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Anton (9) mit Down-Syndrom liebt Einkaufen: Rewe-Filialleiter besorgt ihm „Flitzer“

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Von: Carina Ottillinger

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Mutter Nicole Langgut, Sohn Anton, Rewe-Filialleiter Rade Savic
Mutter Nicole Langgut, Sohn Anton und Rewe-Filialleiter Rade Savic freuen sich über den neuen Einkaufswagen. © Nicole Langguth

Anton aus Küps kann jetzt wieder mit seiner Mama einkaufen gehen. Der Neunjährige mit Down-Syndrom passt nicht mehr in den Kindersitz des Einkaufwagens. Jetzt gibt es eine Alternative.

Küps – Der Rewe-Supermarkt in Küps im Landkreis Kronach hat für seinen kleinen Einkäufer Anton einen besonderen Einkaufswagen besorgt. „Damit Du mit Deiner Mama in Ruhe bei uns einkaufen kannst, haben wir für Dich einen speziellen Flitzer bereitgestellt!“, schreibt Rewe Savic Küps auf seiner Facebook-Seite.

Rewe-Filialleiter setzt sich ein: Ein besonderer Einkaufswagen für Anton kommt

Anton ist neun Jahre alt und hat Down-Syndrom. Er liebt es, mit seiner Mama einkaufen zu gehen. Für den Kindersitz am Einkaufswagen ist der Neunjährige mittlerweile zu groß. Der quirlige und aufgeweckte Junge braucht allerdings einen festen Sitzplatz. Daher hat sich Mutter Nicole Langguth an den Leiter des Rewe-Supermarktes in Küps im Landkreis Kronach gewendet. Rade Savic suchte sofort nach einer Lösung und kontaktierte den Einkaufswagen-Großhändler. Ein besonderer Einkaufswagen für Anton muss her.

Entspanntes Einkaufen für Mama Nicole und ein glücklicher Anton

Der Großwagenhändler hat einige Modelle im Sortiment – auch einen behindertengerechten Einkaufswagen für Anton. Der Einkaufsliebhaber braucht einen festen Sitzplatz in einem Einkaufswagen. So kann Mama Nicole Langguth einkaufen gehen ,,ohne sich darüber zu sorgen, in welchen Regalreihen der ,kleine Wirbelwind‘“ gerade unterwegs ist.

Der neue Einkaufswagen für Anton ist perfekt ausgestattet. Die Sitzauflage ist bequem und es gibt einen Sicherheitsgurt. Mit dem zusätzlichen fünften Rad lässt sich der Wagen leichter durch die Supermarktgänge lenken. Ein Rad hat eine zusätzliche Bremse. Keine durchgehende Querstange behindert das Sichtfeld, denn die Schiebegriffe sind seitlich.

Mutter Nicole Langgut und Sohn Anton freuen sich über den neuen Einkaufswagen.
Mutter Nicole Langgut und Sohn Anton können jetzt wieder entspannt zusammen einkaufen gehen. © Nicole Langguth

Gelebte Inklusion im Rewe-Supermarkt

Antons Wagen kostete knapp 400 Euro, in etwa das Dreifache wie ein einfacher Einkaufswagen. Die Kosten waren es Rade Savic wert. Ich bin Nicole dankbar, mir hat dafür bisher das Bewusstsein gefehlt!“ , sagt der Filialleiter im Gespräch mit Merkur.de. „We love Anton“, schreibt der Supermarkt auf Facebook. Savic konnte Mama Nicole und Anton mit dem neuen Wagen glücklich machen.

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Mutter Nicole nennt Savics Engagement „gelebte Inklusion“. Der behindertengerechte Einkaufswagen erleichtere ihr und wohl auch vielen anderen Eltern ein bisschen den Alltag. Die Nachricht habe sich schnell herumgesprochen, so die 45-Jährige. Es gebe sehr viel positives Feedback. Die Aktion könne eine Inspiration für andere Supermärkte sein. Bisher kenne sie nur den aus Küps. Außerdem merkt Langmuth gegenüber unserer Redaktion an: „Es sollte mehr Menschen geben, die Sachen ‚einfach machen‘, ohne lange zu fragen oder drum Rum zu reden.“ Manchmal ist es ganz einfach, mit wenig Aufwand etwas Gutes zu tun.

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