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Wildcampen in Europa: In welchen Ländern ist es erlaubt?

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Von: Maria Wendel

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Mitten in der Natur übernachten: Wildcampen ist in den meisten Ländern nicht erlaubt.
Mitten in der Natur übernachten: Wildcampen ist in den meisten Ländern nicht erlaubt. © Manu Padilla Photo/Imago

Reisen mit dem Wohnmobil oder Zelt bietet viele Freiheiten. Was Sie zum Thema Wildcampen wissen müssen, wenn Sie in anderen europäischen Ländern unterwegs sind.

Unabhängig von Hotels und Co. verreisen und überall Halt machen, wo und solange man will. So stellen sich viele das Verreisen mit dem eigenen Wohnmobil oder mit dem Zelt im Gepäck vor. Doch so einfach ist es leider nicht. Denn man darf nicht einfach überall außerhalb von Campingplätzen halten und übernachten. Was in Hinblick auf Wildcampen in Deutschland erlaubt ist und welche Alternativen es gibt, lesen Sie hier*. Und wie sieht es in anderen Ländern Europas aus?

Wildcampen in Europa: In diesen Ländern ist es verboten

Wildes Campen – sprich Übernachten im Zelt oder Wohnmobil am Straßenrand, in der Natur oder auf öffentlichen Parkplätzen – ist auch außerhalb Deutschlands häufig verboten. In den folgenden europäischen Ländern gibt es ein grundsätzliches Verbot, außerhalb von Campingplätzen zu übernachten:

Gerade in den Sommermonaten und in beliebten Reiseregionen wird streng kontrolliert. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit hohen Bußgeldern bis zu 1.500 Euro rechnen. Bei besonders schweren Verstößen gegen die Vorschriften können sogar Strafen bis zu 14.500 Euro erhoben werden, außerdem kann das Zelt konfisziert werden. In Italien und Frankreich gibt es einen kleinen Lichtblick: Sie dürfen auf einem Privatgelände campen, wenn der Besitzer damit einverstanden ist.

Lesen Sie auch: Camping 2021: So viel kostet eine Übernachtung auf dem Campingplatz.

Wildcampen in Europa: In diesen Ländern ist es erlaubt – mit Einschränkungen

Die Schweden halten es mit dem Wildcampen lockerer als andere europäische Länder. Hier gilt das „Allemannsrätt“ (deutsch: Jedermannsrecht), das besagt, dass man in der Natur das Zelt aufschlagen kann, solange man kein Privateigentum verletzt. Beachten Sie aber auf jeden Fall regionale Vorschriften: zum Beispiel an öffentlichen Badestränden und in Naturparks kann das Campen untersagt sein. Wohnwagen, -mobile und Autos dürfen hingegen nur auf gekennzeichneten Flächen abgestellt werden, hier greift das Jedermannsrecht nur bedingt. Auch in Norwegen und Finnland gilt das Jedermannsrecht: Das heißt, Sie können in der Natur (ohne Motorisierung) übernachten und Ihr Zelt dort aufschlagen, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Aber auch hier dürfen Wohnmobile und Wohnwagen nur auf gekennzeichneten Flächen abgestellt werden. Für eine Nacht darf man in Skandinavien auch am Straßenrand, am Ende der Straße und auf öffentlichen Parkplätzen parken.

In Dänemark gilt zwar ein grundsätzliches Wildcampen-Verbot, allerdings gibt es insgesamt 40 spezielle Waldflächen, wo das Aufstellen eines Zeltes erlaubt ist – allerdings nur für eine Übernachtung und motorisierte Fahrzeuge sind auf den Waldwegen verboten. In der Schweiz gibt es kein generelles Verbot, hier liegt das Thema Wildcampen in der Hand der Kantone bzw. Gemeinden. Das Übernachten im Gebirge ist oberhalb der Waldgrenze erlaubt, außer in Naturschutzgebieten, im Schweizerischen Nationalpark oder in Jagdgebieten.

In Spanien ist Wildcampen gesetzlich untersagt, allerdings gibt es auch Regionen, wo man im Wohnmobil übernachten darf – mit der Einschränkung, dass die Markise sowie Tische und Stühle drin bleiben müssen. In den Niederlanden und Belgien gibt es die Möglichkeit des sogenannten „Pfahlcampings“: Wanderer und Radfahrer dürfen im Umkreis von zehn Metern um gekennzeichnete Pfähle ihr Zelt aufbauen. Schottland ist eins der wenigen Ländern, das Wildcampen in der Naturlandschaft duldet. Sie müssen sich allerdings an den Verhaltenskodex „Scottish Outdoor Access Code“ halten, der in Form von Broschüren in den meisten Tourismusbüros ausliegt.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie immer ausgewiesene Campingplätze ansteuern. Informieren Sie sich unbedingt bereits vor Antritt der Reise über geeignete Stell- und Campingplätze entlang der Route. Tipps erhalten Sie bei Automobilclubs und Fremdenverkehrsämtern der Urlaubsregionen. (mad) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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