Verluste durch Ladekabel oder den Hausverteiler seien dagegen „gering bis vernachlässigbar“.

Elektroauto: Schnelleres Laden minimiert die Ladeverluste

Die Empfehlung des ADAC lautet daher, den Stromer immer an einer Wallbox (die man mit etwas Fachkenntnis auch selber bauen kann) mit 11 oder 22 kW zu laden. Denn mit einer größeren Ladeleistung verkürzt sich die Dauer des Ladevorgangs – und damit auch die Zeit, in der Ladeverluste entstehen können. Kaum Auswirkung auf die Verluste hat dem Test zufolge der Ladehub: Ob der Akku um 20 oder um 50 Prozent geladen wurde, habe nur zu geringfügigen Abweichungen geführt.

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Und wie fallen die Ladeverluste an einer öffentlichen Schnellladesäule aus? Laut dem Automobilclub erfolgt die Stromumwandlung in diesem Fall nicht über das Bordladegerät des Fahrzeugs, sondern in der DC-Ladesäule. Die Ladeverluste fallen also nicht dem Tankenden, sondern dem Betreiber zur Last. Auch dies gehört zu den Gründen, warum Schnellladen in der Regel teurer ist, als das Stromzapfen an AC-Säulen.

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