Wolf in Bayern totgefahren: Tier lief einem Fahranfänger (18) vors Auto
Am frühen Sonntagmorgen kam es in Bischofswiesen zu einem Wildunfall. Erneut wurde ein Wolf von einem Auto tot gefahren. Nicht das erste Tier, das so starb.
Bischofswiesen – In den frühen Morgenstunden am Sonntag, 12. Juni, kam es zu einem Verkehrsunfall nahe Bischofswiesen im Landkreis Berchtesgadener Land. Genauer gesagt, ereignete sich ein Wildunfall. Aber nicht ein Reh oder ein Wildschwein wurde angefahren. Ein Wolf überlebte den Zusammenstoß mit dem Auto eines 18-Jährigen nicht.
Wolf nahe Bischofswiesen totgefahren: Jäger identifiziert das Tier
Mit großer Wahrscheinlichkeit war es ein Wolf, den der Fahranfänger am Sonntagmorgen gerammt hat. So teilte es die Polizei jedenfalls in ihrer Pressemitteilung mit. Ein hinzugezogener Jäger bestätigte die Annahme. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich bei dem angefahrenen Tier um einen Wolf, so seine Einschätzung. Die Fachbehörden seien verständigt; sie werden weitere Untersuchungen durchführen, heißt es weiter.
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Für Wölfe in Bayern ist das Auto die Todesursache Nummer 1. Allein im vergangenen Dezember kamen im Freistaat nach Angaben des Landesamtes für Umwelt drei Wölfe so zu Tode – darunter am 1. Dezember ein Jungwolf und am 13. Dezember der Vater dieses Tieres. Zudem war am 5. Dezember im Landkreis Nürnberger Land ein weiblicher Jungwolf tot an Bahngleisen gefunden worden. Deutschlandweit starben im Monitoringjahr 2020/21 von 138 tot aufgefundenen Tieren 99 auf der Straße beziehungsweise Schiene, erläutert das Landesamt für Umwelt (LfU) auf seiner Internet-Seite.
Auch der Problemwolf aus Bayern starb an einem Autounfall
Für Schlagzeilen sorgte im Januar das juristische Tauziehen um einen Wolf, den die bayerischen Behörden zum Abschuss freigegeben hatten – Naturschützer wollten dies in einem gerichtlichen Eilverfahren verhindern. Doch als beide Parteien noch darum stritten, ob der Wolf abgeschossen werden dürfe, lebte das Tier schon nicht mehr. Der Wolfsrüde aus dem südöstlichen Oberbayern war in der Zwischenzeit nach Tschechien gewandert und dort überfahren worden. Er hatte den Gencode GW2425m und konnte so eindeutig identifiziert werden.
Das Tier hatte einen erbitterten Streit zwischen Wolfs-Befürwortern, Almbauern und den Behörden ausgelöst. Der Wolf hatte in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land vom 13. bis 19. Dezember 2021 mehrfach in der Nähe von Siedlungen Tiere gerissen. Wölfe sind streng geschützt und dürfen nur in wenigen Ausnahmefällen abgeschossen werden. (tel mit dpa)
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