Ein Salon voller Autoträume

Elektro? Gas? Hybrid? Plug-in-Hybrid? Diesel-Plug-in-Hybrid? Die Autobranche kämpft an allen Fronten, um bei den Antrieben den Weg in die Zukunft zu finden.
VW entwickelt das 1-Liter-Auto, Audi verspricht mit dem A 3 e-tron Verbräuche unter 2 Litern und Mercedes hat mit dem SLS das

mächtigste Elektroauto der Welt. Die Branche ist in Bewegung: Wohin genau es sie treibt, diese Frage hat auch der Genfer Autosalon nicht final beantworten können. Jenseits der von einer Krise gebeutelten Wirklichkeit hat die erste bedeutende Messe in diesem Jahr eines gezeigt: Es gibt sie nicht nur, die großen Autoträume, sie gehen auch manchmal in Erfüllung. Wir haben uns in Genf umgesehen, lesen Sie hier den großen Neuheiten-Check.
Mercedes Benz: Form trifft Power
Es war die Stunde der Kleinen mit den großen Herzen. Mercedes

schreibt die noch junge Erfolgsgeschichte der A-Klasse mit einem echten Prachtkerl fort. Der A 45 AMG hat zwar nur vier Zylinder, aber dafür 360 PS. Rekord. Damit spurtet er in 4,6 Sekunden von null auf hundert Stundenkilometer. Das Ganze mit serienmässigen Vierradantrieb und mit Verbrauchswerten knapp unter 7 Litern. Besonders schick: Die Edition 1 mit dem gewaltigen, auf dem Dach montierten Heckspoiler. Der Motor soll zur günstigen Einstiegsdroge für die Marke AMG werden. Das 45 steht in diesem Fall übrigens für 45 Jahre AMG.
Der Wahnsinn auf vier Felgen

Zum 50. sollte man sich schon was gönnen. Lamborghini zum Beispiel leistet sich ein Auto, das es nur gerade drei Mal gibt, den Veneno. Er sieht aus wie ein Kampfstier mit Tarnkappenoptik, kostet drei Millionen Euro, zuzüglich Steuern natürlich. Sie wollen einen haben? Keine Chance! Das Auto mit seinem 12-Zylinder-Motor und 750 PS ist nämlich schon ausverkauft. Kunden unbekannt. Aber es gibt ja noch den MC Laren P 1 (916-Hybrid-PS, 1,18 Millionen Euro), den Porsche GT 3 (475 PS, ab 137303 Euro) oder den Ferrari la Ferrari (800 PS, 1 Million Euro, ohne Steuern).
Nobel kann schön sein
So schön kann Luxus sein. Mit dem Rolls Royce Wraith hat BMW das wohl sportlichste und edelste Auto der Welt auf vier Reifen gebracht.

Die Coupé-Linie einfach kühn nach hinten verlängert, Doppel-Lackierung zur Betonung des langgestreckten Designs, dazu 632 PS. Was will der (Gentle-)man mehr? Preise werden noch nicht verraten. Direktkonkurrent in dieser Klasse ist übrigens der Bentley Flying Spur, der ebenfalls in Genf debütierte. Witzig: Bei den Motoren duellieren sich der aus dem 7er BMW bekannte V-12-Zylinder (RR) mit dem W12 aus dem VW-Konzern. 4,6 Sekunden von 0 auf 100!
Der Kampf ums Mittelfeld
Genfer Autosalon - das sind unsere Gewinner: Mit dem 3er GT ist BMW ein echter Wurf gelungen. Mehr Platz als im Kombi, eine Fahrhöhe wie im X 1, dazu Eleganz und Power - der 3er macht ein neues Fahrzeugsegment auf. Mal schauen, wann die Konkurrenz nachzieht. Mit einem Verbrauch von 1,5 Litern soll der Audi A 3 e-tron das Mittelfeld aufrollen. Mit einer Systemleistung von 204 PS und einem Spurt knapp unter 8 Sekunden macht das Auto auch noch Spaß. Noch einen halben Liter weniger verbraucht derVW XL1, er hat Technologien an Bord, die sukzessive in der Serie Anwendung finden.

Ob er Opel rettet? Das Cascada Cabrio jedenfalls würde den Untergang schöner machen. Und noch zwei Höhepunkte: Der Golf GTI wird mit 220 PS zum stärksten GTI aller Zeiten. Und, bitte bauen: Die Toyota FT-86-Cabrio-Studie. Fahrspaß ohne obenrum!
tz
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