Bahn-Streik in Bayern: Stillstand heute auf den Gleisen – EVG-Vorsitzender warnt vor weiteren Aktionen
Am Freitagvormittag hat der Bahn-Streik die Züge in Bayern zum Stillstand gebracht. Der EVG-Vorsitzende kündigt weitere Aktionen an.
Update vom 21. April, 12.21 Uhr: Am Warnstreik der EVG haben sich am Freitag nach Angaben des Vorsitzenden der Gewerkschaft EVG, Martin Burkert, bundesweit 23.500 Menschen beteiligt. Seit 11 Uhr ist der Streik beendet, die Auswirkungen sind aber wohl noch bis in den Abend zu spüren. „Der Fernverkehr wird ab 13 Uhr schrittweise hochgefahren“, teilt die Deutsche Bahn mit. Regionalverkehr und S-Bahnverkehr laufe bereits wieder.
EVG kündigt weitere Aktionen an, wenn Verhandlungen nicht wie gewünscht laufen
Burkert kündigte weitere Aktionen an, sollte sich bei den Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Dienstag und Mittwoch kein aus Sicht der Gewerkschaft verhandlungsfähiger Vorschlag auf den Tisch gelegt werden. „Fünf Prozent Erhöhung bei 27 Monaten Laufzeit ist kein Angebot“, sagte er Vorschlägen der Arbeitgeberseite. Viele Bahn-Beschäftigte seien schlecht bezahlt, eine Kundenbetreuerin im Nahverkehr verdiene etwa 2500 Euro brutto, ein Busfahrer 2200 Euro bis 2400 Euro und ein Lokführer zwischen 2600 und 3000 Euro brutto, sagte Burkert in Nürnberg.
Bahn-Streik löste hohen Verkehrsaufkommen in Bayern aus
Update vom 21. April, 9 Uhr: Aktuell fahren so gut wie keine Züge in Bayern, die EVG streikt. Auch die S-Bahnen sind betroffen, da sie der Deutschen Bahn angehören. Ein Taxifahrer aus Nürnberg erklärt der Nachrichtenagentur News5, dass es derzeit viel Verkehr auf den Straßen herrscht. „Überall Katastrophe, momentan viel Stau.“
In einigen Städten protestieren Bahn-Mitarbeiter vor den Bahnhöfen mit Plakaten und Schildern. In Würzburg will man damit die Forderungen im Tarifkonflikt untermauern. „Wir haben Verständnis für die Fahrgäste, wir haben aber kein Verständnis für den Arbeitgeber, der keine Wertschätzung gegenüber uns aufbringt“, erklärt Michael Eckl, Geschäftsstellenleiter der EVG Würzburg einem News5-Reporter vor Ort.

Bahn-Streik in Bayern: „Es ist kein einziger Zug gefahren“
Update vom 21. April, 7.50 Uhr: Der Streik der EVG hat den Bahnverkehr in Bayern am frühen Freitagmorgen größtenteils lahmgelegt. „Es ist in Bayern meines Wissens kein einziger Zug gefahren“, sagte ein EVG-Sprecher am Münchner Hauptbahnhof. Die Streikbeteiligung sei enorm. Betroffen sind Nah- und Fernverkehr sowie S-Bahnen. Auch die Servicepoints in den Bahnhöfen sind laut EVG größtenteils nicht besetzt. Der Warnstreik ist noch bis 11 Uhr geplant, die Deutsche Bahn kündigte bereits an, dass der Fernverkehr jedoch bis 13 Uhr eingestellt sein wird. Nicht betroffen ist diesmal der kommunale Nahverkehr mit Bussen, Straßen- und U-Bahnen.
Update vom 21. April, 7.15 Uhr: „Der Bahnverkehr der DB steht derzeit aufgrund des Streiks der EVG still“, teilte die Deutsche Bahn in ihrem Presse-Blog zum Streik mit. „Die Situation an den Bahnhöfen ist aktuell ruhig.“ Der Fernverkehr sei eingestellt und wird gegen 13 Uhr schrittweise wieder hochgefahren. Im Regional- und S-Bahnverkehr der DB sollen nach Ende des Ausstands zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden. Auch nach Ende der Arbeitsniederlegung müssen Reisende noch mit Beeinträchtigungen rechnen.
EVG-Streik in Bayern: Diese Züge fahren am Freitag nicht
Erstmeldung vom 20. April, 12 Uhr: München – In Bayern wird erneut gestreikt: Nachdem bereits Anfang März der ÖPNV unter anderem in Nürnberg stillgestanden war, und Ende März der bundesweite Mega-Streik den Freistaat mit voller Wucht traf, steht nun schon der nächste Streik bevor. Am Freitag, 21. April, werden vormittags deutschlandweit zum größten Teil keine Züge der Deutschen Bahn fahren. Hinzu kommt inzwischen auch die Bayerische Regionalbahn.
Bahn-Streik in Deutschland am Freitag: Vormittags herrscht auf den Gleisen Stillstand
Es ist der zweite Warnstreik in der laufenden Tarifrunde zwischen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und rund 50 Bahnunternehmen. Bisher ist kaum Bewegung in die Verhandlungen gekommen, bei den zwei Treffen mit Vertretern der Deutschen Bahn wurden die Gespräche bereits nach wenigen Stunden ergebnislos beendet. Kommende Woche steht die nächste Runde an – und die Gewerkschaft will am Freitag noch mal Stärke zeigen.

Für Freitag hat die EVG die Beschäftigten der rund 50 Bahnunternehmen aufgerufen, zwischen 3 Uhr und 11 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Deutsche Bahn (DB) kündigte am Mittwoch, 19. April, an, dass der Fernverkehr bis 13 Uhr komplett eingestellt werde. Bis in die Abendstunden sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen. „Alle, die umplanen können, sollten das tun“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Betroffen davon ist übrigens auch die zur DB gehörende S-Bahn in München.
(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie über alle wichtigen Geschichten aus dem Freistaat. Melden Sie sich hier an.)
Transdev-Gruppe nun auch bestreikt: Bayern massiv von Streikwelle betroffen
In Bayern werden aber nicht nur die Züge der Deutschen Bahn zum größten Teil stehenbleiben. Inzwischen ist klar: Auch die Bayerische Oberlandbahn wird bestreikt. Die BRB (Bayerische Regiobahn) gehört zur Transdev-Gruppe – hier war der Streik zunächst noch nicht angekündigt worden, da noch Gespräche ausstanden. Diese liefen jedoch ebenfalls ergebnislos, weswegen die EVG nun auch die Beschäftigten der Transdev-Gruppe – zu der neben der BRB unter anderem auch die Nordwestbahn und die Mitteldeutsche Regiobahn gehören – zur Arbeitsniederlegung aufgerufen hat.
Es drängt sich immer mehr der Eindruck auf, dass die Arbeitgeber in dieser Tarifrunde bewusst die Konfrontation mit der EVG suchen. Es wird zwar viel von Wertschätzung gesprochen, tatsächlich aber wird versucht, zu sparen, wo immer es nur geht“, sagte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay in einer Mitteilung.
Streik im Bahnverkehr: Tarifrunden scheitern – Mindestlohn und Einmalzahlung im Fokus
Auch wenn der Streik nur auf den Freitagvormittag begrenzt ist, trifft er vor allem Pendler so kurz vor dem Wochenende hart. Doch die Parteien in der laufenden Tarifrunde scheinen noch ein gutes Stück voneinander entfernt zu liegen. Dabei geht es vor allem um Mindestlohn und Einmalzahlungen.
Letztere lehnt die EVG samt Inflationsausgleichsprämie ab. Sie fordert stattdessen, dass der gesetzliche Mindestlohn in Höhe von zwölf Euro pro Stunde – den aktuell viele Mitarbeiter lediglich durch Zulagen erreichen – in der Tariftabellen festgesetzt werde. Die Bahn wiederum hatte beim bislang letzten Treffen Mitte März einen Mindestlohn in Höhe von 13 Euro vorgeschlagen, will diesen aber erst ab August 2024 in die Tabellen aufnehmen. Das lehnt die Gewerkschaft strikt ab. (fhz mit Material von dpa)
Alle Nachrichten aus ganz Bayern lesen Sie immer bei uns. News und Geschichten aus dem Freistaat sind nun auch auf unserer brandneuen Facebook-Seite Merkur Bayern zu finden.