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Mit dem E-Auto in den Urlaub? Überschätzen Sie dabei nicht die Reichweite

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Ladeinfrastruktur für E-Autos in Baden-Württemberg
Eine weitere Urlaubs- oder Geschäftsreise mit dem E-Auto will gut geplant sein. © Marijan Murat/dpa (Archivbild/Symbolbild)

Wer eine weitere Urlaubs- oder Geschäftsreise mit dem Elektroauto plant, sollte genügend Zeit einplanen. Worauf Sie als E-Autofahrer außerdem achten sollten.

Reichweite von Elektroautos steigt stetig

Schneller fahren, weiter kommen? Stimmt leider nicht immer – zumindest nicht auf Elektroautos bezogen. Die Schere zwischen den Angaben der Hersteller und den realen Reichweiten der Elektroautos beruht darauf, dass sich Autobauer bei der Berechnung vor allem auf Stadt- und Überlandfahrten beziehen. Fahren Sie oft auf Autobahnen, verbrauchen Sie die Batterieladung schneller. So schaffen E-Autos teils kaum mehr als 400 Kilometer mit einer vollen Ladung.

Zwar ist die Reichweite der Elektroautos in den vergangenen Jahren permanent gestiegen. Doch gerade bei längeren Fahrten wird dieses bekannte Problem nach wie vor als herausfordernd empfunden. Denn eine weitere Urlaubs- oder Geschäftsreise funktioniert nur mit guter Planung und ausreichendem Zeitpuffer. Hier waren laut ADAC-Test die größeren Modelle wie das Tesla Model 3 (im ADAC-Test: je nach Version 305 und 425 Kilometer), der Mercedes-Benz EQC (335 Kilometer) oder der Hyundai Kona (435 Kilometer) die eindeutigen Reichweiten-Sieger.

Stromverbrauch ist wichtig für Reichweite eines Elektroautos

Je größer der E-Akku, desto weiter kommt Ihr E-Flitzer? Nicht unbedingt. In seinem realitätsnahen Ecotest zeigte der ADAC, dass die Reichweite eines Elektroautos – und das markenübergreifend – stark vom Stromverbrauch abhängt. Auch hohe Geschwindigkeit oder niedrigere Temperaturen beeinflussen die Reichweite demnach negativ. So wird die Energie unter realen Bedingungen nicht vollständig für den Antrieb genutzt. Im Sommer verlieren Elektroautos demnach etwa 20 Prozent ihrer Reichweite wegen der Kühlung des Akkus und der Klimaanlage; durch die Heizung im Winter verpuffen bis zu 40 bis 50 Prozent der Reichweite.

E-Auto-Reichweite im Winter: Darauf kommt es an

Sobald draußen die Temperaturen unter den Nullpunkt fallen, steigt der Energieverbrauch eines E-Autos – und die Reichweite geht zurück. Dies ist zwar vom Modell zu Modell ein wenig unterschiedlich. Doch die Gründe dafür sind meistens die gleichen. Zum einen zieht die Beheizung des Innenraums inklusive Scheiben, Lenkrad und Sitze den Strom aus der Antriebsbatterie. Zum anderen wird auch der E-Akku beheizt: Der Akku benötigt nämlich eine Temperatur von 20 bis 40 Grad Celsius, damit die Elektrochemie am besten funktioniert. Je größer die Batterie, desto mehr Energie wird gebraucht.

Mit diesem Reichweitenverlust müssen Fahrer von E-Autos im Winter ADAC.de zufolge rechnen (auf Kurz- und Pendlerstrecken):

Reichweite nach Auto-Modellbei +14 °Cbei - 7 °CVerlust
Fiat 500e244 km182 km25 %
Renault Zoe351 km244 km30 %
Hyundai Kona electric215 km147 km32 %
Ford Mustang Mach-E300 km202 km33 %
Lexus UX300e224 km141 km37 %
Nissan Leaf e+332 km210 km37 %
VW ID.3324 km162 km50 %

Quelle: ADAC.de

Tipps für E-Autofahrer: Stromverbrauch reduzieren, Reichweite erhöhen

Mit diesen Tipps reduzieren Sie den Stromverbrauch Ihres E-Autos und erhöhen die Reichweite auch bei kühleren Temperaturen:

So erhöhen Sie die Reichweite Ihres Elektroautos

Nicht nur im Winter: Generell können Sie etwas tun, um mit Ihrem E-Auto möglichst weit zu kommen:

Grundsätzlich lohnt es sich, vor dem Kauf eines E-Autos über die Besonderheiten des eigenen Mobilitätsverhaltens nachzudenken. Fahren Sie in der Tendenz eher lange oder kurze Strecken? Sind Sie viel in der Stadt oder nur im Umland unterwegs? Das hilft, über das richtige Modell zu entscheiden. Ein größerer E-Akku ist beispielsweise bei langen Strecken sinnvoller. Erkundigen Sie sich zudem, wo Sie Ihr E-Auto womöglich sogar kostenlos laden. (ok)

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