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Der neue Ford S-Max Hybrid: Familienkutsche mit Reichweiten-Rekord

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Ford S-Max rot Freizeit
Freizeitspaß oder Möbeleinkauf am Wochenende – der Ford S-Max bietet Platz für fast alles. © Ford

Wer eine praktische Familienkutsche wie den Ford S-Max haben will, sollte noch mal zuschlagen. Das jetzt auch als Hybrid-Auto erhältliche Modell könnte das Letzte seiner Art sein.

Als Urvater der Großraumlimousinen gilt der Renault Espace. Halb Auto, halb Bus, aber voller Platz für die ganze Familie und für den kleinen Möbelkauf am Wochenende. Der Espace löste damals einen ganzen Boom aus, fast alle Hersteller zogen nach. Einer der letzten seiner Art ist der Ford S-Max und sein enger Verwandter der Ford Galaxy. Wie lange es die praktischen Großraumlimousinen noch geben wird, darüber wird schon seit einigen Jahren heißt spekuliert*. Umso mehr sollte man sich die beiden Autos anschauen, wenn man viel Platz für Mensch und Material braucht.

Ford S-Max rot Cockpit
Ein Cockpit wie ein Arbeitsplatz. Auf Spielereien hat man beim S-Max verzichtet, da ist alles funktionell und übersichtlich. © Thomas Starck / Ford

Der S-Max ist ein echter Reichweitenkönig

912 Kilometer Reichweite – wer oft reine E-Autos fährt, der traut seinen Augen nicht, wenn er auf die Anzeige im brandneuen Ford S-Max schaut. Über 900 Kilometer. Da kommt man ja in einem Rutsch von Hamburg bis zur österreichischen Grenze! Möglich macht es der völlig neue Antrieb, den es ab sofort in der Großraumlimousine gibt. Dieser S-Max ist ein so genannter FHEV also ein Full Hybrid Electric Vehicle. Heißt aber fast nur bei Ford so, bei allen anderen Herstellern rangiert diese Antriebskombination aus einem Verbrenner und einem kleinen E-Motor (Startergenerator) als MILD-Hybrid. Noch mal zum klaren Verständnis: Ein FHEV oder MILD-Hybrid kann nicht von außerhalb aufgeladen werden, hat eine kleine Batterie (in diesem Fall 1,1 kWh), und kann deshalb nur segeln oder extrem kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen. Und – ebenfalls wichtig – er ist deshalb nicht förderfähig. Der große Vorteil in dieser Technologie liegt daran, dass der zweite Motor kräftig anschiebt und dass ordentlich Treibstoff eingespart werden kann.

Ford S-Max rot dynamisch
Flottes Familienmobil mit Reichweite. Der Ford S-Max Hybrid schafft locker 900 Kilometer locker. © Thomas Starck / Ford

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Trotz der 1,9 Tonnen lässt sich der S-Max leichtfüßig fahren

Im Fall des S-Max Hybrid wird ein 2,5-Liter großer Vierzylinder, der 150 PS auf die Kurbelwelle bringt, mit einem E-Aggregat (98 kW Leistung maximal, 30 kW auf Dauer) kombiniert. Auf Testfahrt merkt man das Zusammenspiel kaum. Die Beschleunigung ist flüssig, nur wenn man vom Gas geht, stellt sich ein Gefühl von Leichtigkeit ein. Dann nämlich, wenn der Benziner abschaltet, und das Auto nur noch segelt. Gutes Gefühl, man verbraucht teilweise nur noch die Energie, die man vorher beim Bremsen erzeugt hat. Zwei Motoren kann der S-Max gut gebrauchen. Schließlich bringt er 1,9 Tonnen auf die Waage. Sowohl Antrieb als auch Fahrwerk lassen einem diese enorme Last jedoch kaum spüren. Im Gegenteil. Der S-Max lässt sich leichtfüßig und lässig über die kurvigen Landstraßen bewegen. Das Auto fährt souverän, aber unaufgeregt. Und das merkt man auch am Verbrauch. Wer keinen nervösen Gasfuß hat und den Motor nicht ausschließlich auf hohen Touren durch die Gegend scheucht, der dürfte tatsächlich bei sechs Litern Verbrauch landen.

Ford S-Max rot Heckklappe geöffnet
Raumwunder für die ganze Familie oder für den kleinen Möbelkauf am Wochenende. Der Ford S-Max. © Thomas Starck / Ford

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Der S-Max schluckt mehr als 2.000 Liter Ladevolumen

Dass da der eine oder andere Schluck noch dazu kommt, wenn das Auto beladen ist oder wenn fünf Erwachsene drinsitzen – ist ja klar. Letzteres ist übrigens tatsächlich bequem möglich, schließlich ist der S-Max ein echtes Raumwunder mit seiner Länge von 4,80 und einem Radstand von 2,85 Metern. Da passt sogar noch eine dritte Sitzreihe rein – aus dem Fünfsitzer wird so im Handumdrehen ein Siebensitzer. Oder man nimmt den S-Max als Transporter her. Voll gestopft bis zur ersten Sitzreihe passen über 2.000 Liter rein, das reicht für den Besuch im Möbelhaus, wenn mal wieder die Prozente purzeln. Noch mehr bietet das etwas größere Modell, der – nomen est omen – passenderweise Galaxy heißt und knapp 2.000 Euro mehr kostet. Mit ihm kann man auch noch zwei Extraregale im Möbel-Diskounter mitnehmen. 2.440 Liter Ladevolumen stehen hier zur Verfügung. Ebenso wie der S-Max kommt der Galaxy als Hybridfahrzeug.

Ford S-Max rot hintere Sitzreihe
Bis zu drei Personen sitzen ziemlich bequem in der Großraum-Limousine S-Max von Ford. © Thomas Starck / Ford

Hilfe, wo ist mein Auto? Das Handy hilft!

Digital sind beide Modelle auf der Höhe der Zeit. WLAN für bis zu zehn Endgeräten ist an Bord, alle gängigen Bluetooth-Vernetzungen selbstverständlich auch. Wer sein Auto auf einem Großparkplatz abgestellt hat und nicht mehr weiß, wo es steht. Kein Problem – über das Handy kann man seine Ford jederzeit orten. Apropos: Auch Gefahren erkennt das FordPass Connect Modem noch lange bevor sie zu sehen sind. Zu den lokalen Warnungen zählen havarierte Fahrzeuge, plötzliche Staus oder Probleme bei Unwettern.

Ford S-Max rot Heck Kurve
Der Ford S-Max ist nicht unbedingt ein Kurven-Carver, wenn es sein muss, geht es auch flott über die Landstraßen. © Thomas Starck / Ford

Unser Fazit zum neuen Ford S-Max hybrid

Großraumlimousinen wie Ford S-Max und Galaxy sind eigentlich Dinosaurier aus einem alten Mobilitätszeitalter. Mit einer leichten Elektrifizierung allerdings sind sie durchaus wieder zurück im Spiel. Von der Leistung her können Sie mit einem Diesel mithalten und auch noch beim Verbrauch. So sind FHEVs oder MILD-Hybride mehr als eine Brücken-Technologie, bis die E-Mobilität seinen breiten Durchbruch erreicht.

Aus für Verbrenner schon in neun Jahren

Ambitioniert sind die Elektropläne von Ford Europa allemal. Die Ziele sind hoch gesteckt. Ab 2030 sollen 100 Prozent der verkauften PKW batterie-elektrisch sein, bei den Nutzfahrzeugen will man dann rund zwei Drittel entweder elektrisch oder mit Plug-In-Hybrid-Technologie verkaufen. Auf dem Weg dorthin soll es bei den Personenkraftwagen schon in fünf Jahren keine reinen Verbrenner mehr geben. (Rudolf Bögel) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Technische Daten Ford S-Max 2,5 l Duratec Hybrid (FHEV)

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