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BND-Maulwurf Arthur E. und seine Bayern-Verbindungen: Von München bis zum Weilheimer Volksfest

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Von: Felix Herz

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Der Spionage-Skandal beim Bundesnachrichtendienst weitet sich aus. Ein zweiter Maulwurf wurde festgenommen – Mittelpunkt ist immer wieder auch Bayern.

München – Am Sonntag, 29. Januar, wurde Arthur E. am Flughafen München festgenommen. Damit stand fest: Der Spionage-Skandal rund um den Bundesnachrichtendienst (BND) ist größer, als zunächst angenommen. Arthur E. soll mit dem mutmaßlichen bayerischen Spion Carsten L. – der nach exklusiven Recherchen unserer Redaktion ein unauffälliges Leben in Oberbayern führte –unter einer Decke gesteckt haben. Vieles ist noch unklar – aktueller Standpunkt ist, dass E. geheime BND-Dokumente von L. in Empfang genommen und dann an Russland weitergegeben haben soll.

Spionage-Affäre beim BND: Verdächtige mit Verbindungen in und zu Bayern

Arthur E. und Carsten L. sind die bisher bekannten, zentralen Figuren in der Spionage-Affäre beim BND. Nicht sicher ist man sich, wer von den beiden den Ton angab – und ob es noch weitere Komplizen gibt, zum Beispiel ist von einem Kurier die Rede. Bei den Recherchen unter anderem von Spiegel.de führen die Spuren immer wieder nach Bayern. Im BND-Spionageskandal spielt der Freistaat mehrmals eine tragende Rolle.

Eine Spionage-Affäre erschütert den Bundesnachrichtendienst – einer der Maulwürfe, Arthur E., war in Bayern heimisch. (Symbolbild)
Eine Spionage-Affäre erschütert den Bundesnachrichtendienst – einer der Maulwürfe, Arthur E., war in Bayern heimisch. (Symbolbild) © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

So haben sich Arthur E. und Carsten L. bei einem Volksfest in Weilheim, Landkreis Weilheim-Schongau, kennengelernt. In der oberbayerischen Kreisstadt hinterließ E., der mit seinem Google-Konto äußerst fleißig Rezensionen schrieb, auch eine Bewertung für einen örtlichen Supermarkt – fünf Sterne gab er der Filiale. Über sein Google-Konto erfährt man sowieso sehr viel über den BND-Mann. Weltweit hinterließ er Bewertungen, sehr viele in Moskau, doch auch einige in München, wo E. laut Spiegel.de gemeldet ist.

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Der nächste Bayern-Bezug: Arthur E. beim Militär in Feldafing

Arthur E. hat russische Wurzeln, ist aber seit Ende der 1990er Deutscher. 2009 verpflichtete sich E. für zwölf Jahre als Zeitsoldat bei der Bundeswehr, schlug dort die IT-Richtung ein, 2015 war aber schon Schluss: An Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr in Feldafing, Landkreis Starnberg, bat er 2015 um vorzeitige Entlassung, weiß Spiegel.de. Auch rund um den Starnberger See hat E. viele Google-Bewertungen verteilt. Meist gab es fünf Sterne, manchmal aber auch weniger. Ein Steg bewertete er zum Beispiel mit nur zwei von fünf Sternen.

Ein vorerst letztes Mal taucht der Name Arthur E. in Verbindung mit Bayern und im Zusammenhang mit der BND-Spionageaffäre auf. Schauplatz ist, wie eingangs erwähnt, der Münchner Flughafen im Landkreis Erding. Dort wurde E. festgenommen. Doch das Ende der Maulwurf-Geschichte beim BND dürfte noch nicht erreicht sein – dafür gibt es noch zu viele offene Fragen. (fhz)

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