Ist ein Pannenset Pflicht? Das sollten Sie beachten

Niemand bleibt gerne mit einem platten Reifen auf der Straße liegen. Ein Pannenset kann hier hilfreich sein. Ob ein Reifenpannenset überhaupt Pflicht ist, erfahren Sie hier.
Es ist der Albtraum eines jeden Autofahrers: Während der Fahrt bleibt plötzlich der Wagen stehen oder bekommt einen Platten. Bei einem technischen Defekt helfen meist nur noch der ADAC oder der Abschleppdienst. Bei einem platten Reifen kann ein Reifenpannenset sehr hilfreich sein – oder ein Reserverad. Sowohl das Pannenset als auch das Reserverad sind in Deutschland gesetzlich nicht vorgeschrieben. Dennoch kann ein Reifenpannenset bei kleinen Schäden am Reifen kurzfristig helfen. Doch was muss man dabei beachten? Vorweg: Das sollten Sie auf keinen Fall tun, wenn ein Nagel im Reifen steckt.*
Das sollten Sie beim Pannenset beachten
Bei vielen Neuwagen gehört es mittlerweile zur Grundausstattung: ein Reifenpannenset anstelle eines Reserverads. Dieses lässt sich sehr gut im Kofferraum verstauen, wiegt wenig und wirkt so dem erhöhten Kraftstoffverbrauch entgegen. Ein Pannenset besteht aus einem Reifendichtmittel und einem Kompressor zum Aufpumpen. Damit lassen sich kurzfristig kleinere Löcher schließen. Mit diesem geflickten Reifen können Sie zumindest bis zur nächsten Werkstatt weiterfahren.
Einen großen Nachteil gibt es beim Pannenset dann doch noch: Im Winter ist das Reifendichtmittel doch sehr zähflüssig. Dies kann dazu führen, dass der Reifen nicht richtig abgedichtet wird, wie der ADAC mitteilt.
Pannenset: So reparieren Sie den platten Reifen
Mit einem Pannenset den platten Reifen zu reparieren, geht meist recht einfach. In wenigen Schritten können Sie so den kaputten Reifen abdichten. Doch beachten Sie auf jeden Fall die Bedienungsanleitung, so die Empfehlung des ADAC.
- Wurde der Reifen durch einen Gegenstand wie einen Nagel beschädigt, bleibt dieser im Reifen. Ausnahme: Die Gebrauchsanleitung des Pannenset-Herstellers sagt etwas anderes.
- Bewegen Sie das Auto so, dass das Reifenventil unten ist.
- Nehmen Sie die Ventilkappe ab und schrauben Sie den Ventileinsatz mit dem Spezialwerkzeug herunter.
- Schließen Sie den Kompressor des Pannensets an die Bordsteckdose an und starten Sie das Auto.
- Füllen Sie das Dichtmittel in den Reifen.
- Stellen Sie mithilfe des Kompressors den geforderten Druck her.
- Haben Sie den korrekten Reifendruck erreicht, schalten Sie den Kompressor ab und nehmen Sie die Schläuche vom Ventil.
- Achten Sie beim Weiterfahren auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
- Fahren Sie nur bis zur nächsten Werkstatt weiter.
Diese Alternativen zum Pannenset gibt es
Reifenpannensets sind in der Bedienung sehr einfach, aber nicht gerade billig. Mit rund 50,- Euro muss man rechnen. Da man mit einem geflickten Reifen nur bis zur nächsten Werkstatt fahren darf, ist ein Pannenset keine optimale Lösung. Denn der beschädigte Reifen muss ja ohnehin ersetzt werden. Zudem muss die Felge gereinigt werden, was sehr zeit- und kostenintensiv sein kann. Wurde der Reifen mit einem Reifendichtmittel behandelt, kann eine professionelle Reparatur nicht mehr vorgenommen werden.
Laut ADAC ist das Reifenspray die kostengünstige Alternative zum Pannenset. Aber auch hier gibt es einige Nachteile: So kann der Reifendruck nicht kontrolliert werden. Zudem ist die Gasmenge in der Dose sehr begrenzt, sodass sich der optimale Reifendruck nicht einstellen lässt.
Ist der Schaden am Reifen größer, hilft meist nur noch das Reserverad. Der Run-Flat-Reifen macht ein Pannenset oder Reifenspray überflüssig. Achten Sie jedoch darauf, den Reifendruck regelmäßig zu überprüfen, bevor das Reserverad zum Einsatz kommt. (pm) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.