1. tz
  2. Bayern

Sinnlich und elegant entkleiden: Murnauerin zeigt in Striptease-Workshop, wie‘s geht

Kommentare

Mannomann: In Murnau lernt Frau, wie sie spezielle Würze in den Valentinstag bringen kann. Striptease-Expertin Michaela Baab weiht Workshop-Teilnehmerinnen in die Kunst des Verführens ein. Nackig macht sich dabei keine. Vielmehr soll die sexy Art des Entkleidens Spaß bringen. Im Kurs. Und danach.

Murnau/AidlingMichaela Baab wohnt idyllisch: in einem rustikalen, alten Bauernhaus in Aidling, inmitten gesunder Landluft. Doch das Interieur des Posamenthofs passt so gar nicht zur landwirtschaftlichen Fassade. Im Inneren stellt Baab, eine schlanke, sportliche 50-Jährige, aus Tierfellen und -häuten indianisch inspirierte Trommeln her, arbeitet mit Schwemmholz, bietet Klangtherapie an. Und in einem Zimmer im Erdgeschoss klemmt vor einem Spiegel eine glänzende Poledancestange zwischen Decke und Boden. Hier trainiert Baab, natürlich hinter geschlossenen Vorhängen.

„Ich war schon ein exotischer Vogel, als ich hierhergezogen bin“, sagt die Wahl-Aidlingerin, die in Brüssel geboren und in Hessen aufgewachsen ist. Baab betreibt Poledance, eine anspruchsvolle Tanz- und Sportform an der Stange, die ihr Rotlicht-Image weitgehend abgelegt hat und den Körper intensiv in Form bringt. Die gelernte Anästhesie-Schwester und Sporttherapeutin, die schon viele Fitnesskurse gegeben und unterrichtet hat, beherrscht den ihren fast spielerisch; sie weiß ihn einzusetzen und ihn, per Zertifikat bestätigt, mit sinnlichen Bewegungen elegant zu entkleiden. Baab hat sich zur Striptease Instructorin fortgebildet und wird Frauen jedes Alters am Samstag, 3. Februar, von 10 bis 12 Uhr bei einem Workshop im Murnauer „Studio Elodie Tanzbewegung“ in Geheimnisse der Verführungskunst einweihen. Diese lernen eine einfache Tease- und Strip-Choreografie auf Musik, erhalten Tipps und sollen ein gutes Körpergefühl bekommen. Der Blick liegt dabei auf dem 14. Februar: „Das ist ein richtiges Geschenk zum Valentinstag“, sagt Baab, die Mutter zweier Töchter (17, 24) ist. Eines, das sich nicht kaufen lässt. Ein besonders (auf-)reizendes.

Striptease gehört für viele in Tabledance-Bars und Bordelle. Doch dieser Hintergrund spielt keine Rolle: „Es geht eigentlich darum, wie du dich als Frau fühlst. Ob im Baumwollhöschen oder im Spitzenstringtanga: Es macht dich als Frau selbstbewusst“, sagt Baab. Wenn sie heute, als trainierte, gepflegte 50-Jährige, in den Spiegel blickt, „denke ich: Du hast schon mal besser ausgeschaut“. Doch Liebe zu ihrem Körper „gehört für mich dazu. Sich ausziehen, macht Spaß und Laune“. Sie findet es „ästhetisch, weiblich und schön, wenn eine Frau das kann“. Baab wünscht sich, dass Frauen beim Blick in den Spiegel zufrieden und respektvoll sind. Ihnen will sie zeigen, wie sie sich bewegen und stilvoll entkleiden können.

Im Workshop selbst wird sich niemand entblößen. Die Striptease-Kleidung – Bluse oder Jäckchen, Minirock, Slip und BH – wird über Leggings und Top getragen. Frau muss sich wohlfühlen. Sollte in High Heels der sichere Stand fehlen, rät Baab eher zur Barfuß-Show. Denn: „Wenn man aus dem Rock schlüpft, steht man auf einem Bein.“ Das Oberteil muss Knöpfe haben und sollte locker sitzen, am besten wie von selbst über die Schulter rutschen: „Es über den Kopf zu ziehen und seine Achseln zu zeigen, ist unerotisch und ein No-Go. Und wenn ich mich rauswurschteln muss, ist das nichts.“ Der Minirock wiederum fällt besonders spielerisch, wenn er einen Reißverschluss aufweist. Und noch eine Regel: Was Frau am wenigsten gerne zeigt, kommt zum Schluss. Das schafft Sicherheit.

Bisher haben sich Teilnehmerinnen zwischen 20 und 50 Jahren angemeldet (möglich unter www.studio-elodie.de). „Sexyness kennt kein Alter“, sagt Studio-Inhaberin Elodie von Poschinger-Camphausen. Es sei Baab ein großes Anliegen, auch ältere Frauen anzusprechen. „Nicht nur junge Hüpfer sind sexy. Man sollte seine Weiblichkeit zelebrieren und leben.“ Auch von Poschinger-Camphausen ist Instructorin, weiß, worauf es ankommt. Sie rät, ein passendes Ambiente zu schaffen mit schönem Licht und Musik, die man mag, sich etwas zu schminken, ein wenig Parfüm aufzutragen. „Die Frau muss sich wohl in ihrer Haut fühlen, ohne zu übertreiben oder sich zu verkleiden wie im Fasching“, sagt sie. Vor allem aber gilt es, das spezielle Geschenk an den Partner nicht zu ernst zu nehmen, das Lächeln zu behalten. „Und zwar auch, wenn etwas nicht so klappt. Das ist kein Drama – man sollte es mit Humor sehen.“ Schließlich muss die reizende Art des Entkleidens auch Spaß machen. Im Workshop. Und am Valentinstag.

Auch interessant

Kommentare