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Gasgeben und Spritsparen

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Ford Fiesta LPG
Ford Fiesta LPG: Gut 28 Euro für 400 km mit Autogas statt rund 56 Euro mit Benzin. © Schütze

Wer Gas gibt, schont Umwelt und Geldbeutel. Klingt absurd? Logisch. Stimmt so auch nur, wenn sich das Gasgeben auf Erd- oder Autogas bezieht. Derzeit locken zahlreiche Technologien als Alternative zum Verbrennungsmotor.

Neben Elektro- oder Hybridmodellen sind dies Autos, die wahlweise statt mit Benzin auch mit Autogas oder Erdgas fahren. Einsparungen bei den Spritkosten holen das Geld für den Umbau wieder herein, trotzdem müssen sich die Gasautos gegenüber konventionellen Spritsparmodellen bewähren.

Autogas "Liquified Propane Gas"

Maranello, August 2010. Eine Dienstfahrt ins automobile Herz Italiens. Ich bin mit dem Ford Fiesta LPG unterwegs. Die Abkürzung steht für „Liquified Propane Gas“, umgangssprachlich Autogas genannt. Ich finde bei jeder Ebbe im Tank eine Tankstelle mit GPL, wie die Italiener dazu sagen.

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In Deutschland sind es inzwischen 5700, Tendenz stark steigend. Immanuel Rebarczyk beleuchtet mit seinem Internetportal alternative-motion.de umweltfreundliche Antriebe jeder Art und kennt die Vorteile von Autogas genau: „Preise je nach Wohnort von momentan rund 75 Cent, dazu der bis 2018 festgesetzte Steuersatz, keine Leistungsnachteile oder Sicherheitsbedenken und bis zu 15 Prozent weniger CO2- Ausstoß – es lohnt sich, mal genauer nachzurechnen.“

Wichtig: Der Benzintank bleibt voll erhalten, ein Autogas- Tank kommt meist in der Reserveradmulde dazu. Die Gesamtreichweite erhöht sich somit, beim Ford Fiesta etwa auf mehr als 1200 km.

Der Autogas-Trip nach Maranello zeigt: 400 km kosten im LPG-Betrieb gut 28 Euro, mit Benzin etwa 56 Euro – trotz leicht erhöhten Verbrauchs mit Autogas.

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Wann sich die Umbau oder Mehrkosten für Autogasbetrieb von je nach Fahrzeug 1200 bis 2500 Euro reinholen lassen, zeigen Amortisierungsrechner im Internet. Daneben findet sich meist eine Übersicht, welche Automodelle gegen Aufpreis mit LPG-Antrieb angeboten werden.

Ähnliche Alternative: Erdgasautos

Die Vorteile ähneln denen von Autogas, der günstige Preis ist ebenfalls bis 2018 gesichert. Allerdings gibt es nur knapp 1000 Erdgastankstellen derzeit in Deutschland. Aber: Zum Beispiel der 150 PS starke VW Passat Variant TSI Eco- Fuel wechselt automatisch während der Fahrt von Erdgas- auf Benzinantrieb, sobald der Gasvorrat zur Neige geht – niemand bleibt also mit leerem Tank stehen.

VW Passat
Sparfuchs: Auch vom neuen VW Passat gibt es eine Erdgas-Variante

Das sogenannte CNG („Compressed Natural Gas“) liegt in der Leistung auf Augenhöhe mit Benzin. Neben Volkswagen gehören Opel und Mercedes zu den Vorreitern. CNG kostet pro kg bis zu etwa 1 Euro. Bei unseren Testfahrten hatte der CNG-Passat, den es auch vom neuen Modell gibt, mit seinem 21 kg-Tank bis zu 390 km Reichweite. Unterm Strich rechnet man mit um 40 Prozent geringeren Spirtkosten, Aufpreis oder Umbau amortisieren sich auch hier abhängig von der Jahreslaufleistung. Der Aufpreis für ein CNG-Auto ab Werk liegt bei gut 3000 Euro.

Rentieren müssen sich Gasautos vor allem im Vergleich zu den immer zahlreicheren und attraktiveren Spritsparmodellen bei BMW, VW, Ford, Opel, Mercedes oder Volvo.

Ralf Schütze

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