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Jeep Renegade: Ein Kerl für alle Fälle

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Jeep Renegade
Jeep Renegade: Freche Formen mit Zitaten aus der Jeep-Familie. © Jeep

Man gebe jungen Designern den Auftrag : „Entwerft doch mal ein kleines SUV, dass ihr auch selbst gern fahren würdet“ und lasse ihnen dann freie Hand.

Heraus kam – so will es die Legende – der Jeep Renegade, der seit Herbst 2014 die Straßen unsicher macht. Schon sein Name verheißt Abenteuer, bedeutet er doch so viel wie Rebell oder Abtrünniger. Verdient er ihn? Neugierig macht er auf jeden Fall. Wir haben uns den Renegade in der Version 2.0 l MultiJet mit 140 Diesel-PS (103 kW) und in der mittleren Ausstattungslinie Limited näher angesehen.

Jeep Renegade mit eckigen Heckleuchten

Erster Eindruck: ganz schön kantig, das Kerlchen. Ein bisschen Spielzeugauto, aber nicht auf die weichgespülte, sondern eher auf die handliche Art. Er misst gerade 4,25 Meter in der Länge – nur zum Vergleich: Die neue A-Klasse ist vier Zentimeter länger. Provokant wirkt unser Rebell, ja fast ein wenig aggressiv. Vor allem aber jugendlich. Wir gehen mal drumherum: Bullig droht die Vorderfront mit den runden Scheinwerfern und den sieben Jeep-Waben im Kühlergrill, eingefasst in Chrom. Darüber thront die nahezu aufrechte Windschutzscheibe. In der Seitenansicht fallen die kantigen Radhäuser auf, die wuchtigen dunkelgrau-silbernen Felgen mit – in unserem Fall – 18-Zoll-Reifen und die Dachreeling. Über dem steilen Heck klebt ein kleiner Spoiler, der die sonst harte Kontur etwas weicher wirken lässt. Die Heckleuchten beim Renegade fallen sofort ins Auge: Sie sind eckig, in ihnen prangt ein X. Es soll an das Design des Metall-Benzinkanisters am Heck seines Urahns Willys MB erinnern. Keine Frage, der Renegade ist ein echter Jeep.

Also rein, in den Abenteurer. Der Einstieg fällt aufgrund seiner naturgegebenen Höhe leicht, wir gleiten in den gut konturierten Sitz und fühlen uns sofort wohl. Angenehme Oberflächen, gute Sicht auf Armaturen, prima Zugang zu sämtlichen Hebelchen und Knöpfen sowie zur manuellen Sechsgangschaltung. Schmunzeln müssen wir über das eingestanzte „Since 1941“ (seit 1941, dem Jahr als der erste Willys gebaut wurde) über dem Monitor der Mittelkonsole und den Haltegriff auf der Beifahrerseite – erneut eine Hommage an legendäre Geländewagen der Marke. Und dann dieser Platz! Wir sitzen großzügig, auch hinten reisen Passagiere komfortabel und bequem.

Im täglichen Umgang mit unserem 140-PS-Diesel lautet das Resümee: Der macht Spaß! Im ersten Gang noch etwas behäbig, sprintet der Rebell im zweiten richtig los. Der Motor werkelt rustikal, der Sound ist angenehm grummelnd, dabei durch gute Geräuschdämmung kein bisschen aufdringlich. Kurven nimmt der Allrader souverän, auch bei höherem Tempo ist kaum ein Wanken spürbar. Beim Einparken erweisen uns die rückwärtigen Piepser gute Dienste, vorne fehlen sie an unserem Exemplar bedauerlicherweise. Hier gilt es mit Augenmaß vorzugehen, denn die vorderen Abmessungen des Jeeps sind aus der Fahrerposition heraus nicht leicht zu erfassen. Punkte sammelt unser Renegade durch seine Lenkradheizung – im Winter ein Traum.

Wer öfter auf Wegen abseits der Straße unterwegs ist, sollte die Topversion Trailhawk beim Jeep Renegade favorisieren. Sie besitzt einige Extras wie etwa einen Unterfahrschutz zusätzlich zu den großen Böschungswinkeln vorn und hinten sowie einen Rock-Modus, in dem man auch in holprigem Gelände keine Probleme haben dürfte.

Fazit

Ein Kerl voller Highlights, ein Hingucker, jugendlich, aber traditionsbewusst.

K. B.

Jeep Renegade 2.0 l MultiJet

Jeep Renegade

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