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Nissan Qashqai: Auf scharf gestellt

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Von: Dominik Laska

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Nissan Qashqai: Auf scharf gestellt
Geschärfte Konturen: Die Designer waren beim Facelift vor allem beim Kühlergrill tätig. © Nissan

Er hat das Crossover-Segment quasi begründet: Der Nissan Qashqai. Nun kommt ein überzeugendes Facelift auf den Markt, das aber nicht nur Vorteile bietet.

Waren das noch Zeiten, als Nissan mit dem Qashqai so etwas wie eine Revolution anzettelte. Erinnern Sie sich noch? "Crossover, was ist das denn?", fragte man sich 2007, als die Japaner mit dem heutigen Klassiker das Segment quasi erfanden. Crossover, die Vermischung aus Gelände- und Stadtfahrzeug, sind heute nicht mehr wegzudenken. Der Qashqai muss inzwischen gegen ein ganzes Geschwader von Konkurrenten antreten. Grund genug, den Nissan-Bestseller mit einem ordentlichen Facelift auszustatten.

Nissan Quashqai-Facelift: Was hat sich verändert?

Was hat sich also getan? Außen ist der Qashqai erwachsener geworden. Die Front wirkt durch neuen Kühlergrill und die neu gestaltete Lichtgrafik der Scheinwerfer markanter. Gleiches setzt sich am Heck fort, wo sich die Boomerang-Optik der Scheinwerfer wiederholt, was ein passendes Gesamtbild schafft.

Im Innenraum fällt vor allem das neue Lenkrad auf. Der untere Teil wurde abgeflacht – das wirkt sportiver. Zudem wurden die Speichen verdünnt, was den Blick auf die Instrumententafel verbessert. Ansonsten punktet der Qashqai mit einer soliden Innenausstattung. Neue Lüftungsdüsen und Türgriffe sowie eine überarbeitete Mittelkonsole setzen Akzente. Auch mit einem Plus an Assistenten kommt der Qashqai daher, darunter ein erweiterter Notbremsassistent, eine Verkehrszeichenerkennung, ein Einparkassistent und vieles mehr.

Nissan-Crossover hat auch Nachteile

Schade nur, dass es Nissan nicht schafft, zur Produkteinführung im Herbst 2017 seine neuen Modelle mit dem ProPilot auszustatten, einem Assistenten, der ein erster Schritt zum autonomen Fahren der Marke sein soll – Spurhalteassistent, intelligente Geschwindigkeitsregelanlage und ein Staupilot. Das Paket gibt es erst ab Frühjahr 2018. Das zweite Manko: Apple CarPlay und Android Auto sucht man im Qashqai vergeblich.

Nissan Qashqai: Auf scharf gestellt
Innen bekam u.a. das Lenkrad eine neue Optik © Nissan

Optisch hui, und technisch?

Auf der Straße kann der Crossover wieder überzeugen. Eine verbesserte Dämmung im Motorraum und die dickere Verglasung der Kabine sorgen für ein leises Fahrerlebnis. Der 163 PS starke Benzinmotor reicht zwar aus, allerdings hat er ein klares Defizit im niedrigen Drehzahlbereich. Das führt zu deutlich erhöhter Schaltaktivität und demnach auch zu einem erhöhten Verbrauch. Die angegebenen 5,8 Liter Durchschnittsverbrauch konnten wir im Qashqai nicht halten – am Ende lag er im Schnitt bei etwas über sieben Litern auf 100 Kilometern.

Neben dem Topmodell gibt es den Qashqai auch mit einem 115-PS-Benziner und in zwei Dieselvarianten (1,5 Liter, 110 PS und 1,6 Liter, 130 PS), sowohl als Schalter, als auch mit Automatikgetriebe. Ein Sportler ist der Qashqai nicht, will er aber auch nicht sein. Er ist eher ein Fahrzeug, das mit Genuss gefahren werden will. Ihren Teil trägt dazu auch die Fahrwerksüberarbeitung bei. Eine neue Dämpferabstimmung lässt ihn angenehmer auf der Straße liegen und auch das eine oder andere Schlagloch elegant schlucken.

Fazit

Der Qashqai ist ein solides Auto mit einem Einstiegspreis von 20.490 Euro. Das Facelift bietet deutliche Verbesserungen, aber wenig Spektakuläres. Er fährt sich gut, ohne dem Fahrer zu viel abzuverlangen. Punktabzug gibt es für die fehlende Smartphoneanbindung und den Verzug beim Thema ProPilot. Aber: Mit dem verschönerten Qashqai muss sich Nissan im Crossover-Segment noch immer nicht verstecken.

Dominik Laska

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