Hier können Sie selber Stau spielen
Wenn plötzlich alles steht, ist das für Autofahrer einfach übel. Besonders, wenn weit und breit kein Unfall oder eine Baustelle zu sehen ist. Ein Stau-Spiel im Netz verdeutlicht das Phänomen.
Der Stillstand auf der Autobahn oder auch in der Stadt zur Rush Hour gehört für die meisten Autofahrer zum Alltag. Trotzdem gibt es Staus, die für erfahrene Automobilisten einfach rätselhaft sind: Scheinbar aus dem Nichts bremst der Verkehr, und die Räder stehen still, aber dann löst sich der Stau fast magisch wieder auf. Weit und breit ist allerdings kein Hindernis zu sehen.
Experten und Wissenschaftlern sind dem Thema Stau auf der Spur. Sie untersuchen Auslöser und wie die Fahrer schnell wieder vorankommen.
Um zu sehen, was passiert, wenn sich Verkehrsbedingungen ändern, hat Prof. Martin Treiber von der TU Dresden ein Computermodell entwickelt. Und das Schöne: Jeder kann im Internet ausprobieren, wie Staus zustande kommen, was sie fördert und auflöst. Das Stau-Spiel ist gratis auf einer Webseite zu finden . Zur Wahl stehen Ringstraße, Auffahrt, Abfahrt und Baustelle.
Mit einem Klick lassen sich dort auch einzelne Faktoren in verschiedenen Verkehrssituationen verändern: Anzahl der Autos oder Laster, Tempolimit oder Abstand der Fahrzeuge, beispielsweise.
Virtuell zeigt sich dann schnell, wann es kritisch wird, nur noch Stop-und-Go-Verkehr möglich ist oder ein Mega-Stau droht. Welchen krassen Effekt Tempolimit oder Überholverbot haben können.
Warum bilden sich überhaupt Staus?
Für einen Stau gibt es laut Verkehrsflussexperte Dr. Martin Treiber drei Auslöser. Zwei davon genügen allerdings schon, um den Verkehr zum Erliegen zu bringen:
- Hohes Verkehrsaufkommen mit über 2000 Fahrzeugen pro Stunde und Spur.
- Störstelle: Baustellen, Unfallstellen, steile Anstiege, stark belastete Autobahn-Auffahrten, aber auch, wenn Gaffer wegen eines Unfalls auf der Gegenspur ihr Tempo bremsen.
- Unbedachtes Fahrmanöver: Schon ein abrupter Spurwechsel in eine zu kurze Lücke kann zum Beispiel eine Stauwelle auslösen. Das nachfolgende Fahrzeug muss bremsen, und die nächsten Fahrzeuge mit entsprechende Reaktions- und Bremszeitverzögerung noch stärker. Das löst oft eine Stauwelle aus, die sich mit 15 Kilometern pro Stunde nach hinten fortpflanzt.