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Tesla X – so billig fährt der Stromer wirklich

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Von: Rudolf Bögel

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So viel staunende Ahs und Ohs hat es schon lange nicht mehr für ein Testauto gegeben. Vor allem, wenn man die Hintertüren des neuen Tesla-Modells öffnet.

Sie entfalten sich so ähnlich wie Schmetterlingsflügel, die sich langsam aus der Raupenhülle schälen. Und wenn man dann noch mit diesem Auto wegfährt und der Tesla X wegen seines Elektroantriebs auf leisen Sohlen davonschleicht, spätestens dann hat man die Aufmerksamkeit der Straße auf seiner Seite.

Was früher nur einem windschnittigen, tiefer gelegten Blechteil mit langer Motorhaube und knackigem Hinterteil gelang, das löst erstens das Aussehen des Tesla X aus, das irgendwo zwischen SUV und Coupé liegt: Hinten wirkt der wie ein Hightech-Server-Schrank, vorne zieht sich die Windschutzscheibe so weit über die Fahrgastkabine, dass man das Empire State Building auch ohne Kopfverrenkungen vom Fahrersitz aus sehen könnte.

Im Tesla X haben sieben Leute Platz

Und zweitens übt die Technik große Faszination aus: Das zweite Modell von Tesla hat nicht nur den umweltfreundlichen Elektroantrieb, sondern die ganze Technologie erinnert einen einfach an die Zukunft. Im Modell X, also dem SUV, der für bis zu sieben Menschen Platz bietet, fühlt man sich wie im schönsten fahrbaren Handy der Welt.

Da gibt es einmal das Fahrer-Display, auf dem relevante Transportdaten wie Drehzahl, Tempo und Verbrauch genauso dargestellt werden wie die

Das Monster-Display im Tesla X.
Das Monster-Display im Tesla X. © Tesla

Verkehrsteilnehmer, die vor, neben oder hinter einem fahren. Und da ist der riesige Bildschirm in der Mittelkonsole, der von der Größe her an das iphone 15 plus aus dem Jahr 2022 erinnert und stattliche 17 Zoll in der Diagonale misst, was 45 Zentimeter entspricht. Dieses Display kann horizontal geteilt werden und zeigt alle wesentlichen Informationen zum Fahrzeug oder das Google-Navi oder die Musik, die man gerade abspielt und kann sogar als Internetoberfläche verwendet werden.

Die große Windschutzscheibe, die hochauflösenden Bildschirme, die selbstständig schließenden Türen und das lautlose Fahren – das alles erinnert schon sehr an ein Raumschiff. Allerdings eines, das aus dem Stadium der bloßen Fiktion längst heraus ist und auch tatsächlich fährt. Beim Einstiegsmodell Tesla P 75D liegt dabei die Reichweite bei 417 Kilometern, beim 90-D-Modell bei 489 und beim von der Beschleunigung her (0 auf 100 in 3,1 Sekunden) absolut irrsinnigen (so heißt die entsprechende Einstellung auch) P 100 D sogar 542 Kilometer.

Tesla X: Reichweite und Verbrauch 

Diese Reichweiten sind wie bei Treibstoff-Autos leider natürlich immer nur rein rechnerische Größen. Im vorliegenden Kurztest, bei dem wir das Auto im vorwinterlichen Betrieb bei um die 3 bis 7 Grad von München nach Fürstenfeldbruck und zurück in die Stadt bewegten, das Ganze im aussagekräftigen Drittelmix (Stadt/Autobahn/Landstraße), lag der Verbrauch bei rund 400 Wattstunden auf einen Kilometer. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Auf 100 Kilometer und bei einem Durchschnittspreis von 28,69 Cent (Schnitt im Jahr 2016) pro Kilowattstunde ergibt sich der Preis von 11,50 Euro auf 100 Kilometer. Das wiederum bedeutet einen vergleichbaren Dieselverbrauch von 10 Litern.

Tesla X - Fazit des Kurztests

Bei einem Preis von 98.900 Euro (minus 5500 Euro Steuervergünstigungen und Kraftstoffkosten-Einsparungen über fünf Jahre gerechnet) sind die Verbrauchskosten nicht so niedrig, dass die Anschaffung eines Tesla X ein Schnäppchen wäre. Interessanter wird es dann, wenn das kleinere Modell 3 ab Mitte 2018 ausgeliefert wird. Der Einstiegspreis liegt in den USA mit 35.000 US-Dollar zumindest auf einer sehr niedrigen Schwelle. Und die 345 Kilometer Reichweite sind ebenfalls vielversprechend.

Rudolf Bögel

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