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Alexander wirft Eltern zum Sterben in Odelgrube

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Der Hof, auf dem der grausame Mord geschah.
Der Hof, auf dem der grausame Mord geschah. © dpa

Penzing - Es war der eigene Sohn! Alexander K. (34) hat gestanden, dass er seinen Vater Martin (70) und seine Mutter Irmgard (53) am Sonntag auf dem Hof der Familie in Penzing (Kreis Landsberg) ermordet hat.

„Ich hatte gehofft, das es nur ein schreckliches Unglück wäre“, meinte Altbürgermeister Ottmar Mayr am Mittwoch und sprach damit die Hoffnung vieler der 3200 Einwohner aus. Doch die Realität ist grausam – wie die Tat von Alexander.

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Es ist erschütternd, was der Jungbauer den Kripobeamten bei der Vernehmung gesteht: Es ist 20 Uhr abends, ganz in der Nähe der Güllegrube, als er zum ersten Mal zuschlägt. Mit der Axt geht er auf seine Mutter los. Dann wirft er sie in die Grube. Aber Irmgard K. lebt noch. Also schlägt Alexander noch einmal zu. Danach lockt er den Vater aus dem Haus – und schlägt erneut zu. Bis Martin K. bewusstlos ist. Er schleppt ihn zur Grube, hievt ihn hinein. Dann schließt er den Deckel, wäscht sich das Blut ab und legt sich ins Bett!

War die Tat ein Gewaltexzess, über Jahre angestauter Hass, der sich plötzlich entlud? Die Ermittler gehen davon aus, dass Alexander den Mord eiskalt plante. Warum? Polizeisprecher Ulrich Pöpsel: „Er sprach nur über Meinungsverschiedenheiten, die es immer wieder gegeben hätte …“

Altbürgermeister Ottmar Mayr, seit 43 Jahren Nachbar der Familie, hat keine Erklärung. „Ich hab Alexander immer als freundlichen Burschen erlebt. Noch letzte Woche habe ich gesehen, wie er mit seinem Vater zusammen gearbeitet hat. Aber ich muss dieses Bild wohl komplett vergessen.“

Alexander, 1,78 groß, 80 Kilo schwer und blond, war ein unscheinbarer Typ, der aber bei Mädchen durchaus Chancen hatte. Zuletzt war er mit Sonja G. aus einem Nachbarort liiert, gemeinsam hatte das Paar ein zweieinhalb Jahre altes Kind. Doch die Beziehung hielt nicht, angeblich auch, weil sie Alexanders Eltern nicht recht war. Haben sie ihren Buben tyrannisiert? „Es war wie auf vielen Bauernhöfen“, meint eine Frau aus dem Ort, „es zählte nur die Arbeit. Das Menschliche blieb auf der Strecke!“

Bis Mitte 20 fegte Alexander noch mit Kameraden der Gruppe „Sons of the night Penzing“ (auf Deutsch so viel wie „Söhne der Nacht“) mit dem Motorrad durch die Gegend. „Doch seit er den Hof übernommen hatte, blieb für so etwas keine Zeit mehr“, berichtet Nachbar Mayr und sagt: „Ich hab’ trotz der furchtbaren Tat Mitleid mit dem Bub.“

Am Samstag werden die Penzinger Martin K. und seine Frau Irmgard zu Grabe tragen und der Familie Trost spenden: Drei Brüder und eine Schwester von Martin K. leben noch im Ort, außerdem Tochter Susanne mit ihrer Familie. Was wäre, wenn Alexander käme? Mayr: „Das wäre nicht gut – dann stünde ja wohl auch noch ein Kriminaler mit am Grab.“

Quelle: tz

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