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49-Euro-Ticket: Studenten in München und Nürnberg privilegiert - Flickenteppich an Regelungen

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Von: Katarina Amtmann

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Ab 1. Mai kann man mit dem 49-Euro-Ticket quer durch Deutschland fahren. Einige Universitäten in Bayern stocken die Semestertickets auf, andere jedoch nicht.

München - Ab dem 1. Mai gilt das 49-Euro-Ticket, bereits jetzt kann man es kaufen. Wer studiert, kann Glück oder Pech haben: Nur einige bayerische Hochschulen und Universitäten stocken Semestertickets auf.

49-Euro-Ticket für Studenten: Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen in Bayern

An den Hochschulen im Freistaat wird es bei der Einführung des 49-Euro-Tickets am 1. Mai vorerst einen Flickenteppich unterschiedlicher Regeln geben: Im Großraum Nürnberg-Erlangen-Fürth können Studenten ihre für den örtlichen Nahverkehr geltenden Semestertickets aufstocken, in Augsburg oder Würzburg jedoch nicht, wie eine Umfrage bei den örtlichen Studentenwerken und Verkehrsunternehmen ergeben hat. In München wird das bisherige Semesterticket „IsarCard“ dagegen zumindest vorübergehend ausgesetzt. Zum Wintersemester könnte dann das von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) versprochene 29-Euro-Ticket für Studenten und Azubis kommen.

Semestertickets in Bayern haben vielerorts zwei Komponenten: Zum einen gibt es den Solidarbeitrag oder Sockelbeitrag, den alle Studierenden einmal im Semester bei der Einschreibung beziehungsweise Rückmeldung an ihrer Hochschule zahlen. Damit können sie die öffentlichen Verkehrsmittel in ihrer Region mit Einschränkung zu bestimmten Uhrzeiten oder an Wochenenden nutzen. Daneben können sie Zusatzkarten kaufen, wenn sie jederzeit Bus und Bahn fahren wollen.

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49-Euro-Ticket: „Kein konkretes Verfahren für eine Übergangslösung“ im Raum Würzburg

Das 49-Euro-Ticket könnte diese Zusatzkarten ersetzen - das wird jedoch zum 1. Mai nicht überall der Fall sein. In Augsburg etwa muss noch eine Schnittstelle zwischen dem Verkehrsverbund AVV und der Studentenkanzlei geschaffen werden, um den Studierendenstatus zu überprüfen, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks Augsburg. Damit ist demnach aber nicht vor dem 1. Juni zu rechnen.

Ganz ähnlich sieht es im Raum Würzburg aus. Dort zahlen Studenten 84 Euro im Semester für das Tarifgebiet des Verkehrsverbunds. Ein Deutschlandticket müsse man zusätzlich dazu erwerben, teilte eine Sprecherin der WVV mit. Für Studierende gebe es „kein konkretes Verfahren für eine Übergangslösung“, fügte eine Sprecherin des Studentenwerks Würzburg hinzu.

Verkauf des 49-Euro-Tickets
Das 49-Euro-Ticket gibt es bereits zu kaufen. Studenten können Glück oder Pech haben, es gibt einen Flickenteppich an Regelungen (Symbolbild). © Moritz Frankenberg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

IsarCard Semester vs. 49-Euro-Ticket in München: 20 Euro teurer, aber flexibler

In München konnten Studierende bisher die „IsarCard Semester“ für knapp 225 Euro kaufen - diese Studentenkarten wird es in diesem Sommersemester aber nicht geben, wie der Verkehrsverbund MVV angekündigt hat. Das 49-Euro-Ticket wäre für die fünf Monate von Anfang Mai bis Ende September nur 20 Euro teurer, gilt dafür aber bundesweit. „Zudem kann das 49-Euro-Ticket monatlich gekündigt werden, was mehr Flexibilität beinhaltet“, sagte der Sprecher des Studentenwerks München. In der Übergangsphase bis 1. Mai reicht ein Studentenausweis mit aufgedruckten MVV-Logo als Fahrkarte.

Im Großraum Nürnberg sollen Studierende im Tarifgebiet des VGN, die bisher ein „volles Semesterticket“ in Höhe von 299 Euro gekauft hatten, Gutscheincodes mit der Aufstockungs-Differenz von 4,15 Euro erhalten. Das teilte ein Sprecher des VGN mit. Eine ähnliche Lösung hat der Regensburger Verkehrsverbund RVV eingerichtet. (kam/dpa)

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