Mit 2.000 Kilometern Reichweite: Forscher arbeiten an revolutionären Elektroauto-Akkus

Ein Batterieentwickler arbeitet an einem neuartigen Akku für Elektroautos, mit dem Reichweite und Ladezeit erheblich verbessert werden sollen. Die Rede ist sogar von bis zu 2.000 Kilometern.
Elektroautos werden für viele Menschen zunehmend interessanter. Auch der Staat steuert hierzu bei, indem Käufern von vollelektrischen Autos oder Hybriden ein Umweltbonus* zugesprochen wird. So attraktiv die Preise inklusive der Rabatte für die Fahrzeuge dann auch sein mögen, viele Leute haben bezüglich eines Elektroauto-Kaufs noch Hemmungen. Vor allem die meist eher kurze Reichweite sowie die langwierige Ladezeit sind die wohl größten Nachteile von Elektroautos. Doch ein deutsch-niederländischer Batterieentwickler will diese Probleme in naher Zukunft lösen.
Elektroauto-Reichweiten: Sogar 2.000 Kilometer sollen möglich werden
Elektroauto-Reichweiten von 1.000 Kilometern und mehr verspricht die sogenannte SALD-Technik („Spatial Atom Layer Deposition“). Diese eignet sich sowohl für aktuelle Lithium-Ionen-Akkus als auch für künftige Feststoffbatterien. Zum Einsatz kommen könnten die neuen Akkus bereits Ende 2022 – früher allerdings wohl eher nicht.
Die Besonderheit der neuen Energiespeicher ist, den Entwicklern zufolge, eine Nanometer dünne Beschichtung der Batterie, die die Langlebigkeit, Sicherheit und Kapazität der Zellen deutlich steigert.
„Dadurch kann ein E-Auto entweder mit kleineren Batterien weit über 1.000 Kilometer oder mit größeren Akkupacks in Zukunft sogar über 2.000 Kilometer ohne Nachladen fahren“, erklärte SALD-CEO Frank Verhage in einer Pressemitteilung. Es ginge dabei auch nicht um einen theoretischen Reichweiten-Rekord, der durch sparsame Fahrweise erreicht wird. „Sondern wir reden selbst im ungünstigsten Fall davon, dass der Akku in einem E-Auto bei sportlich-dynamischer Fahrweise und Klimaanlage oder Heizung nach 1.000 Kilometern noch mindestens 20 bis 30 Prozent Restladung besitzt,“ so Verhage.
Auch die Ladedauer ist den Ankündigungen zufolge gering, 80 Prozent Füllstand sind nach zehn Minuten erreicht.
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Neuartige Elektroauto-Akkus: Niederländische und deutsche Forscher beteiligt
Entwickelt wurden die neuartigen Akkus von Wissenschaftlern der deutschen Fraunhofer-Institute und der staatlichen niederländischen Forschungseinrichtung The Netherlands Organisation (TNO). Die Vermarktung übernimmt nun die neu gegründete SALD BV in Eindhoven. Erste Gespräche mit Automobilherstellern laufen dem Unternehmen zufolge bereits. Welche das sind, wird momentan allerdings noch nicht verraten. (Holger Holzer/SP-X/ök)
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