Wohin mit 68 Millionen Corona-Masken? Einst teuer eingekauft – jetzt hat Bayern sie im Überfluss
In Bayern sind die Lagerhallen noch randvoll mit Corona-Masken gefüllt – doch niemand will sie mehr haben. Wohin also mit den Pandemie-Antiquitäten?
München – Sie waren höchst begehrt, vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020: Masken. Das trieb natürlich den Preis in die Höhe, Bayern gab enorm viel Geld für Masken aus. Laut BR zum Beispiel 8,90 Euro pro Stück für die mangelhafte Ware der Firma Lanxin – diese Deals wurden arrangiert von namhaften CSU-Politikern oder deren Angehörigen, teils für Millionen-Provisionen. Ein Name dieser Skandale: Andrea Tandler. Im Vorjahr noch mit einem bizarren Auftritt vor dem Landtag, inzwischen sitzt sie in Untersuchungshaft.
Gigantischer Masken-Berg in Bayern: Wohin mit dem ehemals teuren Schutz?
Sprung in die Gegenwart: Ende Januar 2023 sind fast alle Corona-Schutzmaßnahmen, die den Alltag der Menschen betreffen, weggefallen. Dazu zählen auch die verschiedenen Maskenpflichten – selbst im ÖPNV in Bayern muss man keine mehr tragen. Der Bedarf ist also sehr niedrig, doch der Freistaat hat noch Masken. Eine ganze Menge Masken.
Laut BR sitzt Bayern derzeit auf etwas mehr als 68 Millionen Masken. Natürlich haben auch andere Bundesländer noch Masken-Bestände. Doch der Freistaat liegt mit großem Abstand an der Spitze – auf Platz zwei folgt Niedersachsen mit 24,6 Millionen Masken. Die große Frage lautet: Braucht man diese Masken noch? Und wenn nein – wohin damit?

Gegenüber dem BR erklärt das Gesundheitsamt, die Bestände dienten der Bewältigung etwaiger, künftiger pandemischer Krisen. Allerdings weiß niemand, ob diese jemals kommen. Und wann – denn die Masken haben ein Haltbarkeitsdatum. Laut BR laufen die meisten der gelagerten Masken Mitte 2025 ab.
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Teure Masken in Bayerns Lagerhallen: „Rollierendes System“ als Antwort?
Der aktuelle Bestand habe den Freistaat 68 Millionen Euro gekostet – im Schnitt waren sie also für einen Euro gekauft worden. Teils aus dem Ausland, wie der BR vermutet – denn in Deutschland produzierte Masken haben eine Haltbarkeit von zwei Jahren, der Freistaat geht bei vielen seiner Masken aber von einer längeren Haltbarkeit aus. Nichtsdestotrotz sind sie alle nicht ewig haltbar. Sind sie abgelaufen, müssen sie weg. Baden-Württemberg, NRW und Sachsen zum Beispiel verbrannten laut BR jeweils mehr als fünf Millionen Masken.
Damit es dazu in Bayern nicht kommt, hat das Gesundheitsministerium ein „rollierendes System“ aufgebaut. Es soll sicherstellen, dass Masken vor Ende ihrer Haltbarkeit verteilt werden, zum Beispiel an Kliniken und Behörden. Weiterhin unklar bleibt aber, wie viele Masken in Zukunft benötigt werden. Es gibt keine Engpässe, Krankenhäuser kaufen die Masken derzeit auf dem freien Markt, heißt es beim BR. Auch die größeren Unternehmen haben noch Masken-Bestände. Eines scheint sicher: Die Maskenfrage wird Bayern – selbst wenn die letzte Schutzmaßnahme wegfällt – weiter beschäftigen. (fhz)
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